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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schoß mit irrsinniger Geschwindigkeit dahin. Eine Stunde, zwei
Stunden.
    »Ich sehe Licht«, sagte Sengu plötzlich in das Schweigen hinein, das nur von dem leisen Surren
des Antriebs unterbrochen wurde. »Zehn Kilometer vor uns ist Licht, aber nur sehr wenig und
diffus. Sieht mehr wie eine Notbeleuchtung aus.«
    »Was können Sie sonst noch erkennen?«
    »Maschinen und weite Hallen, Gänge und Korridore, viele Türen. Dahinter weitere Hallen, die
mit Maschinen angefüllt sind. Aggregate, Generatoren, einen Saal, dessen Wände aus Bildschirmen
bestehen. Aber die Schirme sind außer Betrieb. Auch die Maschinen stehen still. Von ihnen jedoch
geht die Reststrahlung aus, die ich auffangen konnte. Glauben Sie, daß wir uns der Steuerzentrale
nähern?«
    »Mit Sicherheit genau der Zentrale, in der ich vor sechzig Jahren weilte und einen
geringfügigen Fehler korrigierte, der die Barkoniden vor der sicheren Vernichtung bewahrte. Wie
es scheint, sind meine Bemühungen vergebens gewesen.«
    Das Tempo des Wagens verringerte sich erheblich. Dann fuhr er in eine weite Halle ein. Der
Schienenstrang verzweigte sich und vervielfachte die Möglichkeiten der Weiterfahrt. Aber Rhodan
hatte nicht vor, weiterzufahren. Er ließ den Wagen halten.
    »Wir sind da. Genau an dieser Stelle hier stieg ich damals auch aus. Aber ich könnte nicht mit
Sicherheit sagen, aus welcher Richtung ich kam. Nun, wir werden das später feststellen.«
    Er kletterte aus dem Wagen und stand einige Sekunden unschlüssig. Dann wandte er sich an
Sengu. »Die Maschinenhallen liegen in dieser Richtung?« Er zeigte auf eine Tür. Als Sengu nickte,
fuhr er fort: »Ja, jetzt kenne ich mich wieder aus. Gehen wir.«
    Sengu stand schnell auf und war bald neben Rhodan. Gucky benötigte länger. Mit aufreizender
Umständlichkeit kletterte er aus dem Hintersitz und watschelte dann mit seinem unbeholfen
wirkenden Gang über den Gehsteig.
    »Was willst du im Maschinenraum?« wollte er wissen, obwohl er als Telepath Rhodans Absichten
längst erraten hatte. »Den eingeschlafenen Planeten aufmöbeln?«
    Rhodan hatte eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, aber plötzlich sah er Gucky nachdenklich
an. Auf seiner Stirn stand eine steile Falte.
    »Kinder und Narren – und manchmal auch Mausbiber – sprechen die Wahrheit«, murmelte
er dann. »Wir können zumindest versuchen, die stillstehenden Aggregate wieder zu aktivieren.
Vielleicht erfahren wir bei der Gelegenheit, was mit den Barkoniden geschehen ist.«
    Gucky schaute ihm verdutzt nach, als er zu der einzelnen Tür schritt und sie nach kurzem
Zögern durch einen Handdruck öffnete. Dann grinste er verlegen und hoppelte hinterher. Sengu
folgte ihm. Er hatte nicht viel von dem begriffen, was vor sich gegangen war, denn schließlich
konnte er keine Gedanken lesen.
    Die Maschinen standen in langen Reihen in der weiten Halle. Sie blitzten vor Sauberkeit und
schienen erst gestern installiert worden zu sein. An der Decke entlang zogen sich Leitungen und
dicke Kabel, verschwanden in den Wänden und verbanden die Maschinenblöcke mit den Kontrollen der
Schaltzentrale. Hinter der Halle, wußte Rhodan und wurde ihm von Sengu bestätigt, lagen weitere
Hallen.
    Ihre Schritte hallten dumpf von den kahlen Wänden wider.
    In der Hauptschaltzentrale machten sie halt. Rhodans Lampe war hell genug, den Saal zu
beleuchten.
    Es war eine Kontrollanlage, deren Kompliziertheit keineswegs ihrer gigantischen Aufgabe
nachstand. Von hier aus war der Planet aus der Kreisbahn seiner Sonne gezwungen und auf die
lange, einsame Reise durch den kosmischen Raum gebracht worden. Jener halbrunde Block dort, auf
dessen blanker Oberfläche Hunderte von Knöpfen und Skalen saßen, war vielleicht die Steuerung.
Oder die riesige Schalttafel drüben über den Tischen? Mit ihr ließ sich vielleicht die
Lebensmittelerzeugung oder die Lufterneuerung regeln.
    Rhodan drehte sich langsam um seine Achse und betrachtete die komplizierte Anlage mit
sinkendem Mut. Wie sollte er jemals diese Anlage kennenlernen, mit der ein ganzer Planet für
zweihunderttausend Jahre vom Sonnenlicht unabhängig gemacht werden sollte?
    Er trat vor und sah auf die Skalen der Halbkugel. Alle Zeichen waren in Nullstellung. Er
lauschte. Nicht das geringste Geräusch war vernehmbar. Alles war still und wie tot.
    Auch die Maschinen waren tot. Sengu hatte es vorhergesagt.
    Rhodan zeigte auf eine Tür am anderen Ende der Zentrale. »Dort hinten liegt eine Halle,

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