Silberband 012 - Der Anti
Schläfer zu rühren begannen. Regoon sah ihm verwundert nach und schüttelte den
Kopf.
Nex hatte Gucky längst vergessen.
»Sie wollten uns noch berichten«, erinnerte er Rhodan.
Rhodan schilderte in kurzen Worten, was sie auf der Oberfläche Barkons vorgefunden hatten,
ohne den Auftrag des Unsterblichen zu erwähnen. Er verschwieg aber nicht die Angriffe der
Unsichtbaren und das mehrmalige Ausschalten des Hauptreaktors durch die Fremden. Dann sagte er
entschieden: »Aber nun möchte ich wissen, was vorgefallen ist. Hat Ihr Plan nicht geklappt?«
Diesmal war es Regoon, der antwortete: »Er hat ausgezeichnet funktioniert. Alle Maschinen
arbeiteten so, wie wir es von ihnen erwarteten. Wir lösten uns aus dem Kräftefeld unserer Sonne
und traten unsere Reise an – genau in Richtung der Galaxis. Das Leben hier in der Tiefe ging
weiter, wie wir es vorgesehen hatten. Ein halbes Jahrhundert verging. Dann erfolgten die ersten
Überfälle durch unsichtbare Intelligenzen. Nex, berichten Sie weiter.«
Der Wissenschaftler nickte. »Wir beobachteten merkwürdige Dinge mit Hilfe unserer
Fernsehkameras. Die Oberfläche begann sich zu verändern. Die Atmosphäre schlug sich als Schnee
nieder, und jedes Leben draußen wurde unmöglich. Unsere Sonne verschwand im Nichts. Die
Milchstraße kam unmerklich näher. Das alles war normal und von uns erwartet worden. Aber dann
fielen zum erstenmal die Aggregate aus. Sie waren einfach abgeschaltet worden.«
Rhodan nickte, gab aber keinen Kommentar. Sengu war zu Gucky gegangen und half ihm, die beiden
noch schlafenden Barkoniden zu wecken.
»Wir konnten die Maschinen wieder einschalten, aber die Vorfälle wiederholten sich. Dann
fielen die Kameras zur Oberfläche aus und konnten nicht wieder in Betrieb genommen werden. Wir
fanden den Fehler nicht, aber alles wies darauf hin, daß wir angegriffen wurden. Bevor die
Bildschirme erloschen, sahen wir einmal einen mächtigen Energiestrahl, der Schnee schmolz und das
Wasser verdampfte, wahrscheinlich zu dem Zweck, die Oberflächennatur unseres Planeten zu
untersuchen. Aber niemals sahen wir jemanden, obwohl Felsen verschoben wurden. Sie suchten uns.
Und dann fanden sie uns. Die Sichtverbindung wurde unterbrochen, und die Maschinen fielen aus.
Wir schalteten den Reaktor wieder ein. Minuten später schaltete er sich selbständig aus.«
»Wir kennen das«, sagte Rhodan.
Nex ließ sich nicht stören. »Wir überlegten, was wir tun sollten. Vorsorglich gaben wir die
Schlaftabletten aus. Sie wurden von unseren besten Medizinern entwickelt und haben eine
erstaunliche Wirkung. Wenn man sie nimmt, wird ein Teil des Organismus lahmgelegt. Man stirbt für
die Umwelt. Das Herz hört auf zu schlagen, wenn auch das Blut erheblich verlangsamt weiterfließt.
Eine Nahrungsaufnahme ist nicht mehr notwendig. Sauerstoff wird in so geringer Menge benötigt,
daß ein Mann von einem Kubikmeter jahrelang leben kann. Der Wärmeschlaf – so nennen wir ihn,
weil der Körper sich nicht abkühlt – ist das idealste Hilfsmittel, eine böse Situation zu
überwinden. Unsere Lebensmittelerzeugung fiel aus, die Luftzufuhr war gefährdet. Also befahlen
wir unserem Volk, sich in die Schlafkammern zu begeben und die Tabletten zu nehmen. Wir selbst
blieben in der Nähe der Zentrale und nahmen sie auch. Aber wir hatten auch gleichzeitig das
Gegenmittel genommen. Sobald die Luftzufuhr wieder einsetzte, würden wir erwachen. Und sie würde
erst dann wieder einsetzen, wenn die Unsichtbaren verschwanden.«
»Oder wenn jemand den Reaktor in Betrieb setzte?« vergewisserte sich Rhodan.
Nex lächelte. »Nein. Alle vierundzwanzig Stunden schaltet ihn ein Automat ein. Aber das half
wenig. Die Unbekannten setzten ihn sofort wieder außer Betrieb. Sie scheinen jetzt ihre Versuche
aufgegeben zu haben.«
Zwei Sekunden später mußte er erkennen, wie unbegründet diese Zuversicht war. Das Licht
erlosch. Im Hintergrund des Zimmers stieß Gucky einen Fluch aus. Dann, wenig später, flammte das
Licht wieder auf. Gucky kehrte zurück. Ohne auf die verblüfften Gesichter der beiden Barkoniden
zu achten, sagte er: »Sie versuchen es immer wieder. Kann man den Knopf nicht so befestigen, daß
er hält?«
»Dann würden sie den Reaktor anders lahmlegen, Kleiner. Vielleicht derart, daß wir ihn nicht
mehr reparieren können.«
»Wenn sie kommen, erleben sie ihr blaues Wunder«, prophezeite Gucky wütend. »Das mit dem Knopf
machen sie mit Fernkontrolle,
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