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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Zeitumformer vernichtet wurde. Nun ließ Rhodan ein neues
Problem entstehen, auf das es keine Antwort geben konnte.
    »Aber, Sir, das ist unmöglich«, sagte Deringhouse, der für seine Nüchternheit bekannt war.
»Wir können doch die Vergangenheit nicht ändern. Die Geschichte Metzats ist aufgezeichnet und
steht fest. Der Angriff erfolgte damals – eh …«
    Rhodan nickte und lächelte. »Ja, damals. Und was ist mit heute oder morgen? Sie scheinen zu
vergessen, daß wir in der Sekunde, in der wir den Energieschirm oder das Zeitfeld der Akonen
durchdringen, ebenfalls um fünfzehntausend Jahre zurückgeworfen werden. Wir werden jene Fremden
sein, die damals zu Metzats Zeiten Arkon angriffen. Der Krater ist geschichtliche Tatsache, daran
kann nicht gezweifelt werden. Sein Vorhandensein wird von dem Positronengehirn auf der Venus
bestätigt – und die Daten sind seit zehntausend Jahren dort verankert. Ich frage Sie nur
eines, und es betrifft ein sehr reales Problem: noch mehr als vorher müssen wir nun den
Zeitumformer vernichten, um keine Paradoxa hervorzurufen. Aber ich weiß jetzt noch nicht, wie wir
das anstellen sollen.«
    Gucky räkelte sich. »Vielleicht kann ich noch einmal springen und …«
    »Du springst nicht«, sagte Rhodan bestimmt. »Du würdest nicht noch einmal solches Glück haben.
Außerdem besagt ja die Geschichte, daß ein Schiff den Schirm durchdrang und Arkon III zweimal
umkreiste. Na, bist du vielleicht ein Schiff?«
    Gucky gab keine Antwort. Er rollte sich zusammen und schien an dem Fortgang der Diskussion
keinen weiteren Anteil haben zu wollen.
    John Marshall hob die Hand und wollte etwas sagen, aber er wurde unterbrochen. Durch alle
Räume des Schiffs schrillte der Alarm.
    Rhodan sprang auf und verließ, von Deringhouse und anderen Offizieren gefolgt, die Messe. In
der Zentrale sahen sie Nordmann vor dem großen Bildschirm stehen. Er drehte sich nicht um, als er
sagte: »Die ersten Einheiten der Arkoniden-Flotte sind gestartet und rasen mit
Höchstbeschleunigung in den Raum. Der Ortungsrobot zählte bisher fünftausend Einheiten, von denen
die ersten bereits in Transition gingen. Es geht alles furchtbar schnell.«
    »Sie müssen den Start vorverlegt haben«, meinte Rhodan gelassen. »Spielt es eine Rolle?« Er
sah auf den Bildschirm, wo immer neue Schiffe aus den milchigen Schleiern des Zeitfelds
auftauchten und in den Raum vorstießen, ohne sich um die DRUSUS zu kümmern. Auch schwiegen ihre
Sender. Sie nahmen an, daß auf Arkon I und II alles in Ordnung sei. Niemand kam auf die
Vermutung, daß inzwischen fünfzehntausend Jahre vergangen waren. Ein Festungsring hatte damals
nicht existiert, und jetzt passierten sie ihn ohne Schwierigkeiten, denn er funktionierte nicht,
weil auch das Robotgehirn nicht existierte. Es war alles so einfach und doch so schrecklich
kompliziert zugleich.
    »Halten Sie die DRUSUS in Gefechtsbereitschaft, Major!« befahl Rhodan.
    Er ließ Funkverbindung mit Arkon I herstellen und führte ein längeres Gespräch mit Atlan, den
er in die letzten Geschehnisse einweihte. Obwohl der Arkonide selbst genug mit seinen eigenen
Problemen zu tun hatte, versprach er, so schnell wie möglich zu kommen. Mit aller Deutlichkeit
hatte Rhodan ihm die möglichen Folgen eines Zeitparadoxons klargemacht. Wenn es eintrat, konnte
auch Atlans Existenz in Frage gestellt werden.
    Insgesamt starteten zwanzigtausend Schiffe, ehe Atlan auf der DRUSUS eintraf. Seine sonst so
ruhigen Gesichtszüge wirkten hektisch und nervös. Man sah ihm die Angst an, die tief in seinem
Herzen hockte und Zweifel an der Zukunft wachrief. Was würde geschehen? Was war geschehen?
    Während Rhodan den Freund begrüßte und in seine private Kabine begleitete, trafen die ersten
Schiffe Metzats im Sonnensystem ein.
    Sie wurden erwartet.
    Die feindliche Flotte schloß das gesamte System hermetisch vom Universum ab und rückte langsam
vor. Ihre Mühe war vergebens, denn kein irdisches Raumschiff versuchte, das System zu verlassen.
Zwar wurde der übliche Verkehr zwischen den Planeten fortgesetzt, aber keiner der Kommandanten
kümmerte sich um die Flotte. Man tat so, als geschehe es täglich, daß fremde Raumflotten der Erde
einen Besuch abstatteten.
    Marshall Gagolk, Vertreter des Imperators, drang mit seinem Flaggschiff weiter vor und
umkreiste den dritten Planeten, der als Heimatwelt der Humanoiden identifiziert worden war. Drei
Stunden lang versuchte er, Kontakt mit den

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