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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstohlen. Der Springer ahnte nicht, daß die vermeintlichen Soltener
die Explosion selbst herbeigeführt hatten, um einen Vorwand für einen längeren Aufenthalt auf
Archetz zu besitzen.
    »Aber wir brauchen doch Geld«, mischte sich Trexca-Bully ein. »Auf Archetz ist doch immer viel
los.« Er vollführte die bekannte Armbewegung des Becherhebens.
    »Säufer«, hielt Maixpe ihm vor, um aber gleich darauf ebenfalls nach einem Vorschuß zu
fragen.
    »Gut. Erst regle ich den Abtransport eures Frachters zu einer Werft«, erklärte sich der
Springer bereit, »dann leiste ich eine Vorauszahlung.«
    Das Vergnügungszentrum von Lus lockte die Raumfahrer, ihr sauer verdientes Geld zu
verjubeln, denn die geschäftstüchtigen Springer verstanden sich auf die Kunst der Verführung.
    Die siebzehn als Soltener maskierten Terraner gingen in diesem wilden Vergnügungsrausch, der
ihnen entgegenschlug, unbemerkt unter.
    Die Taschen voller Geld, das durch die Inflation nicht mehr allzuviel Wert hatte, stürzten sie
sich dieser Fremdenindustrie in die Arme.
    »Ho, Lügner, komm und trink einen mit!«
    »Na, darf Muttis Liebling heute ein Spielchen riskieren?«
    Überall wurden sie angepöbelt, aber auch überall mit einem spöttischen Bedauern gemustert.
Halb betrunkene Springer, die jahrelang von einer Welt zur anderen geflogen waren und nun auf
Archetz ein paar Tage festen Boden unter den Füßen hatten, luden sie zum Trinken ein.
    Es war nicht Rhodans Absicht, hier tatsächlich ihr Geld zu verjubeln. Vielmehr wollten sie
sich unauffällig umhören, um vielleicht einen Hinweis auf Cardifs Aufenthaltsort zu erhalten.
Auch Gucky war heimlich unterwegs.
    Als es Abend wurde und ihre Nachforschungen erfolglos blieben, gingen sie in das Hotel zurück,
in das sie sich einquartiert hatten, solange ihr Schiff repariert wurde.
    Am nächsten Morgen kehrten sie zu der Reparaturwerft zurück, wo ihr Schiff lag. Gucky gönnte
sich als einziger keine Pause. Ununterbrochen suchte er nach Cardif, wobei sich nicht vermeiden
ließ, daß er in verschiedenen Situationen seine paranormalen Fähigkeiten einsetzen mußte.

16.
    In 27 Kilometern Tiefe unter der Hauptstadt des Planeten hatte sich Patriarch
Cokaze durch das Arbeiterviertel fahren lassen, dabei kaum einen Blick nach rechts oder links
geworfen und sich nicht einmal darüber gewundert, wie gut seine auf dieser Welt seßhaft
gewordenen Artgenossen es verstanden hatten, angenehme Umweltbedingungen zu schaffen.
    Das nackte Graugestein der Höhlendecke war nur hier und da zu sehen, an allen anderen Stellen
schien ein leicht bewölkter Himmel über den Wohnsiedlungen zu schweben.
    Nach einer Blitzfahrt bremste der kleine Schnellbahnwagen plötzlich stark ab, kam zum Stehen
und gab dem Patriarchen eine Tür zum Austritt frei.
    Ein großer Platz, mit blaugetöntem Plastikmaterial ausgelegt, war der Endpunkt der Fahrt. Nur
der nördliche Halbbogen war noch von Häusern eingefaßt. In südlicher Richtung begann das Reich
des Patriarchen Gatru, des Königs der Schwerindustrie.
    Cokaze mußte drei verschiedene Antigravlifts benutzen, um bis zu Gatrus Verwaltungszentrum zu
gelangen. Anschließend wurde er durch eine Anzahl von Kontroll- und Sicherheitsanlagen
geschleust.
    Endlich stand er vor Gatru.
    »Ich muß Thomas Cardif sprechen«, verlangte Cokaze.
    Seit dem mißglückten Anschlag auf Atlan war Cardif bei vielen Patriarchen in Ungnade gefallen
und wurde nun hier unten gefangengehalten.
    »Er ist nicht zu sprechen, Cokaze«, erwiderte Gatru kurz.
    Der große Springer blieb ruhig. Stumm hielt er Gatru eine offizielle Genehmigung hin, Cardif
sprechen zu dürfen. Die Genehmigung war vom Großen Rat abgezeichnet.
    »Ich will dabei sein, wenn du mit dem Terraner sprichst, Cokaze.«
    »Du kannst dabei sein, wenn ich Cardif befrage, Gatru. Er soll mir die Frage beantworten, ob
sich auf Archetz Terraner herumtreiben.«
    »Terraner? Bei uns? Bist du von Sinnen, Cokaze?«
    Eine halbe Stunde später standen sie vor Thomas Cardif.
    »Cokaze?« Überraschung und Verachtung lagen in diesem einzigen Wort. Thomas Cardif, der in den
wenigen Tagen seiner Haft Perry Rhodan im Aussehen noch ähnlicher geworden war, erhob sich
nicht.
    »Cardif …«
    »Patriarch Cokaze, du bist ein Verräter!« unterbrach Thomas Cardif ihn scharf, und seine
Arkonidenaugen glühten voller Empörung. »Ich bin desertiert. Ich habe meinen Eid gebrochen. Auch
das ist Verrat, aber ich beging ihn nicht aus

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