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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stehen und wandte sich um. Sein Blick war fragend auf Ron gerichtet, aber
immer noch drückte seine Miene unerschütterliche Selbstsicherheit aus.
    »Na und?« fragte er gedehnt.
    »Sie sollten das verstehen können«, antwortete Ron ernst. »Hören Sie auf, in unseren Gehirnen
herumzutasten und uns hypnotisieren zu wollen.«
    Der junge Anti blieb unbewegt. »Ich taste nicht. Ich habe Ihnen einen Befehl gegeben, und Sie
haben zu gehorchen. Das ist alles.«
    Im selben Augenblick spürte Ron, wie das Zerren in seinem Schädel stärker wurde. Er warf einen
Seitenblick auf Larry und sah, wie der das Gesicht verzog. Kazek fing leise an zu wimmern.
    »Gut«, antwortete Ron, und das Wort knallte wie ein Pistolenschuß in den Gang hinein. »Sie
wollen also nicht verstehen. Dann will ich Ihnen erklären, was jetzt gleich geschieht. Wir
besitzen Waffen, die Ihren Schirm bezwingen können.« Dabei deutete er auf seine und Meechs Waffe,
welche etwa dieselbe Größe hatte wie ein normaler Thermostrahler. Nur hatte diese Waffe zwei
Läufe. »Diese Waffen sind in der Lage, sowohl Thermostrahlen als auch antimagnetische
Plastikgeschosse gleichzeitig abzufeuern, und dagegen kann Sie Ihr Schirm nicht schützen.«
    Parudal erschrak. Er wußte, daß der Fremde die Wahrheit gesprochen hatte. Mental aufgeladene
Energieschirme hatten den Nachteil, daß sie nur eine der bekannten Schußarten absorbieren
konnten. Zwar waren die Baalols in der Lage, ihre Schutzschirme blitzschnell auf die jeweilige
Schußart umzustellen, so daß sie wahlweise sowohl Thermoschüsse als auch gewöhnliche Projektile
abwehren konnten. Aber niemals gleichzeitig.
    Der Anti wußte nichts Genaues von den Vorgängen auf Okul; er wußte nicht, daß die Terraner
gelernt hatten, die als unüberwindlich geltenden Schutzschirme der Antis zu bezwingen. Er sah
nur, daß diese Fremden in der Lage waren, ihre Wünsche ihm gegenüber durchzusetzen. Diese
Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag.
    Kalal spürte, wie die fremde Kraft rhythmisch pulsierend in seinem Gehirn dröhnte.
Er wußte, daß er sich der gefährlichen Stelle näherte.
    Vor ihm, nicht weiter als dreißig oder vierzig Meter entfernt, und doch fast unerreichbar, lag
der ›Saal der schützenden Gedanken‹. Kalal wußte, daß er gerettet sein würde, wenn es ihm gelang,
ihn zu erreichen und Eintritt zu finden.
    Er wußte ebensogut, daß er über diesem Versuch sein Leben verlieren konnte.
    Die Stelle, der er sich näherte, war das Herz des Tempels. Was dort geschah, machte den Tempel
der Wahrheit zum sichersten Ort auf Utik und jeden anderen Baalol-Tempel zum sichersten Platz auf
der Oberfläche des Planeten, auf dem er stand. Im ›Saal der schützenden Gedanken‹ wurde der
Schutzschirm erzeugt, der den Tempelkomplex wie eine unsichtbare Mauer undurchdringlich
umgab.
    Es gab andere bekannte Schutzschirme, größere, höhere, auf die ihre Erbauer stolz waren. Aber
es gab keinen, dessen Macht sich mit dem Schirm eines Baalol-Tempels messen konnte. Denn es gab
keinen Generator, der mechanisch und mental erzeugte Energie auf so wirksame Weise miteinander
koppeln konnte, wie das im ›Saal der schützenden Gedanken‹ geschah.
    Es war verständlich, daß den Raum, in dem der Schutzschirm erzeugt wurde, starke Streufelder
umgaben. Durch diese Zone der Streufelder erkämpfte Kalal sich einen Weg. Von einer Sekunde zur
anderen mußte er sein Gehirn mehr anstrengen, mußte er seine Gedanken eindeutiger auf das Ziel
konzentrieren, das vor ihm lag. Er konnte auf nichts anderes mehr achten. Er mußte die Augen
schließen, um sich vom Anblick der Dinge, die ihn umgaben, nicht ablenken zu lassen.
    Es ging um seine Freiheit. Das Ziel war die Anstrengung wert.
    Meech Hannigan ortete sorgfältig.
    Sein mechanisches Gehirn empfand Verwunderung, als er bemerkte, was da irgendwo unter und vor
ihm los war. Die Ausstrahlungen des Priesters, den er im Verdacht hatte, der Urheber des
hypnotischen Taumels zu sein, waren erheblich stärker geworden. Gleichzeitig mischten sich andere
Effekte hinein, die Meech bisher nur am Rand wahrgenommen hatte. Sie schienen sich im gleichen
Maß zu verstärken wie die Strahlung aus dem Gehirn des Priesters. Meech hatte den Eindruck, daß
es eine Resonanz zwischen den Gedanken des Priesters und den anderen Schwingungen, die aus keinem
organischen Hirn zu kommen schienen, gab. Aber da Meech über die technischen Anlagen eines
Baalol-Tempels nicht besser Bescheid wußte

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