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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr bei Bewußtsein.
    Ras Tschubai rematerialisierte in der Zentrale des kaum achtzig Meter langen,
zigarrenförmigen Soltenerraumschiffs. Vier gelähmte Soltener, zwei in den Pilotensitzen, zwei auf
dem Boden, nahmen von seiner Anwesenheit keine Kenntnis. Flüchtig betrachtete Tschubai diese
eigenartig aussehenden Männer mit ihren ungewöhnlich stark entwickelten Buckelstirnen, unter
deren Vorsprung die Augen fast verschwanden. Alle vier waren schwarzhaarig und trugen das
Kopfhaar im Ponyschnitt. Aber als Ras Tschubais Blick auf den Bart fiel, zog ein leichtes Lächeln
über sein angespanntes Gesicht. Der Bart dieser Männer war in viele sauber geflochtene Zöpfchen
gebunden, die, mit Hilfe eines Fixativs steif gemacht, wie Igelstacheln abstanden.
    Die geschwulstartige Veränderung ihres Rückgrats ließ die Männer kleiner erscheinen, als sie
in Wirklichkeit waren. Schlank, schmal in den Hüften, erreichten sie nur die Durchschnittsgröße
der Terraner und wirkten Arkoniden und Springern gegenüber klein.
    Ras Tschubai hielt sich nicht länger in der primitiv eingerichteten Zentrale des Fremdraumers
auf. Eine Kabine nach der anderen durchforschte er. Fünfzehn Mann hatte er bisher gezählt, aber
einer Soltenerfrau war er bisher noch nicht begegnet.
    In den vier Lagerhallen, bis zu den Decken mit Duftpelzen gefüllt, die ein betäubendes Aroma
ausströmten, fand er niemanden vor. Doch im Triebwerk- und Kraftraum entdeckte er den sechzehnten
und den siebzehnten Soltener, ebenfalls vom Paralysestrahl der DRUSUS gelähmt und bewußtlos.
    Im schmalen Gang des Raumers schaltete der Teleporter den Telekom seines Spezialanzugs ein.
»An DRUSUS: Besatzung siebzehn Mann stark, keine Frau darunter. Ich versuche jetzt den Antrieb
abzustellen. Ende.«
    Während Ras Tschubai erneut die Zentrale des kleinen Handelsschiffs betrat, einen Soltener aus
dem Pilotensitz hob und zu Boden legte, um sich mit dem Schaltsystem des Frachters vertraut zu
machen, näherte sich die DRUSUS mit stark abgebremster Fahrt dem kleinen Schiff.
    Plötzlich brachen in der gigantischen Kraftstation die Traktorstrahlentwickler mit ihrem
typischen Wimmern los. Wie von einer unsichtbaren Riesenhand gepackt, wurde das Raumschiff der
Soltener schon abgebremst, bevor Ras Tschubai in der Steuerzentrale den Synchronhauptschalter auf
Null ziehen konnte.
    Eine halbe Stunde später lag das kleine Schiff in einem Hangar der DRUSUS. Zwei
Einsatzkommandos der Sanitätsabteilung schafften die gelähmten Soltener ins Schiffshospital. In
allen Kabinen der LORCH-ARTO (so hieß das Schiff) herrschte plötzlich eine drangvolle Enge.
    Die Spezialisten kümmerten sich um die Unterlagen und die Konstruktion des Schiffes, während
sich die DRUSUS mit steigender Beschleunigung aus dem Foritsystem in einen sternarmen, kaum
beflogenen Raumsektor absetzte.
    Drei Stunden nach der Hypnoschulung war das Risiko-Kommando Solten einsatzbereit.
    Siebzehn ›Soltener‹ gingen an Bord der LORCH-ARTO. Lediglich Gucky, auf dessen Fähigkeiten man
bei diesem Einsatz nicht verzichten wollte, blieb, wie er war. Schließlich war er denkbar
ungeeignet dafür, in die Maske eines Solteners zu schlüpfen. Er würde sich also während der
ganzen Aktion im Hintergrund halten müssen. An Bord der LORCH-ARTO würde Gucky sich in einem
Schacht der Lufterneuerungsanlage verstecken. Die siebzehn echten Soltener mußten für die Dauer
des Einsatzes an Bord der DRUSUS bleiben, wo man sie gut behandeln würde. Sie würden nach
Beendigung der Aktion wieder zu ihrer Heimat zurückgebracht werden.
    Rhodan und Bully fiel es nicht schwer, sich mit der etwas ungewöhnlichen Konstruktion der
LORCH-ARTO vertraut zu machen, denn in der Grundkonzeption ging auch dieser Zigarrentyp aus einer
arkonidischen Form hervor. Dennoch benötigten sie mehrere Stunden, bis Rhodan der DRUSUS-Zentrale
mitteilte, daß sie den Hangar verlassen wollten.
    Wieder griff ein gewaltiger Traktorstrahl nach der kleinen LORCH-ARTO und setzte sie, weit von
den Schutzfeldern der DRUSUS entfernt, in den Raum hinein.
    Langsam begann die LORCH-ARTO zu beschleunigen. Schweigend verfolgten die Männer in der
Zentrale des Superschlachtschiffs das Eintauchen des Zigarrenschiffs in die Schwärze des
Weltalls. Es sah aus, als ob es in weitem Bogen den Kugelsternhaufen M-13 umfliegen wollte, aber
die unbestechliche Ortung der DRUSUS sagte aus, daß die LORCH-ARTO direkt auf den
Springerplaneten Archetz Kurs

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