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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem Safe übersandt. Lediglich der
Bericht über die letzten Tage vor seinem Zusammenbruch war noch in seinem Büro gewesen, wo ihn
die Springer wahrscheinlich gefunden und konfisziert hatten.
    Aus Zuglerts Bericht ging hervor, daß vom Beginn der Sucht bis zum Zusammenbruch zwölf Jahre
und vier Monate vergingen. Zuglert hatte auch, um die Symptome zu studieren, den Genuß von
Liquitiv einmal längere Zeit unterbrochen. Auf Grund seiner Erfahrung behauptete er, daß niemand
diesen Entzug länger als sechs Tage terranischer Zeitrechnung ertragen konnte.
Ermattungserscheinungen, die gegenüber der gewohnten, übersteigerten Aktivität besonders
auffällig waren, waren die unmittelbare Folge. Geistiger Verfall kam danach.
    Doktor Edmond Hugher, mit dem er zusammengearbeitet hatte, beschrieb Zuglert als einen
stillen, stets gutgelaunten, meist hintergründig lächelnden Mann, der mehr zu wissen schien, als
er zugeben wollte. Zumindest war Zuglert über die Vielfalt und Tiefe seiner Kenntnisse überrascht
gewesen.
    »Ich befürchte, Hugher befindet sich ebenfalls hier«, sagte er. »Ich habe noch ein Bild von
ihm. Ich trage es stets bei mir, denn Hugher war mir ein wertvoller Mitarbeiter.«
    Ron streckte die Hand aus.
    »Geben Sie mir das Bild«, forderte er. »Ich habe das Gefühl, daß dieser Hugher nicht ganz so
unschuldig ist.«
    Zuglert gehorchte ohne Widerspruch. Er zog mit kraftloser Hand ein Bild aus der Tasche seines
Jacketts und reichte es Ron. Ron warf einen kurzen Blick darauf und steckte es ein. Der Mann auf
dem Bild kam ihm bekannt vor, aber das war sicher ein Zufall. Er zuckte mit den Schultern.
    Dann verließ er die Hütte. Er setzte seinen Rundgang fort und stellte fest, daß alle fünf
Agenten, als Kranke getarnt, planmäßig in der Tempelstadt eingetroffen waren.
    In der Zentrale der FLORIDA sah Captain Larry Randall zum soundsovieltenmal auf das
Leuchtblatt der großen Uhr. Er erhob sich. Dick Kindsom, der sich als wachhabender Offizier
ebenfalls im Kommandostand aufhielt, sah ihn fragend an. »Zeit?«
    Larry nickte. »Ich gehe jetzt hinüber und mache mich auf den Weg.«
    Dick Kindsom warf dem arkonidischen Schiff, das sich auf den Bildschirmen der FLORIDA als
finsteres Loch im Meer der Sterne abbildete, einen mißtrauischen Blick zu.
    »Ich wollte, ich hätte ein besseres Gefühl dabei«, murmelte er.
    Larry machte eine abwehrende Handbewegung. »Solange Sie die Maschine ständig besetzt und
empfangsbereit halten, Dick, kann kaum etwas passieren. Höchstens, daß ein paar Personen weniger
ankommen, als wir erwarten.«
    Dick Kindsom verzog das Gesicht.
    »Immerhin«, brummte er, »ich halte Ihnen die Daumen.«
    Larry verließ die Zentrale. Kurz darauf löste sich das arkonidische Robotschiff, das nur einen
Mann Besatzung, Larry, hatte, von der FLORIDA und hielt mit hoher Beschleunigung Kurs auf
Lepso.
    Ron Landry wurde am nächsten Tag zu einer zweiten Instruktionsstunde geholt, und
diesmal stellten ihm die Priester eine Falle. Sie legten ihm das Wesen des Baalol-Kults dar. Sie
erklärten ihm, daß der Kult die letzte Wahrheit als das Endziel ihres Strebens betrachte und daß
man davon überzeugt sei, daß diese Wahrheit bis ans Ende aller Zeiten immer nur wenigen
Auserwählten zugänglich sein werde.
    Einer von ihnen sagte: »Eines Tages werden alle Welten unsere Rolle erkennen. Und die Herren
der Planeten, die Herrscher der großen Reiche, werden sich vor uns beugen und froh sein, wenn sie
uns die Füße küssen dürfen.«
    An dieser Stelle beging Ron Landry seinen entscheidenden Fehler. Er konnte sich ein solches
Geschwätz selbst bei äußerster Beherrschung nicht anhören, ohne sich dabei seine eigenen Gedanken
zu machen. Und seine Gedanken in diesem Augenblick lauteten etwa so: In Wirklichkeit werden
sie euch die Ohren langziehen!
    Die Priester schwiegen daraufhin einige Minuten. Als schließlich einer von ihnen wieder zu
sprechen begann, sagte er: »Dieser Mann ist ein Verräter. Tötet ihn!«
    Ron wich zurück. Er vergaß einen Augenblick, daß er körperlos in der Halle schwebte.
    Die Wände der Halle glitten an ihm vorbei. Er schien sich zu bewegen, obwohl er keine Füße
hatte, auf denen er gehen konnte. Die Priester wurden kleiner. Er entfernte sich von ihnen. Und
während er das tat, gerieten sie dort vorn in Bewegung. Er sah sie mit den Armen fuchteln und
hörte sie schreien: »Haltet ihn! Er darf nicht entkommen! Er ist ein Verräter, er muß

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