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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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darauf hoffen, daß die sorgfältig
präparierten Auskleidungen der in die Anzüge eingebauten Verstecke noch immer funktionierten und
nicht durch die Strapazen, die die Anzüge hinter sich hatten, beschädigt worden waren.
    Rhodans Stirn war von Schweiß bedeckt, was meine bisher schwankende Selbstbeherrschung
seltsamerweise sofort stabilisierte. Ruhig und gefaßt sah ich zu den aufgleitenden Panzertoren
aus meterstarkem Arkonstahl hinüber.
    Diese Oberflächenpforte war eine von vielen. Wenn sie eine Tasterschleuse besaß, dann war es
immer noch fraglich, ob die eingebauten Geräte in Betrieb waren.
    Dicht vor der nur wenige Meter in den Himmel ragenden Wölbung hielt der Robotfahrer an. Ich
stieg aus, um die Mannschaften in Empfang zu nehmen.
    Rhodan und Bull, außer mir die höchsten Offiziere des Schlachtschiffs, stellten sich hinter
mir auf. Prüfend schaute ich zu den zahlreichen Objektiven der optischen Fernbeobachtung hinüber.
Die schillernden Linsenöffnungen waren rechts und links der offenstehenden Tore im Material
eingelassen.
    Ich runzelte unwillig die Stirn, sah blinzelnd zur erbarmungslos strahlenden Arkonsonne hinauf
und drückte dann heftig den Schalter meines Helmsenders nach unten.
    »Kapitän Ighur an Regent«, sagte ich mit deutlicher Schärfe. »Der von mir mit Admiral Calus
abgeschlossene Vertrag über eine Hilfeleistung enthält keinen Punkt, der mich verpflichtet,
stundenlang in der glühenden Sonnenstrahlung zu stehen. Ich verlange eine sofortige Einschleusung
und Unterbringung in klimatisch einwandfreien Räumen, andernfalls ich mich von meinen Pflichten
entbunden fühle. Man scheint zu übersehen, daß wir an solche Temperaturen nicht gewöhnt sind.
Meine Leute zeigen Spuren von Erschöpfung. Ende.«
    Bull sah mich aus weit aufgerissenen Augen an. Rhodan hüstelte überrascht, dann hatte er die
Lage erfaßt. Wir mußten einen Grund finden, um schnellstens die Schleusen passieren zu
können.
    Die Männer des Einsatzkommandos hatten mitgehört. Sie schienen den Atem anzuhalten. Die
fünfzig echten Zaliter warfen mir ehrfürchtige Blicke zu. Für ihre Begriffe hatte ich viel
riskiert, aber sie litten wirklich unter der Hitze.
    Es dauerte einige Sekunden, bis die Antwort des Gehirns einlief. »Beginnen Sie mit der
Einschleusung. Ihre Bemerkung bezüglich einer Befehlsverweigerung ist registriert worden.«
    »Das ist mir gleichgültig«, sagte ich noch heftiger. »Ich appelliere an die Logik des
Regenten. Will man ausgeruhte, kampfkräftige Besatzungen haben oder fiebernde, erschöpfte
Soldaten?«
    »Einschleusen«, antwortete der Teilschaltungsautomat A-3. Von einer Befehlsverweigerung wurde
nicht mehr gesprochen.
    »Absitzen, in loser Marschordnung antreten, Dauerlauf in die Schleuse!« brüllte Rhodan mit
einem Stimmaufwand, der mich hastig zur Seite treten ließ. »Besatzung des vordersten Wagens
zuerst! Tempo, Dauerlauf habe ich gesagt!«
    Die fünfzig echten Zaliter rannten schon, als säße ihnen der Teufel im Nacken. Hinter ihnen
kamen unsere Männer. Sekunden später drängten und quirlten sie in die etwa drei Meter breiten
Außentore hinein, daß an eine fachgerechte Durchleuchtung überhaupt nicht mehr zu denken war.
    Mein Herz pochte dumpf. Mir war, als rinne das Blut viel schwerer durch meine Adern. Ich stand
dicht neben dem Eingang, hielt meinen Kommandantenumhang über dem Stahlplastikhelm und drehte der
Sonne den Rücken zu.
    Wenn die Terraner auch hier und da leichtsinnig waren: Theater spielen konnten sie. Rhodans
und Bulls Gebrüll tat ein übriges, um die Soldaten noch wilder nach vorn drängen zu lassen.
    Ich bemerkte befriedigt, daß einige bärenstarke Männer acht bis zehn echte Zaliter aus dem
Gewimmel herausgefischt hatten, um die tatsächlich Unbewaffneten sozusagen als ›Echodeckung‹ zu
verwenden.
    Wenig später war der Einschleusungsvorgang abgeschlossen.
    In der weiten Halle hinter dem Eingang standen unsere Männer schon in Reih und Glied. Hier und
da schwankte einer. Ein riesenhaft gebauter Sergeant fiel planmäßig um, und vier weitere
Raumfahrer rissen sich stöhnend und augenverdrehend die Helme von den Köpfen.
    »Wasser, wo ist kühles Wasser?« schrie ich. »Diese verdammte Sonne hat uns noch gefehlt. Major
Sesete, kümmern Sie sich um die Kranken. Oder simulieren sie nur?«
    Rhodans Habtachtstellung war großartig. Der Schweiß lief ihm in hellen Strömen unter dem
wulstigen Helmrand hervor.
    »Diese Männer stammen

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