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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Lidern und verzehrte Kalals Gehirn mit
seiner Hitze.
    Er lechzte nach einer Pause. Er wollte sich einfach vornüberfallen lassen und ausruhen. Aber
im hintersten Winkel seines Verstandes, dort, wo noch ein winziger Rest klaren Denkvermögens
vorhanden war, sagte ihm eine innere Stimme, daß er im selben Augenblick ein toter Mann sein
würde, in dem er mit seinen Anstrengungen nachließ.
    Er mußte vorwärts – vorwärts, wenn er die Freiheit gewinnen sollte.
    Er zwang seine Gedanken, Bilder der Dinge zu formen, die es dort vorne im ›Saal der
schützenden Gedanken‹ gab. Er zwang sie, durch die Wände hindurch die mächtigen Aggregate zu
sehen, die das Schirmfeld eigentlich erzeugten, und die Transformer, die die Gedanken der
Schützenden so verarbeiteten, daß sie zur Stützung des Feldes und zu seiner Verstärkung verwendet
werden konnten.
    Das alles mußte er sich ständig vor Augen halten. Er mußte es sehen, durch den glühenden Ball
hinter seinen Lidern hindurch, um seinen eigenen Gedanken Zutritt zu verschaffen zu den
Transformern. Sie würden die Tätigkeit der Geräte schließlich unterbinden – wenn er mächtig
genug war – und die Gedanken der Schützenden auf die Gehirne zurückprallen lassen, aus denen
sie kamen.
    Er spürte, wie die Welt um ihn herum ins Schwanken geriet. Er wußte gut, welch ungeheure
Kräfte hier aufeinanderprallten und daß sie, wenn es zum Höhepunkt des Kampfes kam, sich
mechanisch auswirken und die Gangwände erschüttern und die Decken zum Einsturz bringen würden. Er
fürchtete sich nicht davor. Er gewann den Kampf entweder, oder es war ihm gleichgültig, auf
welche Weise er starb.
    Kalal blieb eine Sekunde lang stehen, um dem Gehirn wenigstens für kurze Zeit die Mühe zu
ersparen, die es, während er es ganz allein auf seine Aufgabe zu konzentrieren versuchte, damit
haben mußte, daß es die Beine in Bewegung hielt. Den Erfolg spürte er augenblicklich. Der
glühendrote Ball vor seinen Augen wurde matter. Er konnte die Geräte im ›Saal der schützenden
Gedanken‹ deutlich erkennen. Und – er sah noch etwas.
    Die Gesichter der fünf Priester, die dort im Saal saßen und ihre parapsychischen Energien in
die Transformer strömen ließen, damit sie dazu beitrugen, den Schutzschirm des Tempels wahrhaft
undurchdringlich zu machen.
    Nur der älteste unter den fünf Schützenden konnte sich später, in den wenigen
Augenblicken, in denen die geistige Verwirrung sich über ihm lichtete, noch an den Verlauf der
Katastrophe erinnern.
    Da waren natürlich die interferierenden Schwingungen gewesen, die sie alle bemerkt, um die
sich jedoch niemand gekümmert hatte, weil sie glaubten, sie dürften ihre Aufgaben, den Tempel zu
schützen, auf keinen Fall vernachlässigen.
    Sie waren auch dann noch ruhig geblieben, als die fremden Gedanken so mächtig wurden, daß sie
die der Schützenden fast überall in der Umgebung kompensierten und ihre Wirkung zunichte
machten.
    Das war ihr Fehler gewesen. Sie hätten den Strom ihrer Gedanken unterbrechen und nach der
Ursache der Störung sehen sollen. Hätten Sie das getan, dann hätten die Transformer
wahrscheinlich nicht plötzlich aufgehört zu arbeiten.
    Es kam wirklich von einem Gedanken zum anderen. Die andern wußten nichts mehr davon. Nach
einer Tausendstelsekunde schon waren sie entweder tot oder bewußtlos. Nur Ökaröl, der Älteste,
besaß ein Gehirn, das stark genug war, um den mörderischen Angriff wenigstens ein paar Sekunden
lang zu ertragen.
    Er kannte die Gedanken, die sein Gehirn bestürmten. Es waren dieselben, die er und die anderen
einen Augenblick zuvor gedacht hatten und deren psionische Energieflut von den Transformern
zurückgeworfen worden war: »Wir stärken den Schirm. Wir schützen den Tempel der Wahrheit.«
    Es waren Gedanken solcher Inbrunst, daß ihr Energiegehalt, von den Transformern gewandelt,
ausreichte, um die Wirkung des Schutzschirms um das Tausendfache gegenüber dem zu steigern, was
die mechanischen Geräte allein erzeugen konnten.
    Diese Gedanken prallten nun auf die sendenden Gehirne zurück. Mit ihrer Macht wären sie in der
Lage gewesen, selbst den stärksten Feind von den Mauern des Tempels fernzuhalten.
    Mit ihrer Macht waren sie jetzt in der Lage, die Gehirne, in denen sie entstanden waren, zu
zertrümmern.
    Ökaröl erkannte, daß etwas Entsetzliches geschehen sein mußte. Das war das letzte, was sich
ihm mitteilte.
    Ron sprang zur Seite, als die Wand

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