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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewaltigen Machtfaktor. Die beiden obersten Männer der Sternenreiche sind zu Freunden geworden.«
Kutlos lächelte spöttisch. »Inzwischen hat es unser aller Freund, Thomas Cardif, fertiggebracht,
die Situation entscheidend zu verändern. Zwischen Arkon und Terra bestehen politische
Differenzen. Man kann von einem kalten Krieg sprechen. Unsere Agenten haben erfahren, daß Cardif
alle terranischen Hilfskräfte von den arkonidischen Planeten abgezogen hat. Rhodans Sohn muß den
Imperator mehrmals schwer beleidigt haben. Heute ist es soweit, daß Einheiten der Solaren Flotte
im Machtbereich des Großen Imperiums herumfliegen.«
    Tasnor schien zu fühlen, daß Kutlos mit langatmigen Erklärungen auf die Stimmung der Priester
einwirken wollte.
    »Das alles ist uns bekannt«, erklärte er grimmig. »Es hilft uns jedoch nicht weiter.«
    Der Hohepriester ließ sich nicht beirren. Seine Stimme übertönte kaum das Summen der
elektronischen Geräte. Was er aber sagte, war für jeden verständlich.
    »Gonozal VIII. hat die Generalmobilmachung verkündet«, sagte er. »Das heißt, daß er eine
ernsthafte Auseinandersetzung durchaus für möglich hält. Der Hohe Baalol glaubt, daß wir diesen
Streit schüren könnten. Arkon und Terra sind gegen unsere Sekte eingestellt. Es kann uns also nur
recht sein, wenn sie sich gegenseitig schwächen. Dafür können wir diesen Stützpunkt opfern.«
    »Und unser Leben!« rief Tasnor.
    Er hatte sein einzig schlagkräftiges Argument bereits zu oft benutzt, so daß es nicht mehr die
gewünschte Wirkung ausübte.
    »Wenn Atlan und Cardif aufeinanderprallen, werden wir die lachenden Dritten sein«, erklärte
Kutlos. »Dieses System gehört zum Machtbereich des Großen Imperiums. Indem die Solare Flotte uns
angreift, mischt sie sich in die inneren Angelegenheiten Arkons ein.«
    Kutlos schritt zu dem Bildschirm des Ortungsgeräts der optischen Aufzeichnung. Er schaltete
das Gerät ein. Auf der Mattscheibe tauchten wieder die glühenden Pünktchen auf.
    »Der Plan ist gut«, sagte er. »Und er wird funktionieren.«
    Mit diesen einfachen Worten hatte Kutlos beschlossen, viertausend terranische Schiffe zu
vernichten – oder besser, sie vernichten zu lassen. Wenn dabei Tausende von arkonidischen
Roboteinheiten zerstört werden sollten, konnte es den Antis nur recht sein.
    Die Stimmung an Bord der IRONDUKE war gedrückt. Keine fröhlichen Worte klangen
auf.
    »Ich werde mit ihm reden«, brach Reginald Bull das Schweigen.
    Niemand widersprach ihm. Wenn es überhaupt einen Mann gab, der noch vernünftig mit Perry
Rhodan sprechen konnte, dann war es Bully. Er war der beste und älteste Freund des
Administrators.
    Bull nickte den Männern zu und verließ die Zentrale. Er zweifelte am Erfolg seiner schwierigen
Mission. In den letzten Tagen hatte er sich innerlich immer weiter von Rhodan entfernt. Das Band
ihrer langjährigen treuen Freundschaft schien zerrissen zu sein.
    Bull gestand sich ein, daß sein Widerstandswille gegen Rhodans unsinnige Anordnungen
wuchs.
    Als Bull vor Rhodans Kabinentür stand, hielt er es für besser, kräftig anzuklopfen. In
früheren Zeiten hatte er solche Umstände nicht gekannt.
    Bully öffnete und trat ein. Rhodan lag auf dem Bett. Er fuhr hoch, und sein Gesicht verzerrte
sich.
    »Ich bin's nur«, sagte Bully einfach.
    Rhodan sank zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Es war nur noch eine Frage der
Zeit, bis das Bett zu klein für ihn sein würde.
    »Was willst du?« erklang es unfreundlich.
    »Ich dachte, daß du vielleicht ein bißchen Gesellschaft wünschst«, erklärte Bull ungerührt.
»In der Zentrale werde ich nicht benötigt.«
    Er suchte sich ein freies Ende von Rhodans Lager aus und setzte sich. Mit offensichtlichem
Widerwillen sah ihm Rhodan dabei zu. Bull bemühte sich, diese Abneigung zu übersehen.
    »Wie ich sehe, trägst du jetzt eine Brille, Perry«, sagte er freundlich. »Ist etwas mit deinen
Augen passiert? Soll ich Dr. Gorsizia zu dir schicken?«
    Rhodan lachte verbittert. Seine Mundwinkel zogen sich verächtlich nach unten.
    »Was soll Gorsizia, wenn mir die terranischen Spezialisten nicht helfen können«, meinte er. Er
zerrte an seinem formlosen Pullover herum. »Noch nicht einmal meine Jacke paßt mir.«
    Er richtete sich auf und umklammerte mit beiden Händen Bulls Kragen. Ganz dicht kam er mit
seinem Gesicht an den untersetzten Mann heran. Bull glaubte unter dem dunklen Glas der Brille
verschwommene

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