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Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich offen gegenübertreten müssen.
    Sowan wog die Chancen gegeneinander ab; es war unmöglich, schon jetzt zu bestimmen, wer der
Sieger sein würde.
    Das Nahen des neuen Tages löste ein unruhiges Gefühl in Atlan aus, denn mit der
Sonne, die durch die Dunstschleier strahlen würde, vergrößerte sich die Gefahr, die von Carbá
ausging. Er konnte allem ein Ende bereiten, wenn er unbewaffnet auf die Straße kam und sich
bereit erklärte, freiwillig mit Carbá zum Schiff zu gehen. Für einen solchen Schritt war es
jedoch nun zu spät; nur der Kampf zwischen ihm und Carbá konnte eine Regelung bringen.
    Atlan ging langsam auf das ›Regierungsgebäude‹ zu und zuckte mit den Schultern, als er Carbás
blindlings abgefeuerten Schuß weit hinter sich vorbeistreichen sah. Er hoffte, daß dem jungen
Dolanty nichts passiert war.
    Im stillen fragte sich Atlan, was für ein Mann dieser Carbá war, daß er allein zurückgekommen
war, um ihn zu holen. Das Schiff der Gesellschaft hätte Carbá unzählige bessere Möglichkeiten
geboten, ob er sich nun von den Soldaten, Kampfrobotern oder den automatischen Waffen helfen
ließ. Aber der Beauftragte hatte auf alles verzichtet und riskierte sein Leben, um ihn, Atlan,
niederzuzwingen.
    Im Grunde genommen wußte Atlan, daß dies alles so sein mußte, aber er hätte nicht zu sagen
vermocht, wodurch diese innere Überzeugung überhaupt in ihm entstanden war.
    Er ging um das ›Regierungsgebäude‹ herum und betrat es durch den Vordereingang, der jetzt
schon deutlich zu sehen war. Am anderen Ende der Stadt war es vollkommen ruhig, weder von Carbá
noch von Sowan war etwas zu hören. Atlan ging in den großen Raum, der ihm als Büro gedient hatte.
Er tastete sich bis zu dem einfachen Stuhl und ließ sich darauf nieder. Die Müdigkeit war von ihm
abgefallen, aber er fühlte sich hungrig. Er stand auf und entnahm dem oberen Schrankfach ein
Stück mit Fett verschmolzenem Rübenzucker. Befriedigt schnalzte er mit der Zunge und begann das
harte Gebäck im Mund aufzuweichen. Was würden die Hasanter sagen, wenn sie mit ihrem riesigen
Raumschiff in der Nähe der Kolonie landeten und kein lebendes Wesen mehr fanden? Warum sah die
Gesellschaft nicht ein, daß sie mit der Unterstützung dieses Volkes viel weiterkommen würde?
    Atlan gab es auf, sich immer wieder diese Fragen zu stellen. Er bezweifelte auch, daß Carbá an
ähnliche Dinge dachte.
    Es war jetzt schon so hell, daß er die einzelnen Gegenstände innerhalb des Raumes
unterscheiden konnte. Er ging zum Fenster und blickte auf die verlassene Straße hinunter. Dann
nahm er ein kleineres Stück Zucker aus dem Schrank und steckte es in den Mund.
    Als es endgültig Tag geworden war, rückte er seine Kleider zurecht und ging langsam hinaus auf
die Straße.
    Carbá näherte sich von der anderen Seite, als Atlan hinaustrat. Am Ende der Stadt,
dicht bei dem Haus seines Vaters, stand Sowan und beobachtete wie erstarrt die Szene.
    Carbá hob seine kurzläufige Thermowaffe und feuerte, aber sein Schuß war ungezielt und wühlte
neben Atlan den Boden auf. Atlan blieb stehen und gab den ersten Schuß aus seiner Waffe ab. Er
sah, wie Carbá in die rechte Schulter getroffen wurde und rückwärts taumelte. Im Fallen schoß der
Beauftragte, wobei er die Tür des ›Regierungsgebäudes‹ traf, die sofort in Flammen aufging. Die
Waffe Carbás war wesentlich stärker als Atlans Strahler, und ein einziger Treffer hätte Atlan
wahrscheinlich getötet.
    Carbá fiel, aber er feuerte immer weiter auf seinen Gegner, der im Zick-Zack auf ihn zurannte.
Die Hartnäckigkeit, mit der Carbá trotz seiner schweren Verletzung weiterkämpfte, erschreckte
Atlan. Er schoß nun ebenfalls wieder, aber der Beauftragte rollte sich mit schmerzverzerrtem
Gesicht zur Seite, und der konzentrierte Strahl wirbelte nur Sand auf.
    »Hört auf!« schrie Sowan vom Haus seines Vaters her. »Hört endlich auf!«
    Atlan blieb für einen kurzen Augenblick stehen, als er den Schrei hörte. Da traf ihn Carbá,
und er wurde von den Füßen gerissen. Seltsamerweise spürte Atlan den Aufprall nicht, er lag ganz
ruhig da und fühlte den Wind über sich hinwegstreichen. Carbá kam auf den Knien bis zu ihm
herangekrochen und beugte sich über ihn. In seinem schmerzverzerrten Gesicht lag eine Spur tiefer
Trauer und keinerlei Triumph.
    »Jetzt werden Sie mich nicht mehr zu diesem Schiff schaffen«, flüsterte Atlan. »Jetzt nicht
mehr.«
    »Ich fürchte, daß wir

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