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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kommandant warf Ps-5 einen Blick zu. Etwas hilflos sagte er: »Und wenn er keines tragen
kann?«
    Gucky winkte ab. »Keine Sorge. Vielleicht war es nur Zufall, der die Vorfahren den Kurs
bestimmen ließ, aber er gibt Anlaß zur Hoffnung. Die Sonne, von der ich sprach, hat mindestens
drei geeignete Planeten.«
    »Und wer war der ›Meister‹?« fragte der Arzt gespannt.
    Jetzt grinste Gucky wieder. »Ein gewaltiges Robotgehirn im Zentrum des Schiffes. Es übernahm
die Macht vor vielen tausend Jahren. Seine Absicht war es, auf dem Planeten zu landen, die
Schläfer zu wecken und als Sklaven einzusetzen. Es sollte eine regelrechte Robot-Zivilisation
entstehen. Der von euch besiedelte Planet sollte Zentrum eines gewaltigen Imperiums werden, das
von dem Robotgehirn regiert wurde. Eine hübsche Überraschung, die zum Glück mißlang. Und im
Grunde haben wir das alles nur einem einzigen Mann zu verdanken. Ich spreche von
T-Neununddreißig, der noch unten in seinem Glasbehälter schlummert. Wenn er nicht an seinen Tod
gedacht hätte und ich nicht in der Nähe gewesen wäre – vielleicht wäre alles ganz anders
gekommen. Die Roboter hatten nämlich die beginnende Revolte bemerkt und sich entsprechend auf den
Gegenschlag vorbereitet. Ich konnte die Energiezentrale in letzter Sekunde ausschalten, was ohne
Telekinese ganz unmöglich war. Damit ist meine Aufgabe hier erfüllt, die mir vom Zufall gestellt
wurde. Vielleicht ist es möglich, daß wir uns noch einmal begegnen. Vielleicht werden wir dann
eurem Schiff die notwendige Geschwindigkeit verleihen, damit ihr den Planeten bereits in wenigen
Jahren erreicht. Wie gesagt – vielleicht.«
    Der Kommandant drängte sich vor. Er streckte Gucky beide Hände entgegen. »Wir danken euch.
Grüße dein Volk von uns.«
    Gucky nickte gönnerhaft. Es machte ihm Spaß, für den Repräsentanten Terras gehalten zu werden.
»Wir werden uns bemühen, euch zu helfen, damit zwischen uns ewiger Friede herrscht. Aber achtet
in Zukunft darauf, daß die Roboter eure Diener bleiben und nicht noch einmal die Herren werden.
Bevor ich gehe, werde ich noch mit den Technikern und Wissenschaftlern reden. Ohne die Hilfe der
umprogrammierten Roboter seid ihr verloren. Aber der ›Meister‹ …«, er grinste triumphierend,
»… der ist erledigt. Der Zugang zur Einfrieranlage ist geöffnet, und einer von euch wird die
Stelle des ›Meisters‹ einnehmen.
    Aber laßt die Schläfer ruhen, bis ihr gelandet seid. Würdet ihr sie wecken, gäbe es eine
unvorstellbare Katastrophe. Mehr als hunderttausend Schläfer haben Platz auf diesem Schiff, aber
nur einige tausend lebende Menschen. Ihr seht, auch die Roboter denken in menschlichen Bahnen.
Sie sorgten dafür, daß immer nur ein paar tausend Menschen lebten. Und zwar sehr lange lebten,
denn das, was ihr eine Generation nennt, sind bei uns hundert Jahre. Die Zeitbegriffe haben sich
verschoben.«
    Er beantwortete noch einige Fragen, wies die Techniker in ihre Aufgaben ein und nahm dann
endgültig Abschied. »Lebt wohl, Freunde – und erweist euch der wiedergewonnenen Freiheit als
würdig. Gehorcht dem Kommandanten, aber widersetzt euch den Befehlen, die eine Maschine erteilt.
Der Mensch soll stets der Beherrscher der Maschine sein, die in dem Augenblick, da sie zu denken
beginnt, eine große Gefahr darstellt. Aber wenn sie auch logischer ist, sie kann niemals auf die
Dauer klüger als der Mensch sein. Lebt wohl!«
    Und vor den fassungslosen Augen der Zuschauer verflüchtigte sich Gucky wie ein guter Geist,
der nach Erfüllung seiner Pflicht in das Reich der Unsichtbaren zurückkehrt.
    Nichts blieb als die neue Gegenwart, die endlich eine sinnvolle Zukunft gewährleistete.
    Die Tür öffnete sich, und ein Wächter erschien.
    Der Kommandant wandte sich ihm zu und sagte: »Abteilung RC ist verschmutzt. Sorge dafür, daß
ein Reinigungskommando sofort an die Arbeit geht.«
    In der Stimme des Roboters war die gewohnte Ausdruckslosigkeit, als er antwortete: »Der Befehl
wird sofort ausgeführt. Sonst noch Anordnungen, Herr?«
    Der Kommandant lächelte zurückhaltend, als er auf die Versammelten deutete. »Ja, genug. Sie
werden dir von den entsprechenden Stellen zugeleitet. Du kannst gehen.«
    Wortlos ging der Roboter.
    Stumm sahen ihm die Männer nach. Sie wußten, daß eine neue Ära begann.
    Gucky materialisierte in der Zentrale der ARCTIC.
    Kommandant Wilmar Lund erschrak diesmal nicht.
    »Nun?« fragte er. »Was ist mit dem

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