Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
acht – sieben …«
    Der Sprung verlief ohne Zwischenfall. Als die DRUSUS materialisierte, stand sie genau am
vorausberechneten Punkt des Universums. Die Sterne waren zahlreicher, als von der Erde aus
gesehen, und standen dichter zusammen. Es war ein Anblick, wie ihn sich ein erdgebundener Mensch
niemals richtig vorzustellen vermochte, und besäße er noch so viel Phantasie. Es war ein Anblick,
der die Theorie des Alleinseins im Universum lachhaft erscheinen und der Gott gegenwärtiger
werden ließ. Die Erde allein – sie konnte ein Zufallsprodukt der Natur sein; das Universum
dieser flammenden Sonnen aber war eine durchdachte Schöpfung.
    Rhodan löste sich von dem Anblick, der ihn immer wieder von neuem faszinierte. Seine Stimme
war ein wenig heiser, als er sagte:
    »Ortungsgeräte einschalten! Den Berechnungen nach kann das Schiff nicht mehr als ein paar
Lichtmonate von unserem jetzigen Standort entfernt sein.«
    Die Instrumente begannen zu arbeiten.
    Nach fünf Stunden stand fest: Im Umkreis von einem halben Lichtjahr gab es keinen festen
Körper, der größer als eine Erbse gewesen wäre.
    Oberst Sikermann sah ein wenig ratlos aus. »Ich verstehe das nicht. Die Instrumente arbeiten
einwandfrei. Wenn dem Positronengehirn der ARCTIC kein Fehler unterlaufen ist …«
    »Ausgeschlossen!« protestierte Lund sofort energisch. »Unsere Beobachtungen im Dezember 2043
waren einwandfrei. Das wird auch Gucky jederzeit bezeugen können.«
    »Und ob ich das kann!« Der Mausbiber reckte sich zur vollen Größe auf und blitzte Sikermann
vorwurfsvoll an. »Sie wollen doch wohl die Schuld nicht auf Lund und mich schieben?«
    Soweit sich Rhodan entsinnen konnte, hatte Gucky nur in Ausnahmefällen einen Menschen gesiezt.
Auf keinen Fall war das ein gutes Zeichen. Es war also an der Zeit, vermittelnd einzugreifen.
    »Niemand will das, Gucky«, sagte er scharf. »Wir müssen sachlich bleiben und versuchen, das
Rätsel zu lösen. Wenn alle unsere Beobachtungen stimmen, und das Auswandererschiff der Arkoniden
ist in diesem Sektor nicht aufzufinden, kann es nur eine Erklärung geben. Ihr sollten wir ins
Auge sehen.«
    Gucky sank auf die Couch zurück. Er wußte bereits, was Rhodan dachte. Schließlich war er
Telepath.
    Lund blieb schweigsam. Sein Verstand weigerte sich, die ungeheuerliche Schlußfolgerung
anzuerkennen.
    Sikermann sagte: »Sie glauben, das Ahnenschiff hat seine Geschwindigkeit oder den Kurs
geändert? Das wäre …«
    Rhodan nickte. »Ja, das wäre es. Sehr schlimm nämlich. Wie sollen wir es in der unendlichen
Weite des Raumes wiederfinden? Hat es vielleicht Spuren hinterlassen? Niemand hinterläßt Spuren
im Nichts.«
    Ein unbehagliches Schweigen entstand. Jeder hing seinen Gedanken und Vermutungen nach. Es war
natürlich völlig sinnlos, die Suche im selben Sektor zu wiederholen; die Ortungsgeräte waren so
gut wie unfehlbar. Sie hatten sich keinesfalls geirrt. Auch die Daten der ARCTIC stimmten, daran
konnte es keinen Zweifel geben.
    Also war das Schiff der Ahnen vom Kurs abgewichen oder hatte seine Geschwindigkeit
geändert.
    Vielleicht hatte es sogar einen Hypersprung unternommen?
    Rhodan wandte sich an Gucky. »Du warst auf dem Schiff, Gucky. Hast du mit Bestimmtheit einen
Hyperantrieb feststellen können?«
    Der Mausbiber zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, Perry. So genau konnte ich das Innere
des Schiffes nicht untersuchen. Ich hatte genug damit zu tun, die Passagiere von der Herrschaft
ihrer Roboter zu befreien. Ich fand die im Tiefschlaf befindlichen Ahnen und klärte die
Wachgebliebenen auf. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, daß es einen Hyperantrieb gibt. Die
Offiziere jedenfalls haben niemals daran gedacht. Ich nehme an, sie wußten es auch nicht.«
    »Dann haben sie ihn erst entdeckt, als du ihr Schiff verlassen hattest. Vielleicht wollten sie
das nächste Sonnensystem anfliegen, um endlich das Schiff verlassen zu können.«
    »Sie flogen unter Lichtgeschwindigkeit«, sagte Gucky vor sich hin. »Wenn sie Kurs und
Geschwindigkeit beibehalten hätten, wären sie zweihundert Jahre später zu einem Sonnensystem
gelangt. Kann sein, daß ihnen das zu lang erschien. Aber schließlich waren sie auch schon
zehntausend Jahre unterwegs.«
    Lund sah auf. Seine Augen hatten sich verengt. Er schien eine Idee zu haben. »Sagten Sie eben
nicht, niemand hinterließe eine Spur im Nichts? Sind Sie so davon überzeugt?«
    Rhodan erwiderte Lunds Blick, dann huschte ein

Weitere Kostenlose Bücher