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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber wenigstens funktionierten einige der Außenschirme.
    Sie erstarrten, als sie darauf das gigantische Kugelschiff erkannten, das sich langsam an das
ihre heranschob. Es war vom gleichen Typ wie das ihre, aber unverkennbar neuerer Bauart. Auch
waren die Schriftzeichen nicht arkonidisch.
    Unista zerbiß fast seine Zungenspitze. War dies die ersehnte Gelegenheit, seinen Mut und seine
Weitsicht zu beweisen?
    »Sie wollen uns kapern«, murmelte er so leise, daß nur der neben ihm stehende Talasi ihn hören
konnte. »Wir sind hilflos, und sie wollen uns kapern.«
    »Das können wir verhindern«, sagte Talasi. »Wir haben die Waffen dazu.«
    Er sagte es so laut, daß alle ihn hören konnten. Beifallsrufe klangen auf. Unistas letzte
Zweifel versanken im Begeisterungstaumel. Er war zwar kein Waffenspezialist, aber zum Lehrgang
eines jeden arkonidischen Offiziers gehörte die Waffenkunde.
    Ein zweiter Bildschirm zeigte eine große, weiße Sonne. Sie mußte schon ziemlich nahe stehen,
und wie es schien, lag der augenblickliche Kurs des Schiffes genau darauf zu. Das fremde Schiff
hatte sich weiter herangeschoben und wirkte wie eine drohende, gewölbte Mauer.
    Und dann ging ein Ruck durch den Metallboden der Feuerleitzentrale.
    Einige Frauen stürzten. Die Männer taumelten und hielten sich gegenseitig fest. Der Stoß
wiederholte sich nicht, aber die Schwerkraft verlagerte sich. Wie es schien, wurden sie alle
plötzlich von der linken Seitenwand angezogen, so als beschriebe ihr Schiff einen Bogen nach
Steuerbord, ohne die Antigravausgleicher einzuschalten.
    Unista raffte sich zusammen. »Ein Traktorstrahl. Die Fremden haben uns eingefangen. Es wird
höchste Zeit, daß wir ihnen unsere Waffen zeigen. An die Geschütze, Leute! Wir eröffnen das Feuer
gemeinsam, damit die Überraschung um so größer wird.«
    Es dauerte zwei oder drei Minuten, bis alle auf ihren Posten waren.
    Dann befahl Unista: »Feuer – in zehn Sekunden!«
    Der Überfall kam für Rhodan völlig überraschend.
    Es war Oberst Sikermann unter größten Schwierigkeiten gelungen, das Ahnenschiff mit den
Traktorstrahlen einzufangen. Zur selben Zeit fast materialisierte Gucky in der DRUSUS und teilte
mit, daß drei Triebwerke der Arkoniden in einer Minute anlaufen würden. Sie würden die Aktion der
DRUSUS unterstützen und zum Erfolg beitragen.
    Langsam, unendlich langsam nur, veränderte sich der verhängnisvolle Kurs des Ahnenschiffs und
der DRUSUS. Beide Schiffe fielen nun nicht mehr genau auf die weiß flammende Sonne zu, sondern
würden rechts daran in geringem Abstand vorbeischießen. Die zusätzliche
Gravitations-Fallgeschwindigkeit würde ihnen dabei zustatten kommen.
    Die gesamten Energiereserven der DRUSUS flossen in den Traktorstrahl. Der Rest verteilte sich
auf die rückwärtigen Wulsttriebwerke.
    Rhodan starrte auf den breiten Frontbildschirm. Er sah die Wandung des Ahnenschiffs dicht vor
sich und konnte jede Einzelheit genau erkennen. Einige Narbstellen deuteten einwandfrei darauf
hin, daß dieses Schiff lange Zeit mit einer Geschwindigkeit, die unter der des Lichtes lag, durch
den Raum geflogen war. Anders war es nicht möglich, daß so viele Meteore es getroffen hatten.
    Und darunter waren die feinen Linien der Luken zu erkennen.
    Luken …
    Als Rhodan es erkannte, war es fast zu spät.
    Dicht über dem Wulstrand entstanden plötzlich kleine, runde Öffnungen. Wie die Mündungen von
Kanonen.
    Kanonen …
    »Schutzschirm!« brüllte Rhodan dem verdutzten Sikermann zu, der nach einer erstaunlich kurzen
Schrecksekunde sofort schaltete. Seine rechte Hand flog auf die Kontrollen zu und hieb auf einen
Hebel. Fast gleichzeitig hörten die Triebwerke auf zu heulen. Der Traktorstrahl aber blieb.
Instinktiv hatte Sikermann das Richtige getan und nur den Antrieb abgeschaltet.
    Der Schutzschirm baute sich auf – und keine Sekunde zu früh.
    Die ersten Energieschüsse trafen bereits auf den Außenrand des Schirmes und flossen seitlich
ab. Wie farbige Tränen rollten die Energieblasen dahin und wurden infolge der Massenträgheit
abgeschleudert. Dann aber waren nur noch die drei Triebwerke des Ahnenschiffs zu bemerken, die
beide Schiffe negativ beschleunigten und den Flug verlangsamten.
    Die Schüsse der Arkoniden trafen voll auf den Schirm, konzentrierten sich auf einen Punkt und
versuchten, ihn zu durchbrechen.
    Aber dazu war es bereits zu spät.
    »Verfluchte Bande!« stieß Sikermann wütend hervor und wischte sich mit dem

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