Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aussah.
    Das Funkgerät knackte. Weisungsgemäß hatte John Edgar Pincer die Regeln für den
Start eines Schiffes, das nicht zum Verband der Flotte gehörte, befolgt.
    »Kontrollschiff NEPTUN an Diskusschiff«, kam die Stimme des Wachoffiziers aus dem
Lautsprecher. »Wir bitten um Kodespruch und Identifizierung.«
    Pincer stolperte über seine Beine und gelangte so schneller an die Sprechanlage, als er
vermutet hatte. Er nestelte an dem Gerät herum.
    »Privatraumschiff ERROR«, meldete er sich. »Gestartet vom Gebiet der IFC in Denver.
Starterlaubnis unter III/B-41, gelber Schein.« Er lächelte seiner Frau zu und sagte: »Pilot ist
John Edgar Pincer.«
    Entweder hatte der Flottenoffizier an Bord des Wachschiffes NEPTUN noch nie etwas von Pincer
gehört, oder er hatte schlechte Laune.
    »Führen Sie eine angemeldete Fracht an Bord mit?« erkundigte er sich mit eisiger Stimme.
    Pincer nickte eifrig. »Ja. Sir. Drei Zentner Gigant-Superzart.«
    In der Funkkabine der NEPTUN schien eine Bombe explodiert zu sein, nach den Geräuschen zu
schließen, die das Ehepaar Pincer vernahm. Pincer sah wie gelähmt auf den Lautsprecher.
    »Können Sie das noch einmal wiederholen?« fragte der Funker von dem anderen Schiff aus.
    Pincer tat ihm den Gefallen. »Es handelt sich um eine besondere Sorte von Spinatsamen. Er
wurde in unseren Laboratorien gezüchtet. Unser Chefbiologe sagte mir, daß es sich um eine
Mutation aus Trapajera-Pflanzen vom Wega-System und den …«
    »Das genügt«, unterbrach ihn der Offizier hastig. »Ich muß jetzt nur noch den Zweck Ihrer
Reise wissen.«
    »Es ist meine Hochzeitsreise«, säuselte Pincer.
    Es war offensichtlich, daß der Funkoffizier eine angeborene Abneigung gegen Hochzeitsreisende
besaß, denn er murmelte etwas, das ziemlich abfällig klang. Abschließend gab er Pincer die
Koordinaten für den Raumsektor an, an dem der Vizepräsident der IFC in die Transition gehen
konnte.
    »Der Punkt liegt hinter der Plutobahn«, erklärte Pincer seiner Frau, nachdem das Funkgerät
schwieg. »Inzwischen kann ich dir dieses Schiff und unsere Ladung zeigen.«
    Er stakste durch die Kabine und erklärte ihr Ortungs- und Funkgeräte, Antriebs- und
Steueranlagen, Frischluftsystem und Sternenkarten.
    »Du siehst«, sagte er weinerlich, »daß man meine Person zu Unrecht an der Raumakademie der
Solaren Flotte abgelehnt hat. Ich verstehe vom Raumflug ebensoviel wie jeder andere aus der
Flotte. Farbenblindheit – pah! Das ist doch lächerlich. Fehler am Skelett – so ein
kleiner, verknorpelter Wadenbeinbruch vom Rugbyspiel in der Schule, das sind doch keine Fehler,
die entscheidend ein großes Talent beeinflussen können.« Er lief puterrot an. »Ich möchte
natürlich nicht behaupten, daß ich ein Talent bin.«
    Seine Frau gönnte ihm einen Blick, unter dem jeder andere Mann zusammengeschmolzen wäre. Ihm
jedoch entlockte er nur ein albernes Grinsen.
    »Ich will dir nun den Spinatsamen zeigen«, eröffnete Pincer.
    Mit der Betriebsamkeit eines Akkordarbeiters wühlte er sich durch die Ladung, bis er
schließlich ein Paket gefunden hatte, das seinen Ansprüchen gerecht wurde. Er öffnete den
Deckel.
    »Das ist er«, sagte er stolz. »Der neue Schlager der IFC – Gigant Superzart.«
    Cora Pincer sah in den Kasten. Sie wirkte etwas enttäuscht. Die winzigen bläulichen Kügelchen
sahen, in Widerspruch zu ihrem Namen, weder gigantisch noch superzart aus.
    »Das Zeug erinnert mich an Mohnsamen«, meinte sie.
    Pincer gluckste befriedigt, als sei er für diese Ähnlichkeit verantwortlich.
    »Das stimmt«, sagte er. »Dieser Samen kann nur durch eine Analyse von echtem Mohn
unterschieden werden.«
    Er klappte das Paket zu und schob es wieder an seinen Platz. Mit einer väterlichen Geste
klopfte er seiner Frau auf die Schulter.
    »Nun kommen die Transitionsberechnungen, Cora. Die kleine Bordpositronik wird das für uns
erledigen. Ich muß nur die Daten programmieren, die mir der Offizier der NEPTUN durchgegeben
hat.«
    Seine Frau wirkte unsicher.
    »Ich habe gehört, daß mit der Transition ein unangenehmer Schmerz verbunden ist«, sagte
sie.
    Pincer winkte nachlässig ab. Bei ihm sah das aus, als wollte er einige Früchte aus dem Wipfel
eines Baumes schlagen.
    »Das ist der sogenannte Entmaterialisierungsschmerz. Die Entfernung zum Wega-System beträgt
siebenundzwanzig Lichtjahre. Obwohl wir das in einem Hypersprung erledigen werden, wirst du es
kaum spüren. Je geringer der Abstand

Weitere Kostenlose Bücher