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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Niemand – außer dem Unsterblichen – hatte Einfluß darauf. »Du kannst mich
erwarten.«
    Keine Antwort mehr. Nicht einmal Anerkennung oder Dank.
    Rhodan sah hinab in die Ebene. Die Station war bald fertig. Sie würde die Annäherung auch
unsichtbarer und materieloser Schiffe sofort bemerken und weitermelden. Das Energiefeld über
Barkon hatte sich inzwischen derart verstärkt, daß diese Schiffe sogar sichtbar werden würden.
Die automatischen Energiegeschütze würden sich sofort auf das erkannte Ziel richten und
feuern.
    Barkon war vorbereitet.
    Rhodan machte sich daran, Abschied von den Barkoniden zu nehmen.
    Auf die Sekunde genau schlossen sich die Luken. Nex winkte mit beiden Armen. Rhodan
gab den Gruß zurück, bis die einsame Gestalt nur noch ein winziges Pünktchen in der
weißgefleckten Einöde war, das schließlich verschwand.
    Das Schiff stieß durch die Energieglocke und befand sich dann im freien Raum. Es nahm
Geschwindigkeit auf. Barkon fiel in einen bodenlosen Abgrund und wurde zur Kugel. Sie war nur
schwer zu erkennen, da das wenige Licht nur schwache Reflexionen erzeugte.
    Und dann war Barkon verschwunden.
    Der Bug des Schiffes richtete sich auf die ferne Milchstraße, die sich als hellstrahlende
Wolke gegen die schwarze Umgebung abhob.
    Der Rückflug hatte begonnen, der Rückflug nach Wanderer, wo die DRUSUS auf sie wartete, die
sie zurück nach Terra bringen würde.

13. Zwischenbericht
Atlan
    Ich erwachte durch ein starkes Übelkeitsgefühl. Als ich mich abrupt von dem
Pneumolager aufrichtete, glaubte ich mich übergeben zu müssen.
    Inmitten des Arbeitsraums, dicht vor dem geschwungenen Schalttisch, lag John Marshall. Ein
Desintegrator war seiner Hand entfallen. Schlaff und verkrümmt lag der Terraner auf dem
pulsierenden Bodenbelag.
    Seine Uniform war über dem linken Schultergelenk verbrannt. Der Geruch verschmorter
Kunststoffe war trotz der laufenden Klimaanlage spürbar. Verkrustetes Blut bewies, daß John
ernsthaft getroffen worden war.
    Ich taumelte zu dem Verletzten hinüber, neben dem ich ermattet zu Boden sank.
    »John!« rief ich ihn an. »John, wachen Sie auf!«
    Er rührte sich nicht, aber seine Atemzüge hörten sich normal an. Wahrscheinlich würde er bald
erwachen.
    Ich blieb auf dem angenehm temperierten Boden sitzen, bis meine Sinne wieder einigermaßen klar
arbeiteten.
    »Gas!« meldete mein Extrasinn mit schmerzhaft spürbar werdenden Impulsen. »Jemand
hat dich betäubt.«
    Ich kämpfte um meine Fassung. Mein Logiksektor hatte sich noch niemals geirrt. Einem von mir
nicht beeinflußbaren Gehirnzentrum gehorchend, arbeitete er klarer und wesentlich treffender als
der von mir gesteuerte Verstand.
    Ich untersuchte Johns Waffe. Die Lademarke stand auf dem Wert ›voll‹. Das Zählwerk zeigte
keine Energieentnahme an. Demnach war der Telepath nicht mehr zum Schuß gekommen.
    Ich begann zu überlegen.
    Da sich Marshall in meinem Arbeitsraum befand, mußte er im Gegensatz zu mir etwas gehört
haben. Ich war anscheinend im tiefen Schlaf von den eindringenden Gasschwaden überrascht und
sofort narkotisiert worden. Woher aber konnten die giftigen Schwaden gekommen sein?
    Ich sah mich aufmerksam um, bis sich mein Extrasinn erneut meldete: »Klimaanlage, Narr! Du
hast nach terranischer Sitte auf Außenluftzuführung geschaltet.«
    Ja, das war richtig. Auf der fernen Erde hatte ich mich seit vielen Jahrhunderten daran
gewöhnt, bei geöffneten Fenstern zu schlafen. Ein auf Arkon Heimischer wäre nie auf die Idee
gekommen, seine Klimaanlage nach der von mir vorgenommenen Art umzuschalten. Die Frischluft wurde
zwar von außen angesaugt, aber anschließend von Robotkontrollen gereinigt und auf schädliche
Bestandteile analysiert.
    Jetzt erkannte ich deutlich, daß ich tatsächlich kein wirklicher Arkonide mehr war. Ich hatte
zu sehr die Gewohnheiten der Menschen angenommen.
    Ich überlegte weiter. Jemand, der mit meiner Vergangenheit vertraut war und sie folgerichtig
auszuwerten wußte, hatte das Gas in die Ansaugöffnungen einströmen lassen und mich damit
betäubt.
    Das war also klar, auch wenn ich nicht ahnte, wen ich dafür verantwortlich machen konnte. Die
primäre Frage war, warum man das getan hatte. Außerdem bewies Marshalls Verletzung eindeutig, daß
unwillkommene Besucher in mein Arbeitszimmer eingedrungen waren. Weshalb aber?
    Mörder konnten es nicht gewesen sein, sonst wäre ich zu diesen Überlegungen nicht mehr fähig
gewesen.
    Waren

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