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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an. Unter der Krankheitsbezeichnung konnten sie sich nichts
vorstellen.
    Unaufgefordert erklärte Manoli ihnen den Zustand Rhodans. Je länger er sprach, um so blasser
wurde Bully.
    »Er muß sterben?« stieß er heiser aus.
    »Ich habe keine Hoffnung. Einige Kollegen von mir denken anders darüber. Es ist möglich, daß
ich unrecht habe. Niemand kann es jetzt schon sagen. Diese Krankheit hat es noch nie
gegeben.«
    Erregt fragte Bully: »Kann der Zellaktivator diesen Prozeß ausgelöst haben, Eric?«
    Manoli stellte eine Gegenfrage: »Traust du ES einen kaltblütigen Mord zu, Bully?«
    Alle drei Männer hatten schon auf dem Kunstplaneten die Zelldusche erhalten und kannten das
Fiktivwesen.
    »Nein«, antwortete Bully energisch.
    »Also …«, erwiderte Manoli, »dann muß die Krankheit Perrys eine andere Ursache haben,
aber wir kennen sie nicht, noch nicht.«
    »Sie geben die Hoffnung nicht auf?« fragte Mercant mit schwachem Aufleuchten in den Augen.
    Manoli lächelte fast schmerzlich. »Wir sind doch Menschen. Wir leben doch von der Hoffnung.
Wir hoffen oft bis zum letzten Atemzug. Also hoffen wir, daß Rhodan durch ein Wunder geheilt
wird, sonst würde er nämlich ein Monstrum.« Zum Schluß hatten die beiden den Mediziner kaum noch
verstehen können, so leise war dessen Stimme geworden.
    Bully überlegte. »Wir müssen herausfinden, ob die Krankheit auf das Konto der Antimutanten
geht. Wenn ja, werden wir sie zwingen, ihn zu kurieren.«
    Mercant lächelte schwach.
    »Das heißt, daß Bully ebenfalls an Bord der IRONDUKE geht und den Flug nach Saos mitmacht«,
erläuterte er Manoli. »Und dieser Flug ist unsere einzige Hoffnung.«

35.
    4.000 terranische Einheiten, darunter mehrere Superschlachtschiffe, hatten das
Saos-System abgeriegelt. Kein Raumschiff konnte auf dem Planeten landen oder von ihm starten.
    Auf dem Bildschirm, den der Hohepriester Kutlos beobachtete, waren die gegnerischen
Raumschiffe nur als leuchtende Punkte zu erkennen. Kutlos wußte von seinen Agenten, daß eines der
Schiffe die IRONDUKE war.
    Cardif-Rhodan befand sich an Bord.
    Kutlos war darauf vorbereitet gewesen, daß ein Teil der Solaren Flotte aufkreuzen würde –
er hatte nur nicht damit gerechnet, daß es so schnell gehen würde.
    Die Transportschiffe der Antis, beladen mit hochwertigen Maschinen aus der
Individualschirmproduktion, lagen noch immer auf dem Raumhafen.
    Kutlos richtete sich auf. Das vertraute Summen der Klimaanlage rief ihn in die Gegenwart
zurück.
    »Soll ich abschalten, Kutlos?« fragte ein junger Priester.
    Der Hohepriester nickte stumm. Die Ortungsgeräte behielten jedes einzelne Schlachtschiff der
Terraner in ihren technischen ›Augen‹. Jede Ortsveränderung wurde aufgezeichnet. Sorgfältig wurde
der Energieausstoß der einzelnen Raumer kontrolliert, um sofort festzustellen, wann die Invasion
beginnen würde.
    Für Kutlos' Begriffe zögerten die Terraner bereits zu lange. Auf Erdzeit umgerechnet, lauerte
der Flottenverband bereits drei Tage im Raum. Der Hohepriester hatte gehofft, daß alle Antis noch
vor dem Eintreffen der Terraner auf den Transportschiffen flüchten könnten. Die Schnelligkeit,
mit der die Kugelraumer aus dem Hyperraum gebrochen waren, hatte diesen Teil des Planes zerstört.
Die Priester auf Saos mußten unfreiwillig in ihrem Stützpunkt verweilen.
    Zum erstenmal sah Kutlos seine Strategie zum Scheitern verurteilt, zumal die Terraner offenbar
wußten, daß Saos nicht Trakarat war. Jede noch so heftige Gegenwehr bei einer Invasion würde nach
einiger Zeit zusammenbrechen. Der Hohepriester war nicht geneigt, Saos kampflos aufzugeben, aber
er rechnete mit einer vernichtenden Niederlage.
    Die Schiffe rings um den Planeten machten ihn nicht nervös. Er fühlte eine gewisse Resignation
darüber, daß er auf dem Wege zur Macht an der Geschwindigkeit von viertausend Raumschiffen
scheitern würde.
    »Wann werden sie angreifen?« drang eine Stimme in sein Bewußtsein.
    Er wandte sich um und blickte in die klugen Augen von Tasnor, seinem Stellvertreter. Vom
ersten Tage an hatte Kutlos sich eine feste Meinung über Tasnor gebildet. Tasnor war intelligent,
wesentlich intelligenter als der Hohepriester selbst. Aber er würde niemals zu den obersten
Würdenträgern des Baalol aufsteigen können. Tasnor machte zwei entscheidende Fehler: Er redete
zuviel, und er redete mit jedem. Außerdem glaubte er, unbedingt verschiedene seiner Ideen
durchsetzen zu müssen. Eine solche

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