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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als die irdischen Wissenschaftler, die den Roboter
erschaffen hatten, konnte er nur vermuten.
    Er teilte Ron Landry beides mit, die Beobachtung und die Vermutung.
    »Von woher kommt die Ortung?« fragte Ron knapp.
    »Vor und unter uns«, war Meechs Antwort. »Neigungswinkel etwa sechzig Grad.«
    Ron fuhr auf dem Absatz herum und starrte den immer noch wie betäubt dastehenden jungen
Priester an. »Wer ist dort unten?«
    Parudal schüttelte den Kopf und biß sich auf die Lippen. Ron richtete den Lauf seiner Waffe
auf ihn.
    Parudal schüttelte ein zweites Mal den Kopf. »Sie können mich nicht zum Verrat zwingen.«
    Ron senkte die Waffe.
    »Ihr Fanatismus wäre eines besseren Zieles wert«, erklärte er kühl.
    Sie setzten sich in Bewegung. Weiter hinten im Gang, der immer noch geradlinig verlief, gab es
Türen rechts und links in den Wänden. Sie zu öffnen, war nicht schwierig. Aber dahinter gab es
nichts als Lagerräume, voll von Gestellen, auf denen alle möglichen Dinge ruhten. Wahrscheinlich
befand sich hier irgendwo der Liquitivvorrat, von dem Kazek weiter bekommen hätte, wenn die
Entwicklung nicht anders verlaufen wäre.
    Lofty rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf.
    »Da führt kein Weg weiter«, murmelte er. »Wir müssen woanders suchen.«
    Meech legte minütlich Rechenschaft darüber ab, aus welcher Richtung er die gedanklichen
Ausstrahlungen jetzt empfing. Es schien so, als bewege sich der unbekannte Priester kaum von der
Stelle und als brächte sie jeder Schritt ihm näher – soweit die Entfernung in der
Horizontalen betroffen war. Der Winkel, den Meech angab, wurde immer steiler, und schließlich
befanden sie sich senkrecht über der Stelle, von der die Strahlung ausging.
    Lofty schien seine Augen überall zu haben. Ron fiel auf, daß er Parudal, den jungen Priester,
merkwürdig oft mit einem Blick streifte, rasch und prüfend, so daß Parudal es nicht bemerkte.
Lofty schien die eigenartige Fähigkeit zu besitzen, anderer Leute Gedanken an ihren Gesichtern
ablesen zu können. Offenbar war das fast ein vollwertiger Ersatz für telepathische Begabung, denn
nach einem letzten, vergewissernden Blick auf den Priester stampfte Lofty auf den Boden und
erklärte: »Wenn der Zugang zu den Etagen unter uns nicht im Umkreis von zehn Metern zu finden
ist, dann will ich von hier nach Terra durch den Raum schwimmen.«
    Er schien seiner Sache sicher zu sein. Sie begannen zu suchen, und Ron bemerkte, wie Parudals
Blick immer unsicherer und ängstlicher wurde. Zuviel war anscheinend in den letzten Minuten auf
den jungen Priester eingestürmt. Er vermochte seine Unruhe nicht mehr zu verbergen.
    Offenbar glaubte er, er würde die Entdeckung des geheimen Zugangs mit normalen Mitteln auf
keinen Fall mehr verhindern können, denn plötzlich spürte Ron wieder das Zerren im Kopf, und
diesmal war es gleich von Anfang an so stark, als lege Parudal seine ganze Kraft hinein, um die
Eindringlinge von ihrem Vorhaben abzubringen.
    Langsam, fast gemächlich, wandte er sich dem Priester zu und zielte mit dem Lauf seines
Revolvers auf die Brust Parudals.
    »Noch ein einziger solcher Versuch«, warnte Rons leise, gefährlich ruhige Stimme, »und Sie
sind ein toter Mann. Ich habe nicht die Absicht, mich von Ihnen aufhalten zu lassen.«
    Der zerrende Schmerz erlosch sofort. Parudal sah seine Ohnmacht ein. In diesem Augenblick sah
er so niedergeschlagen und bejammernswert aus, daß Ron sicher war, daß er ihnen von nun an keine
Schwierigkeiten mehr machen würde.
    Lofty war auf der Suche geblieben. Als Ron sich von dem Priester abwandte, stieß Lofty einen
triumphierenden Schrei aus, winkte die anderen hinter sich her und zeigte mit der linken Hand auf
die Gangwand.
    »Hier!« rief er. »Ein haarfeiner Riß in der Wand. Ziemlich unverfänglich, verläuft aber
schnurgerade von oben nach unten. Wahrscheinlich – ja, hier ist ein zweiter Riß. Das ist die
Tür.«
    Ron warf Parudal einen raschen Blick zu und erkannte an dessen Gesicht, daß Lofty recht
hatte.
    Sie versuchten, die Tür zu öffnen. Das gelang ihnen wider Erwarten schnell. Die feine
Einpassung der Tür in die Wand, so daß die Fugen kaum zu erkennen waren, schien den
Baalol-Priestern genug Tarnung für den Zugang gewesen zu sein. Der Öffnungsmechanismus war der
gleiche wie bei allen anderen Türen.
    Larry war der erste, der den Raum hinter der Tür betreten wollte. Er tat einen Schritt nach
vorne – stieß einen entsetzten Schrei aus

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