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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Teleporter Ras Tschubai und Tako Kakuta von ihrem ersten
Sondereinsatz auf Arkon III zurückgekehrt.
    Wir befanden uns in Saal 18-B. In meinem Zimmer saß ein Mann, den wir längst als Double
ausgewählt hatten. Er trug meine Uniform, und ich hatte die seine übergestreift. Auch Rhodan,
Reginald Bull und einige andere Offiziere des Kommandos hatten die Maske gewechselt. Wir waren
nun einfache Besatzungsmitglieder, deren Anwesenheit im Mannschaftswohnraum 18-B auch bei einer
eventuellen Bildbeobachtung nicht auffallen konnte.
    So hatten wir alles getan, um getreu nach Plan vorgehen zu können. Wir saßen an einem der
sechseckigen Tische und spielten die Verärgerten, die infolge der Sturheit des Kommandanten noch
keinen Urlaub erhalten hatten. Seit Tagen bot sich die erste Gelegenheit zu einer ernsthaften
Einsatzbesprechung.
    Rhodan war auffallend nachdenklich. Ich vermißte jene Nervosität, die so dicht vor einem
wichtigen Ereignis eigentlich hätte aufkommen müssen.
    Mein Extrahirn erinnerte mich an das seltsame Lächeln, das er an Bord der KON-VELETE dicht vor
der Landung gezeigt hatte. Ich fragte nach der Ursache.
    Weiter hinten sangen die Männer des Krachkommandos ein Lied, dessen Text von der Weite des
Raumes und der Bruchlandung auf einer fremden Welt berichtete. Husters enorme Stimme überlagerte
unser kurzes, aber inhaltsvolles Gespräch.
    Rhodan sah sich vorsichtig um, ehe er berichtete: »Deine Theorie stimmt, Atlan.«
    Ich wurde noch aufmerksamer. Was hatte Rhodan entdeckt? »Welche?«
    »Die Sache mit der Sicherheitsschaltung. Als wir vom Automaten A-R-145 den Landebefehl
erhielten, ging er auf das schlafmützige Verhalten des Kommodore Gailos nur mit den Worten ein:
›Der Erhabene ruht.‹ Anschließend wurde dir die Befehlsgewalt über die Kreuzergruppe gegeben. Das
beweist, daß sich die Einstellung des Robotregenten gegenüber den echten Arkoniden geändert
hat.«
    »Geändert?« wiederholte ich verblüfft. »Wieso?«
    »Du warst nicht dabei, als ich vor etwa siebzig Jahren zum erstenmal auf Arkon landete. Damals
wurden auch hochstehende Arkoniden äußerst schroff behandelt. Sogar der Imperator auf der
Kristallwelt wurde herumkommandiert. Außerdem hatte zu jener Zeit kein einziger Arkonbewohner
eine Schlüsselposition inne, wie es nunmehr bei Gailos der Fall ist. Eine so milde und
zurückhaltende Erklärung über das schiffsgefährdende Verhalten eines Offiziers wäre unmöglich
gewesen. Niemals hätte der Regent so einfach mitteilen lassen, ›der Erhabene ruhe‹. Ist der
Unterschied klar?«
    Ich blickte rasch zu Bull hinüber. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn und sagte
gepreßt: »Ich erinnere mich. Er hat recht. Der Robot knechtete jeden Arkoniden, Thora und Crest
wurden behandelt wie Landstreicher.«
    Rhodan zuckte kaum merklich zusammen, als der Name seiner verstorbenen Frau fiel. Bully senkte
schuldbewußt den Blick. Huster stimmte ein neues Lied an. Ich überlegte schnell.
    »Du folgerst aus den Tatsachen, daß der Regent neue Anweisungen bezüglich der Behandlung von
gebildeten Arkoniden erhalten hat?«
    »Ja, genau das.«
    »Von wem?«
    Er musterte mich ironisch. Sein Blick auf die Uhr blieb mir nicht verborgen.
    »Von deiner vielgerühmten Sicherheitsschaltung im Herzen des Gehirns. Es muß eine
Sonderprogrammierung angelaufen sein, die den Robot zwingt, höflich und zurückhaltend zu
sein.«
    Ich kannte Rhodans klare Logik. Ich war auch durchaus nicht abgeneigt, seine Theorie zu der
meinen zu machen, schon allein zu meiner eigenen Beruhigung. Trotzdem war da etwas, was er zu
übersehen schien.
    »Wir haben noch eine Viertelstunde Zeit«, stellte ich fest. »Ich tippe weniger auf eine
wirksam gewordene Überlagerungsschaltung, als vielmehr auf die maschinelle Logik des Regenten. Er
hat festgestellt, daß es mit brutaler Willkür allein nicht geht. Außerdem existiert jetzt die
Druufgefahr, und zahlreiche Hilfsvölker sind auf Imperiumsschiffen eingestiegen. Sie fügen sich
nur unwillig den üblichen Kommandorobotern. Also sah das Gehirn ein, daß es auf echte Arkoniden
zurückgreifen mußte.«
    »Obwohl es deren weitgehende Unfähigkeit kennt?«
    »Ja. Der Regent greift nach dem Strohhalm. Daher seine Zurückhaltung im Falle Gailos.«
    »Eine Streitfrage«, warf John Marshall sinnend ein. »Es kann so oder so sein. Ich habe mich
bemüht, im Bewußtseinsinhalt der hier anwesenden Arkoniden nachzuforschen. Sie wissen auch nicht,

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