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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Ich habe bereits mit verschiedenen Mutanten über ein gewisses
Nachlassen unserer Fähigkeiten gesprochen, das in dem Augenblick eintrat, als das Schiff landete.
Gucky wird keinen Erfolg haben, denn die Antis werden seine paranormalen Kräfte ohne Mühe
neutralisieren.«
    »Aber wir müssen doch irgend etwas tun!« rief Krefenbac beinahe verzweifelt. »Wollen wir
tatenlos zusehen, wie diese Kerle in einem Handstreich das Große Imperium kassieren?«
    Dem Ausbruch des Majors folgte bedrücktes Schweigen. Jeder wußte, daß sie im Moment nur
stillhalten und auf eine Chance warten konnten. Ausgerechnet jetzt, wo der Bündnisvertrag
zwischen Terra und Arkon immer besser funktionierte, stellte sich ihnen ein unerwartetes
Hindernis in den Weg.
    »Unsere letzte Hoffnung ist der Regent«, sagte Dr. Riebsam nach einer Weile.
    »Ausgerechnet diese seelenlose Positronik, Doc«, dröhnte Claudrin.
    Riebsam nickte. »Ich kann mir nicht denken, daß die Sicherheitsschaltung Carbá ohne weiteres
anerkennen wird. Auf jeden Fall kann ich mir gut vorstellen, daß das Gehirn bei Atlan
Erkundigungen einzieht, um Vergleiche zwischen den beiden Rivalen anzustellen. Ob Atlan Imperator
bleibt oder ob dieser Carbá seine Stelle übernehmen wird, hängt letztlich davon ab, wie dieser
Vergleich enden wird.«
    »So gesehen, könnte eigentlich nichts mehr schiefgehen«, meinte Atlan.
    »Es ist kein Optimismus angebracht«, antwortete der Mathematiker. »Sie dürfen nicht vergessen,
daß die Sicherheitsschaltung die jetzige Situation nach den Maßstäben der alten Arkoniden
berechnet, denn diese waren es, die sie programmiert haben. Außerdem haben wir uns noch mit der
Zusatzschaltung auseinanderzusetzen, die von den acht Akonen vorgenommen wurde. Sie erst
veranlaßte ja den Regenten, die Lage im Sinn der alten Arkoniden zu überprüfen.«
    Es wäre ungefähr das gleiche gewesen, wenn man eine terranische Positronik mit den politischen
Auffassungen eines Präsidenten Lincoln programmiert hätte, um diese auf die Neuzeit anzuwenden.
Zweifellos wäre die Maschine zu dem Entschluß gekommen, daß die Politiker der Neuzeit alles
Stümper waren, denn sie verfügte lediglich über die überholten Ansichten eines Verstorbenen, der
zwar zu seiner Zeit genial gehandelt hatte, dessen Politik jedoch im 22. Jahrhundert völlig fehl
am Platz gewesen wäre.
    Die Männer der IRONDUKE einschließlich Atlan standen völlig veränderten politischen
Gegebenheiten gegenüber, sie konnten sich nicht in Überlegungen hineindenken, die arkonidische
Wissenschaftler vor mehreren Jahrtausenden zu einer bestimmten Programmierung der
Sicherheitsschaltung veranlaßt hatten.
    Der Einfluß der alten Arkoniden reichte bis in die jetzige Zeit, obwohl sie schon lange tot
und vergessen waren. Die Sicherheitsschaltung A-1 erschien Rhodan wie ein verlängerter Arm der
Alten, mit dem sie bis in die Gegenwart hineingreifen konnten.
    In diesen Minuten kam Rhodan wieder die Gefahr zum Bewußtsein, die der Regent für alle
lebenden Wesen innerhalb der Galaxis darstellte, und er verwünschte die Tatsache, daß sie den
Regenten nicht genau untersucht und neu programmiert hatten, als Atlan damals in ihn eingedrungen
und anerkannt worden war. Nun schien es dafür zu spät zu sein. Niemand kannte seine
ursprünglichen Programmierungen, niemand wußte, zu welchen verrückten Entscheidungen er noch
fähig sein konnte. Die Mammutpositronik auf Arkon III glich einer überdimensionalen Bombe, von
der niemand ahnte, wann der Zeitpunkt ihrer Explosion kommen würde. Nur die Wirkung einer solchen
Explosion war bekannt – wenn der Regent losschlug, würde ihn nichts innerhalb der Galaxis
aufhalten können.
    Als sich Rhodan das vor Augen führte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Was mochten
jene Arkoniden gedacht haben, jene genialen Wissenschaftler, die das Gehirn gebaut und
programmiert hatten? War der Regent nicht Ausdruck ihrer Arroganz und Überheblichkeit, stellte er
nicht die positronische Form ihrer Herrschsucht dar?
    Der Regent mußte vernichtet werden. Sie mußten nachholen, was sie damals versäumt hatten.
Damals waren die Vorzeichen auch andere gewesen – sie hatten den Regenten gebraucht.
    »Bei allen krummbeinigen Mausbibern dieser Galaxis«, drang Krefenbacs Stimme in seine
Gedanken. »Das akonische Schiff gibt einen Funkspruch an uns ab.«
    Gucky knurrte beleidigt, aber Rhodan brachte ihn mit einer Handbewegung zum

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