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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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übernahm wieder das Gespräch: »Besitzt A-1 Abwehrwaffen?«
    »Die Frage ist unlogisch, Rhodan. A-1 kann nicht betreten werden, daher ist eine Bestückung
mit Waffen unnötig.«
    Atlan und Rhodan hatten schon zu oft mit dem Riesengehirn gesprochen, um sich jetzt über
dessen Antworten zu erregen.
    Rhodan fragte hart: »Koordinator, muß ich noch einmal an den Zeitumformer der Akonen erinnern?
Ich frage mit Einverständnis des Imperators: Ist die Sicherheitsschaltung A-1 auch bei den
Auswirkungen eines Zeitumformers wirksam?«
    Sofort erklärte Atlan: »Frage genehmigt.«
    Mit klirrender Stimme sprach das Gehirn: »A-1 liegt hinter einem separaten
Wabenenergieschirm.«
    Atlan und Rhodan waren schockiert.
    War das alles, was die Positronik dazu zu sagen hatte? Das konnte doch unmöglich der Fall
sein.
    Atlan atmete ein paarmal tief durch, dann stellte er seine Frage: »Koordinator, ich verlange
zu wissen, ob A-1 durch seinen Wabenenergieschirm vor den Wirkungen eines akonischen
Zeitumformers geschützt ist?«
    »Die Antwort auf diese Frage erledigt sich durch die Tatsache, daß A-1 unter einem separaten
Wabenenergieschirm liegt.«
    Die Männer erkannten, daß sie über diese Frage im Kreis redeten. Es war sinnlos, sich noch
länger mit der gigantischen Positronik zu unterhalten. Sie stützte ihre Weigerung, A-1 zu
modernisieren, auf ein Gesetz 18, das die Erbauer programmiert hatten, und verweigerte damit
selbst Atlan den Zutritt zu diesem für das Gehirn lebenswichtigen Trakt.
    Rhodan schaltete ab. Das bizarre Linienmuster auf dem Bildschirm verschwand.
    »Was jetzt, Perry?« fragte Atlan mutlos. »Da hast du alles vorbereitet, bist mit einer großen
Flotte und einem Heer von Wissenschaftlern hergekommen, um das Gehirn vor Mißbrauch und sogar
Vernichtung zu schützen, und die Positronik verschanzt sich hinter einem Gesetz, das weder du
noch ich bisher kannten.«
    »Freund, wie wir gekommen sind, so werden wir auch wieder verschwinden. Hoffentlich werden
sich meine Befürchtungen nie bewahrheiten, daß wir es eines Tages mit einem umprogrammierten und
gegen uns feindlich eingestellten Robotgehirn zu tun haben. Ich befürchte, daß der
Wabenenergieschirm gegen einen akonischen Zeitumformer keinen Schutz bietet. Vom Physikalischen
her kann ich mir auch schlecht vorstellen, wie er Angriffen aus der Zeit Widerstand leisten soll.
Noch bestürzender aber ist die Tatsache, daß das Gehirn offenbar nicht in der Lage ist, die
Gefahr zu erkennen. Ich überlege die ganze Zeit schon, ob wir in unserer Gesprächsführung einen
Fehler gemacht haben, aber ich kann keinen darin entdecken.«
    »Wenn du diese Sache von der anderen Seite her betrachtest und voraussetzt, daß die
Konstrukteure dem Gehirn nicht die Möglichkeit mitgegeben haben, gerade diesen Punkt
durchzurechnen, dann ist auch der Positronik kein Vorwurf zu machen. Du lachst jetzt, Perry?«
    »Ein bitteres Lachen. Wir sind fast schon soweit, die Augen vor der Wirklichkeit zu
verschließen. Habe ich nicht recht, Atlan?«
    Sie sahen sich an. Der Arkonide nickte.
    »Doch«, gab er zu. »Und jetzt möchte ich wissen, was dich beunruhigt. Daß das Gehirn sich
gegen mich entscheidet, Perry? Seit wann befürchtest du diese Möglichkeit?«
    Rhodan lehnte sich zurück. »Die scheinbare Unlogik des Gehirns hat mich erschreckt. Wir haben
diese Unlogik unbeabsichtigt heraufbeschworen. Ich weiß jetzt, daß wir mit unserer
Gesprächsführung einen unverzeihlichen Fehler begangen haben. Die Robotpositronik ist durch uns
mißtrauisch gemacht worden. Wir hätten wissen müssen, daß A-1 das größte Tabu des Koordinators
ist. Wer den Versuch unternimmt, Sicherheitsschaltung A-1 ändern zu wollen, muß, der seelenlosen
Logik des Gehirns nach, ein Feind des Arkon-Imperiums sein.«
    »Hätte die Positronik dann aber nicht sofort den Versuch unternommen, mich zu vernichten,
Perry?« fragte Atlan erregt.
    »Der Mißtrauens-Prozentsatz wird nicht ausgereicht haben, sie zu einer solchen Handlung zu
veranlassen. Unser Fehler lag darin, daß wir mit dem Vorschlag gekommen sind, A-1 zu
modernisieren. Wir hätten die Positronik veranlassen müssen, aus sich heraus mit dem Verlangen an
uns heranzutreten, auf den neuesten Stand der Technik umgeändert zu werden. Ja, wenn wir nur
etwas von diesem Gesetz achtzehn gewußt hätten.«
    Atlan erhob sich und ging hin und her. Abrupt blieb er dann vor Rhodan stehen. »Ich glaube,
man muß schon Arkonide sein, um bei

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