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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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raumfahrenden Intelligenzen aufzunehmen, aber man
ignorierte ihn und seine Gegenwart einfach. Selbst als er landete, nahm niemand daran Anstoß. Man
schien ihn nicht einmal zu bemerken. So als sei er unsichtbar.
    Für Minuten war Gagolk derart verblüfft, daß er sich keinen Rat wußte. Der Befehl lautete, die
Humanoiden zu unterwerfen oder ihr militärisches Potential zu vernichten, wenn sie sich dagegen
sträubten. Nun, von Sträuben konnte keine Rede sein. Auf der anderen Seite bewiesen die
Überwachungsschiffe und auf den weiten Raumfeldern stationierten Flotten eindeutig, daß man
durchaus zu einer Gegenwehr imstande gewesen wäre. Warum also unternahm man nichts?
    Gagolk wurde nervös. Er ging ein zu großes Risiko ein, wenn er seiner Flotte die Landung
befahl. Aber er konnte auch nicht anordnen, daß man das Feuer eröffnete. Das verstieß gegen die
höchsten Gesetze. Und er allein konnte auch nicht aus dem Schiff gehen, um die Verhandlungen mit
Menschen einzuleiten, die ihn ignorierten.
    Sein unbekannter Gegenspieler war Bully, dem noch weniger wohl in seiner Haut war. Er hatte
sich auf die Vermutung zu verlassen, daß Gagolk sich strikt nach den Befehlen des Imperators
richtete und keine feindseligen Handlungen einleitete. Im Grunde genommen ging es nur darum, Zeit
zu gewinnen. Zeit zu gewinnen, bis Rhodan der rettende Ausweg einfiel.
    Und wenn das nicht der Fall war? Was dann?
    Das war die Frage, die Bully sich immer wieder vorlegte, ohne eine Antwort darauf zu finden.
Er saß in Terrania unter der Energieglocke. Die Bevölkerung war gewarnt worden. Beim ersten
Anzeichen eines feindlichen Überfalls würde sie innerhalb von zehn Minuten unter der Oberfläche
verschwunden sein.
    Soweit durfte es niemals kommen. Notfalls mußte Bully eben die Verhandlungen mit den Arkoniden
aufnehmen, um weitere wertvolle Stunden oder gar Tage zu gewinnen.
    Dreißigtausend Schiffe umkreisten nun das Sonnensystem und riegelten es ab. Immer mehr
näherten sie sich der Erde und schlossen auch diese ein. Die Überwachungskreuzer des Solaren
Imperiums blieben unbeachtet.
    Die Spannung wuchs.

44.
    Atlan sah Rhodan nachdenklich an. »Es ist doch so, daß die schwierigsten Probleme
oft durch die einfachsten Lösungen aus der Welt geschafft wurden. Warum gibt es denn für dieses
Problem keine einfache Lösung? Es ist nichts anderes zu tun, als eine einzelne Maschinerie –
den Zeitumformer – außer Betrieb zu setzen, um eine Flotte von dreißigtausend Schiffen
lahmzulegen oder verschwinden zu lassen.«
    »Das weiß ich auch«, erwiderte Rhodan mutlos. »Aber das Problem ist ja, wie wir die Sperre
durchdringen sollen. Gucky hat es einmal geschafft, aber ich mute ihm das nicht noch einmal zu.
Er war so erschöpft, daß er für die ersten Stunden praktisch wehrlos war. Nein, es müßte eine
andere, bessere Möglichkeit geben. Ein Schiff. In der Geschichte Arkons war es ein Schiff, das
die Bombe auf Arkon III warf.«
    »Also wird auch ein Schiff die Lösung sein«, gab Atlan zurück und bekam plötzlich ganz enge
Augen. Prüfend betrachtete er Rhodan, als wolle er feststellen, ob dieser ihm auch zuhörte. »Ein
Schiff. Sag einmal, Perry, hast du eigentlich wirklich ein so schlechtes Gedächtnis – oder
tust du nur so?«
    Rhodan war ehrlich erstaunt. »Wie meinst du das?«
    Atlan lächelte plötzlich. »Hast du die Akonen in ihrem Blauen System entdeckt oder nicht? Ist
das Blaue System nicht auch von einem Schutzschirm umgeben, der recht merkwürdige Eigenschaften
aufweist? Wäre es nicht denkbar, daß die Natur jenes Schutzfelds mit dem um Arkon III identisch
ist?«
    Rhodan nickte langsam. »Es wäre denkbar, wenn ich auch nicht glaube, daß sich das Blaue System
in einem Zeitfeld aufhält. Nein, aber ich nehme an, um Arkon III liegen zwei Felder. Ein
Energiefeld von der Art, wie er das Blaue System umgibt – und das Zeitfeld, das allein
vielleicht durchsichtig und durchdringlich ist. Unser Problem also ist, das Energiefeld zu
durchdringen …«
    »… und genau das hast du schon einmal geschafft.«
    Rhodan sah Atlan verblüfft an. Natürlich, das hatte er schon einmal geschafft.
    Der Linearantrieb.
    Das also meinte Atlan. Plötzlich begriff Rhodan, worauf sein Freund anspielte, und er schalt
sich einen Narren, nicht von allein darauf gekommen zu sein.
    Der Linearantrieb. Mit seiner Hilfe hatte er damals die Grenze zum Blauen System
überschritten. Er mußte die Sperre neutralisieren und

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