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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr als einem halben Jahrhundert. Sie kannten weder Regoon noch den Atomspezialisten Laar, den
Astronomen Gorat oder gar den Nexialisten Nex. Mit diesen vier Männern hatte er zu tun gehabt.
Sie waren die führenden Barkoniden gewesen.
    Das Tor widerstand allen Öffnungsversuchen.
    Rhodan sagte: »Der Unsterbliche hat schon gewußt, warum er uns drei schickte. Jetzt könnt ihr
beweisen, was Teamwork wert ist. Sengu, schildern Sie uns die Beschaffenheit des Schlosses.«
    Der Japaner sah durch das Metall hindurch und erkannte den Mechanismus des elektronischen
Schlosses, das nur mit einem bestimmten Impulsschlüssel geöffnet werden konnte. Er schilderte die
technischen Einzelheiten so plastisch, daß sowohl Rhodan als auch Gucky sich die Funktion
vorstellen konnten.
    Rhodan nickte dem Mausbiber zu. »Jetzt du, Kleiner. Öffne es!«
    Gucky setzte seine telekinetische Begabung ein. Ohne das Tor auch nur anzurühren, erfaßten
seine Geistesströme die mechanischen Teile des Schlosses, die hinter der Metallwandung lagen, und
bewegten sie in der richtigen Reihenfolge. Er tat genau das, was sonst der Energiestrom getan
hätte.
    Das Tor glitt auf.
    Dahinter war Licht, helles, strahlendes Licht. Aber die Luft, die ihnen entgegenschlug, war
alles andere als frisch. Sicher, der Luftstrom aus den Ventilationsschächten herab war deutlich
spürbar, aber Rhodan wußte sofort, daß er erst vor einer halben Stunde eingesetzt hatte. Ohne
Erneuerung würde der Vorrat an Atemluft in den riesigen Hohlräumen sicher für viele Wochen
reichen, aber einmal war er zu Ende. Und dieser Zustand schien erreicht worden zu sein.
    Ein breiter Korridor führte in endlose Ferne. Rechts und links waren in Abständen
gleichaussehende Türen. Auf ihnen standen Nummern.
    Rhodan sah Gucky an. »Immer noch keine Gedankenimpulse?«
    Der Mausbiber schüttelte den Kopf. Er konnte keine Gedanken auffangen. Wenn hier unten jemand
war, dann war er tot – oder konnte nicht denken.
    Nachdenklich sah Rhodan auf die erste Tür. Er trat näher und erkannte die flache Vertiefung
für die Hand. Ein Körperwärme-Schloß.
    Er legte die Hand in die Schale und wartete.
    Sekunden später schob sich die Tür seitlich in die Wand.
    Sengu und Gucky waren neben Rhodan getreten. Sie wollten ihren Augen zuerst nicht trauen, denn
was sie erblickten, war so phantastisch und grauenhaft, daß es nicht wahr sein durfte.
    Die längliche Halle, etwa dreißig Meter breit und mindestens dreihundert tief, war bis zur
Decke mit Metallpritschen ausgebaut, auf denen in langen Reihen die vermißten Barkoniden
ruhten.
    Tot?
    Ein heftiger Schreck durchzuckte Rhodan, vermischt mit Schmerz über den plötzlichen Tod eines
Volkes, das er fast so liebte wie der Unsterbliche. Aber sofort regte sich in ihm die Frage:
Warum waren sie gestorben – und warum waren sie in solcher Ruhe gestorben?
    Es war ganz offensichtlich, daß sie sich auf ihre Ruhelager zurückgezogen hatten, als wollten
sie schlafen. Aber sie konnten nicht nur schlafen, sonst würde Gucky ihre niemals ruhenden
Gedankenimpulse empfangen. Sie mußten also tot sein, oder …
    Gab es eine andere Alternative?
    Es handelte sich auf keinen Fall um eine Konservierung nach der Art des Kälteschlafs, wie er
von den alten Arkoniden durchgeführt worden war. Die Barkoniden lagen angezogen auf ihren
Plätzen. Keinerlei technische Einrichtung wies darauf hin, daß sie künstlich ernährt wurden oder
daß eine elektronisch gesteuerte Automatik sich um sie kümmerte.
    Tot?
    Rhodan beschloß, sich Gewißheit zu verschaffen, als das Licht erlosch. Gucky stieß einen nicht
gerade salonfähigen Fluch aus, den er von Bully gelernt hatte, und entmaterialisierte. Rhodan
stellte flüchtig fest, daß der Luftstrom versiegte und die Vibration unter den Füßen aufhörte.
Dann war Gucky wieder zurück, und das Licht brannte.
    »Diese Knopfdrücker!« murmelte er erbittert.
    Rhodan trat zu der nächsten Pritsche und beugte sich zu dem regungslosen Barkoniden hinab. Es
handelte sich um einen Mann in der eng anliegenden Tracht der Techniker. Seine Hautfarbe war
blaß, aber es sah so aus, als schliefe er. Rhodan legte sein Ohr gegen die Brust, aber er konnte
keinen Herzschlag feststellen. Auch keine Atemtätigkeit.
    Doch der Körper des Barkoniden war warm.
    Wenn er wirklich tot war, dann konnte er erst vor wenigen Minuten gestorben sein.
    Rhodan richtete sich auf und sah Sengu fragend an. Der Japaner gab den Blick hilflos

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