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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wußte, daß die Qual
noch lange nicht zu Ende war.
    Er begann sich wieder zu bewegen. Langsam trieb er in die Höhe, dann in die Tiefe, aber die
Hitze war überall die gleiche, die Temperatur wuchs rasch.
    Ron sah, wie die grinsenden Fratzen der Priester auf ihn zukamen, und hörte ihre spöttischen,
kreischenden Stimmen lauter werden. Er wußte, was das bedeutete. Sie hatten ihn gefangen.
    Seine Gedanken begannen sich zu verwirren. Er wußte nicht mehr, wo er war. Immer stärker wurde
der Eindruck, er erleide all diese Schmerzen körperlich. Er spürte seine Haut jucken und den
Schweiß in die Augen rinnen. Er wand sich. Er hatte nur noch den einen Wunsch, Hände zu haben und
sich überall dort kratzen zu können, wo es ihn juckte und biß …
    Er fing an zu schreien.
    Larry Randall konzentrierte den Schockabsorberschutzschirm des Schiffes auf den
Kommandostand. Dann nahm er die Hände vom Schaltbrett und wartete ergeben auf das, was nun kommen
würde.
    Er spürte nur einen kurzen Ruck, aber draußen barst die Hülle des Schiffes, eine riesige Wolke
von Sand und Staub wirbelte in die Höhe und verdeckte den Platz des Aufschlags.
    Larry war sicher, daß ein genügend kräftiger Ruck durch den Wüstenboden gegangen war, um die
Männer in der Tempelstadt darauf aufmerksam zu machen, daß jetzt der Augenblick des Handelns
gekommen war.
    Nike Quintos Agenten waren darauf trainiert, allein zu handeln. Sie hörten das
Heulen des abstürzenden Schiffes. Fast gleichzeitig hörten sie den donnernden Krach, mit dem das
Schiff aufsetzte, und spürten den erdbebenartigen Ruck, der durch den Boden ging.
    Jeder von ihnen packte zwei der schwächsten Kranken bei den Armen und schleppte sie aus den
Unterkünften hinaus in die Wüste, auf die gewaltige Staubwolke zu, die über der Stelle des
Absturzes hing. Die anderen, auf den Rest ihrer eigenen Kräfte angewiesen, schleppten sich mühsam
hinterdrein. Wenn nicht die Hoffnung auf Rettung gewesen wäre – sie hätten nicht mehr als
zwei oder drei Schritte tun können.
    Alles verlief planmäßig. Die Staubwolke verhüllte immer noch das notgelandete Schiff, als der
letzte der achtundvierzig Kranken durch die letzte intakte Schleuse den Kommandostand betrat und
von Larry Randall unverzüglich zu einem Gitterkäfig gewiesen wurde, der sich im Hintergrund des
Raumes erhob. In der Mitte des Gatters gab es eine offenstehende Tür. Larry schob den Kranken
hindurch und schloß die Tür hinter ihm.
    Im nächsten Augenblick war der Käfig wieder leer. Der Kranke war verschwunden.
    Larry beobachtete auf dem Bildschirm, wie die Staubwolke allmählich in sich zusammensank.
Schon war die Spitze der Tempelpyramide durch den Dunst zu erkennen.
    Und Ron Landry fehlte immer noch.
    Ron brauchte eine Weile, um zu begreifen, daß die Fratzen verschwunden waren und
daß er nur deswegen wieder klar denken konnte, weil die Hitze um ihn herum nachgelassen
hatte.
    Er wunderte sich. Irgend etwas war geschehen. Die Priester hatten das Interesse an ihm
verloren. War er ihnen nicht mehr wichtig genug? Waren sie abgelenkt worden?
    Er wußte es nicht. Er spürte mit Erleichterung, wie das Licht um ihn herum wieder heller
wurde. Er schwamm mit eingebildeten Bewegungen durch das Meer der Helligkeit. Jetzt, da die
größte Gefahr überstanden war, entsann er sich wieder der Aufgaben, die er zu erfüllen hatte. Die
erste unter ihnen war: Er mußte seinen Körper wiederfinden.
    Als ob die Erkenntnis allein ausgereicht hätte, das Wunder zu vollbringen – die Welt
ringsum begann sich plötzlich zu verändern. Fassungslos sah Ron, wie das Licht zur Seite wich.
Die Umrisse der kleinen Würfel, Kegel und Pyramiden, in denen die Kranken hausten, tauchten
auf.
    Dann wurde es wieder dunkel um ihn herum, aber diesmal hatte er eine Hand, mit der er sich
tastend in der Finsternis zurechtfinden konnte. Er hatte Füße, mit denen er sich gegen eine
unsichtbare Wand stemmen und, auf den Ellbogen gestützt, aufrichten konnte. Er sah das kleine,
helle Loch hoch über sich und wußte, daß er wieder in der Steinhütte lag, aus der die Priester
ihn zur Instruktionsstunde geholt hatten.
    Er war zu seinem Körper zurückgekehrt. Blitzschnell kam er auf die Beine. Er spürte, daß er
schweißdurchnäßt war. Einen Augenblick lang wunderte er sich darüber, dann begriff er, daß sein
Geist aus der Ferne die Reaktionen des Körpers gesteuert hatte.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde erschauerte

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