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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nahelegen sollte.
    Geistesabwesend antwortete er auf die Fragen des Bedienungsrobots. Ja, er wünsche eine Dusche
zu nehmen. Nein – seine Dienstwaffe würde er selbst reinigen und pflegen.
    Dreißig Minuten später hatte Brazo die zartgrüne Uniform angelegt, die ihm der Kammeroffizier
des Schiffes geschickt hatte.

3.
    Er war ebenso hoch wie breit gebaut. Ein mittelgroßer Tresor hätte zumindest
ähnlich ausgesehen.
    Oberst Jefe Claudrin besaß den vierfachen Brustumfang eines starken Mannes. Dementsprechend
war auch seine Muskulatur entwickelt.
    Geboren und aufgewachsen auf einem 2,1-Gravo-Planeten, hatte Claudrin nach seinem Eintritt in
die Solare Flotte es als schwierig empfunden, sich unter normalen Schwerkrafteinflüssen von etwa
einem Gravo bewegen zu müssen. Als der Epsalgeborene bemerkt hatte, daß seine Muskulatur unter
der ›geringfügigen‹ Belastung von nur einem Gravo zu erschlaffen drohte, hatte er sich dazu
entschlossen, Tag und Nacht einen speziell entwickelten Mikrogravitator zu tragen, der ihm die
doppelte Schwerebelastung aufbürdete. So hatte Colonel Claudrin seine körperliche Tüchtigkeit
erhalten, wie er sich auszudrücken pflegte.
    Jefe machte sich einen Spaß daraus, stabil aussehende Sitzgelegenheiten versehentlich zwischen
den gewaltigen Oberschenkeln seiner kurzen, stämmigen Säulenbeine zu zertrümmern. Seine Arme
glichen überdimensionalen Kolbenstangen, und seine Hände waren gefürchtet. Die Männer der
FANTASY-Besatzung hüteten sich davor, sich von Claudrin in althergebrachter Weise durch
Handschlag begrüßen zu lassen. Ehe Claudrin die Gefährlichkeit seiner Greifwerkzeuge erkannt
hatte, war es zu einigen Unfällen gekommen.
    Alles in allem glich der Kommandant des Forschungskreuzers FANTASY einem in der Mitte
durchgeschnittenen Riesen, dessen breiter, von brandroten Haaren bedeckter Schädel auf einem
Nacken ruhte, dessen Muskelwülste bisher noch in keinen Uniformkragen normaler Serienfertigung
hineingepaßt hatten.
    Als Kommandant und Galaktonaut war Claudrin fraglos ein As. Er hatte die neuartige FANTASY
bereits beim Werkstattflug unter seine Fittiche genommen.
    Perry Rhodan lauschte auf das Donnern des normalen Impulstriebwerks, dessen hochverdichtete,
schubstarke Partikel den Schweren Kreuzer mit fünfhundert Kilometer pro Sekundenquadrat
beschleunigten.
    Die Maschinen liefen so einwandfrei und zuverlässig wie in zehntausend anderen Raumschiffen
der Flotte. Nach arkonidischem Vorbild konstruiert, jedoch in vielen Details wesentlich
verbessert und kompakter, stellten sie zur Zeit das Maximum der modernen technischen Entwicklung
dar. Es gab nichts mehr daran auszusetzen. Fast war es sinnlos, mit wachen Sinnen auf das
Arbeitsgeräusch zu horchen.
    Trotzdem überprüfte Rhodan in gewohnter Art die kleinen Kontrollschirme der
Ringwulstbeobachtung.
    Mehr als ein bläuliches Flimmern, erhitzten und aufsteigenden Luftmassen gleichend, war nicht
zu sehen. Die FANTASY kam infolge der Kompaktbauweise mit nur sechs Ringwulst-Konvertern aus.
Wesentlich mehr Platz beanspruchte das neuartige Überlichttriebwerk, das – genau
betrachtet – eigentlich keine Antriebsmaschine im Sinn des Wortes war.
    Der Kalupsche Kompensator hatte lediglich die Aufgabe, den Schiffskörper in ein Kugelfeld zu
hüllen, das die energetischen Einflüsse der vierten und fünften Dimension reflektierend oder
absorbierend aufhob.
    Damit wurde innerhalb des Kugelfelds der instabile Librationszonenzustand erzeugt, der weder
die Gesetze des Hyperraums noch die des Einsteinuniversums gültig werden ließ.
    Eine zwangsläufige, jedoch noch nicht genau errechenbare Folgeerscheinung der abgewandelten
Gesetzmäßigkeiten war eine abstrakte Reaktion der Normaltriebwerke, die unter den künstlich
veränderten Bedingungen eben nicht mehr so funktionieren konnten wie innerhalb des
vierdimensionalen Raumes.
    Die bei Normalbetrieb nur lichtschnellen Impulswellen erreichten innerhalb der Halbraumzone
Strahlgeschwindigkeiten, die, je nach der energetischen Intensität des Kalupschen
Kompensatorfelds, zwischen der zehn- bis vielmillionenfachen Lichtgeschwindigkeit schwankten. Zum
Programm gehörte, festzustellen, wo die Grenzen lagen.
    Fest stand bisher nur die Tatsache, daß der Prozeß von zwei Faktoren abhängig war. Einmal
veränderten sich die Impulswellen im Einflußbereich der Librationszone von Natur aus. Zum anderen
konnte ihre Strahlgeschwindigkeit durch eine variable

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