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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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umschaue,
stelle ich seltsame Parallelen fest. Crest und Thora kamen vor 131 Jahren auf dem irdischen Mond
an. Damals waren wir maßlos stolz auf unsere primitiven Raketen. Jetzt starten wir selbst zu
Forschungsflügen, und unsere Kolonisten schlagen sich auf allen möglichen Welten herum. Wie wird
es enden? Wer wird uns eines Tages zeigen, wo unsere Grenzen liegen? Wir haben die Arkoniden
schon beinahe abgelöst. Atlan duldet mit einem lachenden und einem weinenden Auge die terranische
Expansion. Natürlich weiß er genau, daß wir mehr und mehr in seine Einflußsphäre einsickern.
Schon jetzt sitzen Terraner in arkonidischen Ministerien. Soll ich dir einmal etwas sagen?«
    Blinzelnd schaute Bull nach oben, wo er Rhodans Gesicht schattenhaft erkannte. Nur das von den
Bildschirmen und den zahlreichen Instrumenten ausgehende Licht erhellte die große Zentrale der
FANTASY. Rhodans Züge wurden von verschiedenfarbigen Lichtreflexen überflutet. Es sah aus, als
wolle eine unbekannte Macht das Antlitz des großen, hageren Mannes in einzelne Felder aufteilen.
»Was willst du sagen, Bully?«
    »Nicht viel. Ich bin nur der Auffassung, daß man uns zu lange in Ruhe gelassen hat. Die
Springer greifen nur noch aus dem Hintergrund an. Es scheint augenblicklich niemand zu geben, der
uns ernsthaft gefährden könnte.«
    »Doch, solche Intelligenzen gibt es genügend. Was sie daran hindert, ist unser Bündnis mit dem
Großen Imperium der Arkoniden.«
    Reginald Bull winkte ab. »Arkon ist nicht die Galaxis. Wir kennen nur einen winzigen Bruchteil
davon. Das Arkonidenreich, das uns früher so grenzenlos erschien, beherrscht nicht mehr als ein
Zipfelchen der Milchstraße. Die Dimensionen haben sich geändert. Was wird uns im Zentrum
erwarten, dort, wo noch niemand hingekommen ist?«
    »Also doch Ahnungen.«
    »Vielleicht«, brummelte Bull mißlaunig. »Dieser Flug erinnert mich zu lebhaft an die Reise der
Arkoniden Crest und Thora, die auszogen, um das ewige Leben zu finden. Sie fanden jedoch uns, und
wir übernahmen von ihnen die technische Macht der Arkoniden. Jetzt frage ich mich nur noch, was
wir einmal entdecken werden.«
    Ein Bildschirm blendete auf. Das Gesicht von Major Hunts Krefenbac, dem Ersten Offizier, wurde
erkennbar.
    »Man erwartet Sie, Sir«, gab er bekannt.
    »Ich komme«, sagte Rhodan zu den Mikrophonen hinüber. An Bull gewendet, fügte er leiser hinzu:
»Mache mir die Leute nicht kopfscheu. Du solltest ebensogut wissen wie ich, daß es Intelligenzen
gibt, denen wir im Ernstfall kaum die Stirn bieten könnten. Allein die Macht der Galaktischen
Händler ist schon nicht zu unterschätzen. Es ist unser Glück, daß sich diese Weltraumnomaden
wahrscheinlich niemals einigen werden.«
    Bull drehte sich um und marschierte auf das Panzerschott II zu. Rhodan winkte zu dem
Kommandanten hinüber, der sich soeben aus seinem Spezialsessel erhoben hatte.
    Breit, klobig wie ein unbehauener Fels, stand er vor Rhodan, der ihn um Kopfeslänge
überragte.
    »Jefe, wir bleiben auf Kurs. Nicht mehr beschleunigen. Kurz vor der Jupiterbahn legen wir los.
Suchen Sie sich mittlerweile den roten Stern aus dem Gewimmel heraus, und versuchen Sie dabei,
Ihre für Sprungschiffe geltende Schulung zu vergessen. Wir haben nicht mehr zu tun, als nach
Sicht loszufliegen. Mir scheint, dieser Vorteil des Lineartriebwerks rechtfertigt bereits alle
Anstrengungen, die wir zu seiner Entwicklung unternommen haben. Jedenfalls würde ich mir kaum
zutrauen, die vielen notwendigen Transitionen bis zum Zielstern einwandfrei zu berechnen. Wer
weiß, wo wir bei diesen Entfernungen herauskämen.«
    Claudrin drehte sich plötzlich um. Ein ›zufällig‹ in die Nähe gekommener Ortungsfunker nahm
Haltung an.
    »Welcher Laffe spitzt hier wohl die Ohren?« sagte der Epsalgeborene mit leicht erhobener
Stimme. Der Funker eilte fluchtartig davon, und Claudrin fuhr sich zufrieden über das kantige
Kinn.
    Rhodan hüstelte hinter der vorgehaltenen Hand. Wortlos grüßend ging er davon.
    »Dem Kerl hänge ich noch einen Maulkorb um«, sagte Bully erbost. »Das ewige Gebrüll geht mir
auf die Nerven.«
    Die Besatzung war in die große Mannschaftsmesse befohlen worden. Brazo Alkher
fühlte sich im Kreise dieser aus allen Flottenverbänden ausgesiebten Männer noch nicht wohl.
    Ständig wurden ihm andere Männer vorgestellt, darunter Persönlichkeiten, die er bisher nur dem
Namen nach gekannt hatte.
    Professor Kalup, der als Kapazität

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