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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entschlossen beiseite.
    »Wir müssen ihm nach!« rief er Meech zu. »Es kann im Tempel nicht nur einen Gleiter gegeben
haben.«
    Meech nickte.
    »Hoffentlich verlieren wir ihn nicht aus den Augen«, antwortete er mit lauter Stimme. »Ich
kann seine Ausstrahlung kaum mehr empfangen.«
    Er stellte sich vor Ron und pflügte ihm eine Bahn durch die Menge. Sie überquerten den
Hof.
    Sie passierten einen schmalen Gang zwischen zwei kastenförmigen, fensterlosen Gebäuden und
kamen auf einen anderen Hof. Dort bot sich das gleiche Bild. Auch hier drängten sich besessene,
schreiende Menschen. Auch hier war keine Spur von den Baalol-Priestern, die sich vor dem Aufruhr
ins Innere der Tempelgebäude geflüchtet zu haben schienen.
    Nur eines unterschied diesen Hof vom vorigen: Über die Köpfe der Menge hinweg waren die
Aufbauten mehrerer Automatwagen zu sehen. Die Wagen waren leer. Sie schienen nur darauf zu
warten, daß die beiden Terraner sich einen von ihnen aussuchten und die Verfolgung aufnahmen.
    Auf diesem Hof brauchte Meech seine Kräfte nur anzustrengen, bis sie etwa die Mitte der Fläche
erreicht hatten. Als sie soweit waren, geschah plötzlich etwas Merkwürdiges.
    Das Schreien verstummte.
    Mit einemmal war es still auf dem Hof. Nur das Scharren vieler Füße war noch zu hören. Die
Menschen schoben und drängten einander nicht mehr. Sie standen ruhig und sahen sich verwundert
um.
    Ron brauchte nur eine Sekunde, um zu begreifen, was geschehen war. Der Bannkreis des
hypnotischen Einflusses, den jener merkwürdige Priester um sich verbreitete, hatte einen
Halbmesser von fünfundzwanzig Kilometern. In diesem Augenblick, in dem die Menschen zu schreien
aufhörten, hatte der fliehende Priester die kritische Entfernung überschritten. Die Menschen
waren wieder frei. Dafür würden im Norden der Stadt jetzt andere dem Einfluß unterliegen.
    Ron und Meech nutzten die Gelegenheit. Noch rascher als zuvor bewegten sie sich über den Hof,
erreichten die Reihe der Fahrzeuge und schwangen sich in dasjenige, das ihnen am nächsten stand.
Mit einem Seufzer der Erleichterung erkannte Ron, daß es sich um einen Wagen handelte, den die
Antis offenbar auf Utik gekauft hatten. Die Bedienungsweise war ihm vertraut. Er ließ das
Fahrzeug aufsteigen, und während die Dächer der Tempelgebäude unter ihm zurückwichen, hielt er
ungeduldig nach Norden hin Ausschau.
    Er erkannte die Vorberge des hohen Gebirgsstocks, der sich nördlich der Stadt hinter dem
Horizont entlangzog. Er erinnerte sich an das, was er über die Geographie von Utik gelernt hatte,
bevor er diesen Einsatz angetreten hatte. Im Norden von Utik begann die endlos weite Wüste, die
sich bis zur gegenüberliegenden Küste des Kontinents erstreckte, ein unübersehbares Land aus
Sand, eingetrockneten Flußbetten und öden Bergen.
    Der Priester hatte sich kein schlechtes Versteck ausgesucht.
    Kalal brachte es nicht fertig, sich erleichtert zu fühlen.
    Die Wunde, die ihm der unheimliche Fremde beigebracht hatte, war mehr schmerzhaft als
gefährlich. Sie störte ihn wenig. Aber daß der Fremde gewußt hatte, daß man sich einen
Baalol-Priester nur dann vom Leib halten konnte, wenn man mit einer Projektil- und einer
Strahlwaffe gleichzeitig auf ihn schoß, gab ihm zu denken.
    Die beiden Männer waren offensichtlich Terraner, denn nur diese verfügten bisher über solche
Waffen.
    Er schob die Gedanken schließlich beiseite, weil er ohnehin keine Antwort auf die Frage finden
konnte. Er mußte vorwärtsschauen. Er war auf dem Weg in die Wüste. Die von der Hypnose besessenen
Verfolger, die mit ihren Automatwagen über dem Tempel auf ihn gelauert hatten, hatte er
abgeschüttelt.
    Hier war er nun. Unter ihm dehnte sich die Wüste. Dicht vor ihm stiegen die Berge auf, und
wenn er in einer ihrer unzugänglichen Schluchten für einige Tage Zuflucht fand, dann würde sich
die Erregung in Massennock legen und er schließlich zusehen können, wie er von hier aus endgültig
in Sicherheit gelangte.
    Er zog sein Fahrzeug, das er inzwischen in Manuellsteuerung übernommen hatte, ein Stück nach
oben, um besseren Überblick zu bekommen. Etwas blitzte hinter ihm auf. Entsetzt sah er sich um
und entdeckte den winzigen schimmernden Punkt eines Gleiters, der genau auf seinem Kurs lag.
    Panik ergriff ihn. Er wußte, daß er wehrlos war. Es blieb nur noch die Flucht.
    Er lenkte seinen Wagen in steilem Flug nach unten. Die Berge kamen mit rasender
Geschwindigkeit auf

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