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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß die LONDON erscheint, ehe das Plasma erwacht.«
    Sie kam rechtzeitig. Aus einer Entfernung von einer Lichtminute erreichte uns die
Nachricht von Major Atlig. Es bereitete Gucky keine Schwierigkeiten, ihn telepathisch zu
erfassen, zumal der Ilt durch das narkotisierte Plasma nicht behindert wurde, um uns an Bord der
LONDON zu teleportieren.
    Noch ehe wir uns richtig erholt hatten, beschleunigte das Schiff und raste in den Raum hinein.
Unser Vorhaben, größere Plasmamengen sowie Konstruktionsunterlagen über die Transformwaffe zu
erbeuten, war gescheitert.
    Das einzige, was wir tatsächlich herausgefunden hatten, war das Wissen über
Konkurrenzverhältnisse zwischen Plasma und Positronik. Aber ob uns dieses Wissen weiterhelfen
würde, stand noch in den Sternen.
    Ich kroch aus dem Helmluk meiner Rüstung und blinzelte in die besorgten Gesichter der
Schiffsoffiziere. Ein Arzt war auch dabei. Wortlos deutete er auf einen Kontursessel, in den ich
mich erschöpft hineinfallen ließ.
    Jetzt konnte ich endlich einmal die Augen schließen, ohne befürchten zu müssen, von einem
Posbi demontiert zu werden.
    »Alles in Ordnung?« hörte ich Perry fragen. Er sprach rauh und kehlig.
    »Kalupmanöver in drei Minuten, Sir«, entgegnete der Kommandant. »Es tut mir leid, nicht schon
früher angerufen zu haben. Ich glaubte Sie jedoch in relativer Sicherheit, weil Sie keine
Notimpulse abstrahlten. Mir wurde gesagt, Ihre Rüstungen besäßen leistungsfähige
Hypersender.«
    Ich begann lauthals zu lachen. Wir Narren. Warum hatten wir eigentlich nicht gefunkt? Wir
hätten nur umzuschalten brauchen.
    »Das sind vielleicht Helden!« rief Gucky empört aus. Sein Nagezahn blitzte. »Hat denn keiner
von euch daran gedacht, daß Mercant seinen eigenen Kopf hat? Wozu habe ich mich nun
abgerackert?«
    Den Übergang zum Linearflug bemerkte ich kaum. Wir waren erst jetzt in Sicherheit. Ich schaute
zu Rhodan hinüber. Er lag ebenfalls auf einem Konturlager.
    »Vergessen Sie es, Atlig«, seufzte er. »Natürlich konnten Sie nicht Ihre Position
offenbaren.«
    »Jawohl, Sir. Außerdem wußte ich nicht, ob ich Sie durch einen Richtstrahlspruch nicht
indirekt verraten würde.«
    »Sicher, sicher«, entgegnete Rhodan hastig. Mein Schmunzeln quittierte er mit einem düsteren
Blick. »Was ist aus der THEODERICH geworden, Atlig? Haben Sie Nachrichten?«
    »Das Schiff ist heil angekommen. Leider ist durch den Poltreffer der Fiktivtransmitter
vernichtet worden.«
    Ich richtete mich auf. Rhodan war erblaßt. Die Haut spannte sich über den Wangenknochen. Atlig
schien nur ungefähr zu ahnen, was er mit seiner Bemerkung gesagt hatte. Ohne den
Fiktivtransmitter konnten wir verloren sein. Mit ihm hatten wir die letzte Waffe eingebüßt, mit
der die Fragmentraumer zu besiegen waren.
    Perry beherrschte sich. Spröde sagte er: »So ist das also. Vielen Dank, Major Atlig. Wenn Ihr
erstes Linearmanöver beendet ist, setzen Sie bitte einen Funkspruch ab. Die Vierzehnte Flotte
soll sofort umkehren. Bleiben Sie so lange im Normalraum, bis Reginald Bull antwortet.«
    Wir wurden ins Bordlazarett gebracht. Dort lagen wir nebeneinander und starrten gegen die
weiße Decke. Ich wurde schläfrig. Dr. Anztan atmete schon regelmäßig.
    »Wir werden einen Ausweg finden«, flüsterte Rhodan. »Wir müssen einen finden. Wenn sie
in die Milchstraße einfallen, gibt es keine Rettung mehr.«
    Ich verzichtete auf eine Antwort und beschäftigte mich mit den Geschehnissen auf
Everblack.
    Ehe ich einschlief, meldete sich mein Extrahirn mit der Durchsage: »Sie sind und bleiben
Robots. Richtet euch danach.«
    Ich besaß nicht mehr die Kraft, über den Ausspruch nachzudenken.

28.
    Unter dem Eindruck der Posbi-Bedrohung kamen die Verhandlungen zwischen Akon, Terra
und Arkon immer besser in Gang, und es schien nicht mehr allzulange zu dauern, bis sie zum
Abschluß gebracht werden konnten. Rhodan und Atlan waren davon überzeugt, daß das sich
abzeichnende Bündnis wieder zerfallen würde, sobald die Gefahr nicht mehr existierte.
    Die Erkenntnisse der Everblack-Expedition beschäftigten die fähigsten Wissenschaftler Terras.
Die Tatsache, daß zwischen dem gefühlsauslösenden Plasma und der Großpositronik ein
Konkurrenzverhältnis herrschte, wurde eingehend analysiert.
    Das Abenteuer Everblack hatte für die Terraner einen gewaltigen Rückschlag gebracht. Der
einzige noch vorhandene Fiktivtransmitter existierte nicht mehr, und ES schien kein Interesse

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