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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zentralplasma vermutlich einen psychischen Schock, so daß es sich zurückzieht und die Positronik
an Dominanz gewinnt. Der Schock bewirkt, daß die Positronik den Befehl, ›Liebt das Innere, rettet
das Innere‹ erteilt und die Bergungsmaschinen in Bewegung setzt. Sehen Sie – da kommen sie
schon. Sie nehmen nur die Stahlkapseln aus den Gehirnen der Roboter.«
    Ich hatte endgültig verstanden. Erregt beobachteten wir, wie Hunderte von verschiedenartig
geformten Maschinen in die Halle glitten, schwebten und hüpften, um bei jedem Posbiwrack für
einige Augenblicke zu verweilen. Sie nahmen silberglänzende Kapseln an sich, speicherten sie in
einem Magazin und gaben den Vorrat anschließend an fliegende Einheiten ab, die nach der Beladung
mit hoher Fahrt verschwanden. Dabei flogen sie einfach durch die berstende Decke der
Maschinenhalle. Auf Everblack schien nichts wichtiger zu sein, als die Erhaltung des
Bioplasmas.
    Wenn die Robots davon befreit waren, zerschmolzen sie unter grellen Leuchterscheinungen zu
Metallfladen. Also war mit der Entfernung der Zusatzgehirne die Selbstvernichtung verbunden.
    Gucky fiel mir ein. Ich drehte mich um. Er lag auf dem Boden und wand sich in Qualen. Dabei
war aber kein Laut zu hören. Ich entdeckte mit einem Blick auf seine Außenkontrollen, daß er sein
Helmradio abgeschaltet hatte.
    Ich rannte nach vorn, schaltete meinen Energieschirm ab, bückte mich zu hastig, stürzte und
schlug mit dem Kinn gegen die Steuerautomatik der Klimaanlage. Als ich Guckys Gerät einschaltete,
hörten wir seine Schreie.
    Wir riefen ihn an. Rhodan spülte mit dem Regler frischen Sauerstoff ein. Als das nicht half,
riß ich die Klappe für Notinjektionen auf. Auch daran hatten die terranischen Ingenieure
gedacht.
    Die Automatspritze enthielt ein nervenausschaltendes Mittel, das jedoch nicht den Geist
angriff. Ich preßte den Knopf nach unten. Augenblicke später kam der Kleine zu sich. Mit einem
letzten Stöhnen verstummte er. Seine großen Augen waren hinter dem Helmglas zu sehen. Er erfaßte
die Lage. Er schaltete seinen Schirm wieder ein, und wir folgten seinem Beispiel.
    »Sie geben alle Notsignale auf telepathischer Basis!« rief er uns verstört zu. »Was hast du
mit mir gemacht? Ich fühle nichts mehr. Was hast du gemacht?«
    »Es geht gleich vorüber. Deine Nerven sind betäubt worden. Was war los?«
    »Fürchterlich. Als ihr mit euren Strahlern geschossen habt, fing ein Wimmern und Heulen an,
als starteten tausend Raumschiffe auf einmal. So ungefähr hörte es sich an. Ich wurde überrascht,
ehe ich meinen Monoblock vorlegen konnte.«
    »In Ordnung, Kleiner, beruhige dich. Wir haben das Mittel gegen die Posbis gefunden.«
    »Es war fürchterlich«, sagte Gucky nochmals. »Dieses Wimmern haben wir schon früher gehört. Es
kann nur von den Plasmazentren stammen. Sie fürchten sich, sie schreien um Hilfe.«
    Das bestätigte Anztans Theorie.
    »Wir verlassen die Halle«, ordnete Perry sachlich an. Er hatte den Schock überwunden. »Fliegt
durch die Löcher in der Decke. Gucky, kannst du jetzt die Zentrale ausmachen?«
    Der Kleine sprang auf. Die Injektion hatte Wunder gewirkt.
    Wir aktivierten die Flugkontrollen und stiegen empor. Niemand kümmerte sich um uns. Wir ließen
einen Schrotthaufen zurück. Viele hundert Spezialmaschinen, die nur auf die Rettung der
Plasmakapseln eingestellt waren, rannten und rollten in der Halle umher. Es lief kein Gerät mehr.
Die unbekannte Zentrale mußte abgeschaltet haben. Ein weiteres Zeichen dafür, wie wichtig die
kleinen Bioplastklumpen waren.
    Wir flogen hinaus in die ewige Nacht des Planeten EVERBLACK. Gucky gab an, den Standort der
Zentrale eingepeilt zu haben. Sie war ungefähr achthundert Kilometer entfernt.
    »Die Bergungseinheiten besitzen übrigens keine Plasmazusätze, wie ich mich inzwischen
überzeugen konnte. Sie reagieren nicht auf Narkosestrahlen«, gab Dr. Anztan durch. »Demnach gibt
es hier zwei verschiedene Robotertypen. Diese Tatsache ist nur logisch, denn wenn die
Plasmazusätze der Posbis in Gefahr kommen, können sie nur durch plasmalose Roboter gerettet
werden. Anderenfalls wäre eine Bergung nicht möglich, weil Maschinen mit Plasmazusatz der
gleichen Gefahr unterliegen würden wie die zu rettenden Roboter.«
    Mir blieb keine Zeit, mich mit dieser Neuigkeit näher zu befassen. Ich sah auf die Uhr und
lachte bitter.
    Seit unserer Landung waren vier Stunden und zweiunddreißig Minuten vergangen. So

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