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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewaltige Maschine. Carbá war ein Teil
dieser Maschine. Nicht irgendein Teil.
    Ein Stück, ohne das die Maschine nicht arbeiten konnte. Aber eben doch nur ein
Maschinenteil.
    Die Verantwortlichen dagegen standen draußen und steuerten die Maschine – von der Carbá
ein Teil war.
    Also gut, das war Carbá. Und die Terraner?
    Melaal lächelte verächtlich, als er daran dachte, wie gut für sie gesorgt war. In einer halben
Stunde würde es außer denen, die es wissen durften, niemand mehr geben, der eine Ahnung von Kusma
und seiner merkwürdigen Kuppelstation hatte.
    Schade um die Station, dachte Melaal, aber anders läßt es sich nicht machen.
    Ohne daß man es im Innern merkte, setzte sich das Schiff in Bewegung. Mit rasch wachsender
Geschwindigkeit glitt es durch den Hunderte von Kilometern langen Stollen und verließ die
Oberfläche von Kusma an einer Stelle, die von dem terranischen Schiff aus nicht eingesehen werden
konnte.
    X minus siebenundzwanzig.
    Der Schacht endete auf einem viereckigen Platz, von dem aus Gänge in acht
verschiedene Richtungen abzweigten. Nike Quinto befahl Meech, nach Energiequellen Ausschau zu
halten. Meech besaß ein Organ, das die Streufelder hypertropher Energieerzeuger oder -Verbraucher
erkennen konnte.
    Meech brauchte weniger als eine Sekunde, um den Motor des Schiffes auszumachen, das von dieser
Stelle etwa drei Kilometer weit entfernt war. Natürlich wußte er nicht, daß es sich um ein Schiff
handelte. Er registrierte nur die Streufelder. Er machte Nike Quinto Meldung.
    »Diese Richtung, sagen Sie?« wiederholte Nike. »Los!« Mit Eifer wandte er sich dem Gang zu,
auf den Meech gedeutet hatte.
    »Bitte noch einen Augenblick, Sir!« rief der Roboter hinter ihm her.
    »Was gibt es noch?« fragte er.
    »Gamma-Strahlung, Sir«, antwortete Meech knapp.
    »Na und? Überall gibt es Gamma-Strahlung, Hannigan. Warum halten Sie uns damit auf?«
    »Sie kommt von dort, Sir«, erklärte Meech und deutete auf die Felswand zu seiner rechten
Seite. »Durch mehrere Meter Gestein, und ich kann sie trotzdem noch deutlich empfangen. Es muß
sich um recht harte Strahlung handeln.«
    Nike Quinto wurde aufmerksam. »Können Sie die Quelle definieren?«
    Eine Zeitlang war Meech schweigsam.
    »Nur in gewissen Grenzen, Sir«, antwortete er schließlich. »Es handelt sich um einen rasch
zerfallenden radioaktiven Stoff. Die Zerfallskonstante beträgt zwischen ein- und zweimal zehn
hoch minus fünf pro Sekunde.«
    »Rechnen Sie das selbst um!« befahl Nike Quinto ungeduldig.
    »Eine Halbwertszeit zwischen zehn und zwanzig Stunden, Sir.«
    Nike Quinto kam sofort zurück.
    »Räumen!« schrie er. »Auf dem schnellsten Weg zurück zum Schiff! Da läuft eine Zeitbombe!«
    Melaal hatte nicht damit gerechnet, daß einer der Terraner ein Roboter war. Sonst
hätte er die Bombe an eine andere Zeituhr angeschlossen. Ein normaler Mensch konnte die harte
Gammastrahlung von Natrium-24 nicht erkennen.
    Aber ein Roboter konnte es. Mehr noch – er konnte nach der Zerfallsrate die Halbwertszeit
und damit mit einiger Sicherheit das Element bestimmen, das da zerfiel.
    Die Technik der Zeitbombenauslösung, deren Uhr ein zerfallendes, radioaktives Element war, war
in der Galaxis weit verbreitet. Es gab viele Arten der Ausführung. Aber die einfachste benutzte
ein Metall, das sich während des Zerfalls in ein anderes Metall verwandelte. Die beiden Metalle
hatten verschiedene spezifische Leitfähigkeiten. Der Widerstand des Werkstücks änderte sich mit
der Zeit, rascher oder langsamer, je nach der Halbwertszeit des radioaktiven Stoffes. Das
Werkstück war in einen elektronischen Schaltkreis eingebaut. Überschritt der Widerstand einen
gewissen Grenzwert oder sank er unter einen kritischen Wert, dann sprach die Uhr an, und die
Bombe wurde gezündet.
    Als radioaktives Metall verwendete man Natrium-24 mit Vorliebe. Es war leicht zu beschaffen
und billig. Mit einer Halbwertszeit von fünfzehn Stunden zerfiel es in Magnesium-24, einen
stabilen Stoff. Die Halbwertszeit erlaubte es, verläßliche Uhren mit Laufzeiten zwischen einer
und hundert Stunden zu bauen.
    Der Spielraum war weit gewählt. Die Bombe, die Meech entdeckt hatte, mochte erst in vier Tagen
explodieren – oder auch in ein paar Sekunden.
    Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit trieben Nike Quinto und seine Begleiter durch den Schacht
nach oben. Meech Hannigan war der erste, der den Rand des Schachtlochs erreichte. Er schwang sich

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