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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ohne mich nochmals an die Erdbeeren erinnert zu haben.
    Dann kam Anztans Nachricht durch. Er hatte die Lösung gefunden. »Sie sollten einmal ins Freie
sehen. Es genügt, ein Loch in die Außenwände zu brennen. Anschließend dürfen Sie mich
verschiedene Dinge fragen.«
    Wir standen nebeneinander und sahen uns die Schlacht zwischen Posbis und
Normalrobotern an.
    Der Planet bebte. Man setzte Waffen ein, die ich nie zuvor gesehen hatte. Atomare Explosionen
erfolgten in so rascher Folge, daß ich die I-Optik wieder dämpfen mußte.
    Mehr als zehntausend ausglühende und zerschmelzende Biorobots lagen auf dem Freigelände hinter
dem Energiegatter. Sie verteidigten den Platz vor dem Turm so hartnäckig, als ginge es darum,
eine Invasion abzuwehren.
    Es war auch eine Invasion, nur wurde sie von den Posbis völlig verkannt. Wir vernahmen immer
noch die Anweisung der Zentralpositronik: »Liebt das Innere, rettet das Innere.«
    Die Bergungs- und Reparaturmaschinen folgten dem Befehl mit einer Sturheit, die eben nur ein
Robot entwickeln konnte. Zu Zehntausenden liefen sie gegen das Gatter an, schossen seine
Projektoren zusammen und drangen durch die Lücken ein.
    Die Panzerkuppeln enthielten schwere Geschütze. Sie schienen wiederum eine
Separatprogrammierung zu besitzen, denn sie feuerten auf die Eindringlinge, die nach dem Willen
der Hauptzentrale dem bedrängten Plasma im Turm helfen wollten.
    Es war eine paradoxe, unwirkliche Situation. Die schlafenden Plasmamassen konnten mit ihren
Gefühlsimpulsen nicht mehr eingreifen. Nur so waren die chaotischen Zustände zu erklären.
    Die Industrieanlagen des Planeten sahen aus wie Stahlkonstruktionen nach einem atomaren
Angriff. Ich gewahrte ein Meer aus glutflüssigem Metall, aus dem alle Augenblicke gewaltige
Explosionen hervorschossen.
    Dr. Anztan rief: »Ich hatte recht. Es gibt hier tatsächlich zwei Kommandoeinheiten. Das Plasma
und die Großpositronik. Normalerweise arbeiten beide zusammen und steuern gemeinsam die Posbis.
Lediglich die plasmalosen Roboter sowie die technischen Anlagen unterliegen der alleinigen
Kontrolle der Positronik. Das Zentralplasma ist jedoch in der Lage, die Tätigkeit der technischen
Anlagen und der plasmalosen Roboter mitzuverfolgen und die Steuerpositronik mittels
Gefühlsimpulsen zu beeinflussen. Daraus resultiert, daß beide Einheiten ständig miteinander
konkurrieren und daß es immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten kommen muß. Als wir das
Zentralplasma mit den Narkosewaffen außer Gefecht setzten, fielen die Gefühlsimpulse plötzlich
aus, und die Positronik handelte nach ihrem Programmierungsschema. Die Positronik, deren
einwandfreies Funktionieren vermutlich vom Zentralplasma abhängig ist, ist nun nicht mehr in der
Lage, zwischen den kleinen Plasmazusätzen und dem Zentralplasma zu unterscheiden. Sie befolgt
stur ihren im Programm verankerten Auftrag, das Innere zu retten. Da aber auch das narkotisierte
Zentralplasma unter den Begriff ›Inneres‹ fällt, muß es logischerweise ebenfalls geborgen und in
Sicherheit gebracht werden. Deshalb setzte die Positronik ihre Bergungseinheiten in Bewegung.
Diese würden die Kuppeln zweifellos aufschneiden, um an das Plasma heranzukommen. Dies dürfte
aber keinesfalls im Interesse des Zentralplasmas liegen, da es durch eine derartige Maßnahme
wahrscheinlich absterben würde. Nur die Kuppeln garantieren eine lückenlose Versorgung mit
Sauerstoff, Licht und Wärme. Also schalten sich die Posbis ein, die auch ohne Unterstützung des
Zentralplasmas nach ihrem hyperinpotronischen Programm selbständig und logisch handeln können.
Unklar ist mir hierbei das Verhalten dieser Hyperinpotroniken. Vermutlich ist es aber so, daß
diese – angeregt durch die Plasmazusätze, die ohne Verbindung mit dem Zentralplasma
schreckliche Angst empfinden dürften – in der Lage sind, die Befehlsimpulse der Positronik
zu neutralisieren. Dadurch werden die Posbis in die Lage versetzt, das Eindringen der
Bergungsmaschinen in die Plasmakuppeln unter allen Umständen zu verhindern. Sie stellen sich
deshalb den plasmalosen Maschinen entgegen und hindern sie mit Waffengewalt am Vormarsch. Hinzu
kommt, daß beim ersten Ansturm der Bergungsmaschinen die automatischen Abwehrforts aktiviert
wurden und auf alles feuerten, was sich innerhalb der Sicherheitszone befand, egal, ob Posbis
oder Bergungsmaschinen. Demnach sind diese Forts nicht von der Großpositronik abhängig, sondern

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