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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn zu. Eine finstere Schlucht tat sich auf, und Kalal fand, daß es keinen
besseren Platz gab, sich zu verstecken, als die gähnende, schwarze Spalte.
    Er schoß darauf zu. Er hielt das Steuer fest und warf einen Blick nach oben. Sein Herz wollte
stehenbleiben, als er sah, daß der Gleiter ihm mittlerweile so nahe gekommen war, daß er die
Köpfe der beiden Insassen durch das Frontfenster erkennen konnte. Das kleine Flugzeug stürzte
ebenfalls, und zwar so steil, daß es noch früher als Kalal, und zwar ein Stück weiter nördlich,
in die Schlucht eindringen würde.
    Kalal schätzte den Abstand. Zuerst glaubte er, er hätte noch eine Chance, das Versteck doch
als erster zu erreichen. Aber dann erkannte er, daß der Fremde noch weitaus schneller war, als er
geglaubt hatte. Er sah ihn herankommen. In diesem Augenblick erkannte er die Absicht des
Gegners.
    Dieser wollte ihn rammen.
    Kalal fand einen Teil seiner kühlen Überlegung wieder. Bis zum letzten Augenblick hielt er
seinen Gleiter auf dem alten Kurs. Dann, zwei oder drei Sekunden vor dem Zusammenprall, riß er
das Steuer scharf nach hinten. Ein mörderischer Ruck fuhr durch die Maschine. Der Aufbau ächzte,
als wollte er auseinanderspringen. Aber gehorsam hob der Bug sich in die Höhe, und steil über den
Fremden hinweg schoß Kalal nach oben.
    Er hatte den Plan des Gegners nicht richtig erkannt. Er hatte sein Augenmerk auf das nahende
Flugzeug gerichtet, ohne den Überhang zu sehen, den die Felswand dicht zu seiner Rechten bildete.
Das Manöver war von seinem Verfolger eingeplant gewesen. Kalals Gleiter stieg eine oder zwei
Sekunden lang steil in die Höhe. Dann nahm Kalal plötzlich, von einem Atemzug zum anderen, den
schwarzen Schatten wahr, der sich scheinbar auf ihn herabsenkte. Er wollte das Steuer noch einmal
herumreißen. Aber im selben Augenblick prallte der Gleiter mit donnerndem Krach gegen den
Felsüberhang.
    Die Geschwindigkeit des Flugzeugs war beträchtlich gewesen. Der Aufbau brach in Stücke
auseinander und stürzte mit dem schweren Chassis den Berghang hinunter in die Schlucht.
    Nur Kalal selbst, in diesem Augenblick bewußtlos, hatte ein wenig mehr Glück. Er rollte
ebenfalls die steile Wand hinunter. Aber bevor er in die Schlucht hinabstürzte, fing ihn eine
schmale, rinnenförmige Felsleiste auf, die sich am Rand der Schlucht entlangzog, und hielt ihn
fest.
    Auch dieser zweite Aufprall war hart genug. Aber er würde Kalal nicht das Leben kosten.
    Nach einer halben Stunde gab Meech bekannt, die Signale, die er von dem fliehenden
Priester empfange, würden wieder deutlicher. Ron wollte darauf etwas antworten, aber er hatte den
Mund noch nicht aufgemacht, als er das Summen des kleinen Empfängers hörte, der ihm hinter dem
Ohr unter der Haut saß.
    Wie elektrisiert fuhr er auf. Er hob den linken Arm und sprach in das Mikrophon: »Heuschrecke.
Wer spricht?«
    »Auch Heuschrecke«, antwortete Larry Randals Stimme. »Wir sehen euch.«
    »Larry!« schrie Ron mit überschnappender Stimme. »Wie seid ihr aus dem Durcheinander
herausgekommen? Oder ist Lofty …?«
    »Doch, alle Mann an Bord«, antwortete Larry fröhlich. »Lofty sitzt neben mir, und Kazek liegt
vor lauter Angst flach auf dem Boden. Den ausführlichen Bericht gebe ich nachher. Im Augenblick
gibt es Wichtigeres zu tun. Wir haben den Burschen dicht vor uns. Er muß uns jeden Augenblick
sehen.«
    »Welchen Burschen?«
    »Den Anti.«
    »Haltet ihn auf! Wir kommen so schnell wie möglich.«
    »Gut. Das war sowieso mein Plan. Bis es soweit ist, halten wir am besten Funkstille. Der Anti
könnte Geräte bei sich haben, mit denen er unsere Sendungen empfangen kann.«
    »Einverstanden. Ende.«
    Meech entdeckte Larrys Flugzeug hoch im Blau des Himmels und eine Weile später auch den
dunklen Fleck, den der Wagen des Priesters gegen den Hintergrund der Berge bildete. Meech konnte
auch einen Teil des Manövers verfolgen, das Larry benutzte, um den Fliehenden aufzuhalten. Aber
was wirklich geschehen war, das erfuhren Ron und der Roboter erst, als Larry Bericht
erstattete.
    Er schloß mit den Worten: »Wir haben die Stelle, an der der Gleiter abgestürzt ist, gerade
unter uns. Der Bursche muß mit dem Teufel im Bunde stehen – er lebt immer noch.«
    Ein kurzes Stück oberhalb der Stelle, an der Kalals Flugzeug gegen den Überhang
geprallt war, gab es einen Fleck, auf dem Ron seinen Gleiter landen konnte. Noch während des
Fluges hatte er den kaminähnlichen

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