Silberband 012 - Der Anti
entgegentrat, glitt
Verwunderung über die Züge des Arkoniden. Er unterdrückte seine Neugier und streckte dem Terraner
die Hand entgegen. Rhodan nahm sie und gab den Druck zurück.
Die Ähnlichkeit mit Atlans Auftreten war unverkennbar. Wahrhaftig, die Arkoniden von damals
mußten ein großartiges Volk gewesen sein – edel, tapfer, aber auch arrogant.
»Ich glaube«, sagte Ceshal, nachdem er auch Bully begrüßt hatte, »wir schulden euch unser
Leben. Ohne eure Hilfe wären wir verloren gewesen.«
»Wir taten es für unseren Freund Gonozal VIII. den Imperator von Arkon«, entgegnete Rhodan.
»Er hat bereits einige Transporter entsandt, um euch abzuholen. Euer Schiff muß generalüberholt
werden. Es eignet sich nicht mehr zum Flug nach Arkon. Darf ich euch bitten, mit mir zu kommen?
Ihr fliegt auf Wunsch des Imperators mit mir. Ekral und seine Leute nehmen wir auch mit.«
Ceshal verneigte sich leicht gegen Rhodan.
»Ihr Wunsch ist mir Befehl«, erklärte er höflich. »Besonders, wenn es gleichzeitig auch der
Wunsch des Imperators ist.« Er hatte plötzlich eine steile Falte auf der Stirn. »Wie hieß er doch
noch?«
»Gonozal VIII.«
Kommodore Ceshal warf seinen Offizieren einen merkwürdigen Blick zu, dann meinte er: »Die
Gonozals sind eine der berühmtesten Familien Arkons. Sie sind also im Verlauf der Jahrtausende
nicht ausgestorben, sondern haben sich gehalten. Das ist erstaunlich, nach dem zu urteilen, was
ich inzwischen erfuhr. Zehntausend Jahre waren wir unterwegs …«
Rhodan ging nicht weiter auf Atlan und seine Abstammung ein. Das sollte die Zukunft
klären – wenn es überhaupt etwas zu klären gab. Es war nicht unwahrscheinlich, daß bei
Ceshals Start vor zehntausend Jahren ein Gonozal maßgeblich beteiligt gewesen war. Einer der
vielen Verwandten von Atlan vielleicht.
Sie holten Ekral, Tunutér und Alos.
»Ich glaube, wenn man uns Zeit ließe, bekämen wir das Schiff wieder flott«, behauptete der
Wissenschaftler nicht ohne Stolz. »Sogar den Hyperantrieb, aber ich fürchte, es fehlen
Ersatzteile.«
»Die Zukunft hat große Aufgaben für Sie bereit«, tröstete ihn Rhodan lächelnd. »Arkon benötigt
Wissenschaftler und Techniker, wie Sie es sind. Es benötigt tatkräftige und aktive Menschen. Das
Imperium machte eine gefährliche Krise durch, aber nun hat es wieder einen Imperator. Er wartet
auf Arkoniden, die ihm helfen, das Reich gegen seine Feinde zu verteidigen.«
Ekral verbeugte sich vor Rhodan, der sich eines merkwürdigen Gefühls nicht erwehren konnte.
Sie, die stolzen Arkoniden, die schon auf der Höhe ihrer Macht standen, als die Menschen noch in
Höhlen hausten, erwiesen ihm, dem Terraner, ihre Reverenz.
Am Handgelenk Rhodans war ein schrilles Summen.
Sikermann.
Rhodan schaltete das Sprechfunkgerät ein. »Was gibt es?«
»Wir sind raus! Ich habe das Ahnenschiff mit nur halber Kraft im Schlepp. Sollen wir
Direktverbindung zwischen den Hauptschleusen herstellen?«
»Ich wäre Ihnen dankbar dafür. Geben Sie mir Bescheid, wenn es soweit ist.«
Die Arkoniden hatten kein Wort verstanden, denn Rhodan und Sikermann sprachen Englisch.
Ceshal sagte leicht verlegen: »Die Roboter nahmen uns damals unsere Armbandtelekoms ab. Es war
die Stunde unserer größten Erniedrigung. Sie änderten zum Glück nichts an unserem ursprünglichen
Plan, aber sie gaben ihm einen anderen Sinn.«
»Ja, den kennen wir jetzt. Sie wollten auf einem bewohnten Planeten landen und eine
Robot-Zivilisation aufbauen. Sie benötigten dazu Wissenschaftler und Arbeiter. Es wäre ihnen
gelungen, nehme ich an. Die Menschen wären Sklaven geworden und hätten es später nicht mehr
anders gewußt. Ein Glück, daß ihr Plan mißlang.«
Sie schritten durch verschiedene Korridore und erreichten endlich den Zugang zur Schleuse.
Während sie warteten und in Gruppen umherstanden, durchstöberte Gucky die benachbarten Räume. Ihm
war gewesen, als hätte er einen bekannten Gedankenimpuls aufgefangen. Etwas verschwommen,
zugegeben. Wahrscheinlich stammte er von einem Schlafenden, der bald erwachen würde. Aber
irgendwie …
Auf jeden Fall, sagte sich Gucky, bin ich dem Mann früher schon einmal begegnet. Er peilte
erneut und sprang. Dreißig oder vierzig Meter weiter materialisierte er in einer Druckkammer. Er
wußte nicht, welchem Zweck sie diente, aber er ahnte sofort, warum der Schläfer in dem kleinen
Raum nicht so tief schlief wie die anderen.
Der Arkonide war nackt. Die
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