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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bringen lassen, Imperator«,
sagte er. »Kein loyal denkender Arkonide könnte das tun, was Sie in den letzten Jahren veranlaßt
haben: Unser Imperium wurde an die Terraner verschachert.«
    Atlans Lippen wurden zu einem blutleeren Strich.
    »Nur unsere Abmachung hindert mich daran, Ihnen eine Tracht Prügel zu verabreichen, Sie junger
Narr«, sagte er leise.
    Unwillkürlich zog sich Carbá in den äußersten Winkel seines Sitzes zurück.
    Er sah ein, daß er einen Schritt zu weit gegangen war. Atlan war kein Mann, den man mehr als
einmal beleidigen konnte.
    »Es wird sich herausstellen, wer von uns beiden recht hat«, meinte er.
    Atlan lachte spöttisch. »So? Ich bewundere Ihre Sicherheit, Carbá. Ihre akonischen Freunde
müssen innerhalb der Sicherheitsschaltung ganze Arbeit geleistet haben, wenn Sie jetzt schon von
Ihrem Sieg überzeugt sind.«
    »Wollen Sie damit andeuten, ich wäre ein Feigling, der nur mit einer Rückversicherung kämpft?«
knurrte der Revolutionär.
    Atlan warf ihm einen beinahe mitleidigen Blick zu. »Man hat Ihre Intelligenzstufe auf weit
über fünfzig Lere erhöht, aber vernünftiges Denken hat man Ihnen anscheinend nicht
beigebracht.«
    »Es tut mir leid, daß ich unser Schweigen gebrochen habe«, murmelte Carbá.
    Der Robotwagen glitt in einen Schacht, der schwach beleuchtet war. Das mußte einer der
unzähligen Eingänge sein, die in das Innere des Regenten führten. Für einen Augenblick hatte das
Gehirn wahrscheinlich den Sicherheitsschirm abgeschaltet, um den Wagen hindurchzulassen.
    Atlan, der den jungen Arkoniden heimlich beobachtete, kam zu dem Schluß, daß es sich bei Carbá
um einen Mann handelte, der durch ständige Beeinflussung der Akonen auf den falschen Weg geraten
war. Der Unsterbliche mußte aber auch erkennen, daß Carbá durch nichts in seinem Vorhaben
abzubringen war. In den Augen seines Gegners glitzerte ein fanatisches Leuchten, in dem sich
bereits der kommende Wahnsinn spiegelte.
    Carbá würde für die kurze Zeit hoher Intelligenz einen hohen Preis bezahlen müssen.
    Atlan unterdrückte das Mitleid. Der Rebell war sein Gegner, ein sehr ernst zu nehmender sogar.
Hinzu kam die Tatsache, daß der Regent geneigt schien, den Argumenten des Carbá und seiner
akonischen Hintermänner eher zu glauben als denen Atlans.
    Der Robotwagen kam zum Stehen, und die Türen glitten auf. Die beiden Arkoniden kletterten
hinaus und wurden von einem schweigenden Roboter empfangen, der ihnen den weiteren Weg zeigte.
Atlan dachte an die Männer in der IRONDUKE, die jetzt in ohnmächtiger Wut stillhalten mußten.
Allein ihre Anwesenheit auf Arkon III bedeutete eine moralische Unterstützung für ihn.
    Der Gang, durch den sie sich bewegten, mündete in einen großen Raum, in dem unzählige
Schaltstationen untergebracht waren. Mit präziser Sicherheit rollte ihr mechanischer Führer
weiter. Sie kamen an gewaltigen Generatoren vorüber, an Energiestationen und Kabelschächten. Für
Atlan war dies ein vertrautes Bild, denn der Regent bot mehr oder weniger immer den gleichen
Anblick. Von Carbá ging eine spürbare Unruhe aus.
    »Haben Sie schon einmal ein Psycho-Duell bestanden?« fragte er Atlan zögernd, als sie in einen
Korridor einbogen.
    »Dies wird mein erstes sein«, sagte Atlan, »und mein letztes.«
    »Ich habe erfahren, daß auch die Sieger dabei oft dem Wahnsinn verfallen«, bemerkte Carbá.
»Ich hoffe nicht, daß einem von uns beiden ein derartiges Schicksal bevorsteht. Der Regent soll
eine klare Entscheidung treffen, wer von uns beiden der bessere Imperator für das Reich sein
würde.«
    Obwohl er die Sinnlosigkeit einsah, unternahm Atlan einen weiteren Versuch, den jungen Mann
aus der Familie der Minterol umzustimmen.
    »Wir müssen es nicht soweit kommen lassen, Carbá, wenn Sie sich alles noch einmal in Ruhe
überlegen.«
    »Entsagen Sie Ihren terranischen Freunden, und es wird zu einer Einigung kommen«, forderte
Carbá.
    Atlan zuckte mit den Schultern. Sie hatten sich beide in ihrer Haltung versteift, und keiner
von ihnen würde seine Meinung zugunsten des anderen ändern.
    Sie gelangten in einen kleineren Raum, und der Roboter blieb stehen. Irgendwo aus der Wand kam
eine metallische Stimme. »Begeben Sie sich bitte in die kleinen Nischen.«
    An der Seite des Raumes waren zwei Vertiefungen zu erkennen. Carbá ließ Atlan den Vortritt,
und der Imperator entschied sich für die linke Nische, obwohl es sicher gleichgültig war, welche
der

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