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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Decke, die er sich umgehängt hatte, war abgerutscht. In dem Raum
stand eine Reihe von Druckflaschen, die mit flüssiger Atemluft gefüllt waren. Gucky sah nach
oben. Natürlich, auch hier gab es den üblichen Ventilationsschacht, aber der Arkonide mußte früh
genug Verdacht geschöpft haben. Er hatte immerhin noch die Kraft und Geistesgegenwart besessen,
eine der Flaschen zu öffnen. Das Schlafgas war entsprechend verdünnt worden.
    Jetzt wälzte sich der unruhige Schläfer auf die andere Seite.
    Gucky starrte in ein fremdes Gesicht. Nein, den Mann hatte er noch nie in seinem Leben
gesehen, aber die Gedankenimpulse waren bekannt. Es war nur einem geübten Telepathen möglich,
Gedankenimpulse zu katalogisieren. Jeder Mensch dachte nach einem ganz bestimmten Muster, das man
wiedererkennen konnte. Gucky verglich es mit Fingerabdrücken, wenn der Vergleich auch hinkte.
    Der Arkonide erwachte und begann klarer zu denken.
    Im selben Moment fiel es Gucky wie Schuppen von den Augen.
    Jetzt wußte er, woher er das Gedankenmuster kannte. Er hatte es nur einmal in seinem Leben
ertastet, in einem Augenblick scheinbarer Todesgefahr für den Arkoniden. Damals, als T-39
glaubte, von den Robotern in den Atomkonverter gestürzt zu werden.
    Techniker T-39 richtete sich auf und erblickte Gucky. Sein erster Gedanke war, sich des
Angreifers zu erwehren, aber dann erkannte er, daß niemand ihn anzugreifen gedachte. Doch das
merkwürdige Wesen blieb, es war keine Halluzination.
    »Wer bist du?« fragte er stöhnend. Er hatte Kopfschmerzen.
    Gucky beugte sich hinab und half T-39 auf die Beine. »Ich werde dir alles erklären,
T-Neununddreißig. Aber jetzt komm mit. Dein Kommandant ist begierig, dich kennenzulernen.
Schließlich hat die ganze Expedition dir ihr Leben zu verdanken. Hätte ich damals deinen Hilferuf
nicht aufgefangen, hätte ich niemals das Schiff der Ahnen entdeckt.«
    »Ich verstehe kein Wort«, murmelte T-39 und wankte aus dem Raum. Verständnislos sah er überall
auf den Gängen die Schläfer liegen. Er begann zu ahnen, daß er wieder einmal Glück gehabt hatte.
Erneut war der Tod an ihm vorübergegangen. »Expedition?«
    »Warte bis gleich«, vertröstete ihn Gucky. »Dann wirst du alles erfahren.«
    T-39 wurde aufgeklärt, aber es war wohl mehr, als ein normaler Mensch verkraften konnte. Zwar
nickte der Techniker ständig und tat so, als begreife er, aber Gucky konnte erkennen, daß der
arme Kerl verwirrt war.
    Rhodans Telekom schlug an.
    »Kontakt hergestellt«, meldete Sikermann. »Sie können öffnen.«
    Die Techniker der Arkoniden machten sich an die Arbeit. Normalerweise wurde eine solche
Schleuse von der Zentrale aus geöffnet, aber im Notfall mußte die Manuellsteuerung herhalten.
    Die Arkoniden betraten die DRUSUS, Rhodans Flaggschiff.
    Mit einem einzigen Schritt hatten sie eine Entwicklung von zehntausend Jahren
übersprungen.
    Rhodan drückte es später, als er mit Bully, Gucky und einigen Freunden in seiner Kabine saß
und die DRUSUS zur ersten Transition in Richtung Arkon ansetzte, so aus: »Dieser Ceshal ist
vielleicht fünfzig Jahre alt, also relativ jung. Er hat den Höhepunkt und den Verfall seines
Reiches verschlafen. Jetzt kommt er gerade zurecht, wieder aufzubauen – also hat er nichts
versäumt. Wir können Atlan vertrauen, er ist unser Freund. Aber mit den Ahnen geben wir ihm eine
Macht in die Hände, die wir niemals unterschätzen dürfen. Arkon kann wieder das werden, was es
einst gewesen ist.«
    »Und das alles«, sinnierte Gucky vor sich hin, »weil ich damals den mentalen Hilferuf dieses
T-Neununddreißig auffing. Was wäre geschehen, wenn ich da gerade geschlafen hätte?«
    Rhodan lächelte und streichelte Guckys Fell. »Mein lieber Kleiner, was wäre gewesen? Es läßt
sich leicht ausrechnen. Zwei Möglichkeiten – die gibt es ja immer. Eine Revolte hatte sich
damals schon angebahnt, vielleicht wäre sie gelungen, vielleicht auch nicht. Den Stern Magnus gab
es immer. Er lag in ihrer Flugrichtung. Zumindest wäre das Schiff in dreißig oder vierzig Jahren
von seinem Schwerkraftfeld eingefangen worden. Aber Magnus hat keine Planeten. Die Schläfer wären
erwacht …«
    Sie schwiegen. Es gab nichts mehr dazu zu sagen.
    Gucky seufzte.
    »Ihr könnt sagen, was ihr wollt«, stellte er fest. »Es hat auch sein Gutes, wenn man manchmal
spioniert. Und wenn mir damals auf Lunds Schiff dieser komische Kadett Bruggs nicht die
verschrumpelten Mohrrüben gebracht

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