Silberband 016 - Die Posbis
In einem Schott zur Zentrale steht ein
regungsloser Kampfroboter, er muß Olf Stagge getötet haben. Alle Kampfroboter im Schiff haben
ihre Angriffe eingestellt und verharren regungslos auf ihren Plätzen. Wenn ich die Schwingungen
des Zentralplasmas richtig verstehe, dann strahlt es ständig Impulse aus, die folgenden Inhalt
haben: ›Sie sind wahres Leben, sie helfen dem wahren Leben.‹ Anscheinend hat das Plasma die
Positronik nun völlig unter Kontrolle. Ich bringe Ras in das Lazarett der THEODERICH und kehre
dann wieder zum Posbischiff zurück. Ende.«
Rhodan ließ sich nichts anmerken, doch der Tod des Mutanten Stagge ging ihm nah.
»Fertig«, hörte er einen Techniker sagen. Der letzte Testversuch war beendet. Jetzt mußte es
sich zeigen, ob von der THEODERICH aus über den Plasmakommandanten des Posbischiffs
Hyperfunkkontakt mit jener geheimnisvollen Station im Interkosmos möglich war.
Der Symboltransformer, durch die große Positronik angeregt, wandelte Sätze in terranischer
Sprache in Posbisymbole um.
Wir lieben das Innere. Wir retten das Innere.
»Spruch läuft«, sagte Kule-Tats.
Von der Beobachtung kam die Meldung durch: »Raumschweber fliegen im Augenblick nacheinander in
Schleuse des Fragmentschiffs ein.«
Jeder Raumfahrer, der an Bord des Posbischiffs gehen würde, trug einen Individualabsorber.
»Sir, Telekom von Atlan!« rief der Funker.
Das bedeutete eine Störung, die mehr als ungelegen kam.
Rhodan erwiderte: »Spruch speichern, Imperator Gonozal benachrichtigen, daß ich ihn im
Augenblick nicht sprechen kann.«
Der Spruch mußte schon laufen, denn der Funker sagte: »Sir, Atlan berichtet von großen
Schiffsverlusten …«
Die Nachricht besaß die Wirkung einer Bombe. In der Zentrale der THEODERICH starrten sich die
Menschen gegenseitig an.
Große Schiffsverluste? Das hieß, daß die Fragmentraumer mit noch wilderer Heftigkeit die
arkonidisch-terranischen Flotten angriffen als bisher. Das hieß aber auch, daß der Funkverkehr
mit der Station im Interkosmos auf das Geschehen in M-13 keinen Einfluß hatte.
Das hieß letztlich, daß dieser Versuch, mit den Posbis doch noch ins Gespräch zu kommen,
gescheitert war.
Perry Rhodan strahlte Ruhe aus, obwohl er keine großen Hoffnungen mehr hegte.
Neben Rhodan standen Kule-Tats und Van Moders. Beide betrachteten ein eigenartiges
Instrument.
»Die Station antwortet«, flüsterte Van Moders plötzlich leise. »Großer Himmel, sollte es doch
noch gelingen?«
Seid ihr wahres Leben? Helft ihr wahrem Leben?
Der Übersetzer hatte die einlaufenden Symbolzeichen verdolmetscht. Van Moders zeigte sich
verzweifelt. »Diese unsinnige Fragerei! Was sollen nur diese ewigen Wiederholungen?«
Rhodan mischte sich ein. »Moders, verlieren Sie nicht den Kopf …«
Wieder störte der Funker. »Sir, Atlan verlangt Sie dringend zu sprechen. Die Posbis befinden
sich im Anflug auf achtzehn Kolonialwelten …«
In der Zentrale der THEODERICH schien alles zu erstarren, als Rhodan den übereifrigen Offizier
zurechtwies. »Wenn ich sage, daß ich unabkömmlich bin, dann gilt es nicht nur für Imperator
Atlan, sondern auch für Sie. Und jetzt möchte ich nicht mehr belästigt werden.«
Sein Gesicht war steinern, als er sich wieder den Experten zuwandte. »Ich möchte vorschlagen,
folgende Antwort zu senden, vorausgesetzt, daß Sie, als die kompetenten Fachleute, damit
einverstanden sind: ›Weil wir wahres Leben sind, lieben wir das Innere. Wir helfen wahrem Leben
und retten das Innere.‹ Nun, meine Herren, einverstanden?«
Van Moders und Kule-Tats blickten sich an. Dann nickten sie sich zu. Und so ging die Antwort,
wie Rhodan sie vorgeschlagen hatte, über den Plasmakommandanten des Posbischiffs an die ferne
unbekannte Station im Interkosmos. Das Posbischiff mußte über ungewöhnlich starke Hypersender
verfügen.
Fellmer Lloyd war der telepathische Mittler zwischen der THEODERICH und dem Fragmentraumer. Er
hatte auch Kontakt zu dem Plasmakommandanten.
»Willst du jetzt nicht Atlan anrufen, Perry?« fragte Bully.
»Nein. Ich kann am Geschehen nichts ändern. Das hört sich vielleicht hart an, aber es ist so.
Wenn es uns mit diesem Versuch nicht gelingt, offiziellen Kontakt mit den Posbis aufzunehmen,
dann ist alles verloren. Darum gibt es im Augenblick nichts, was wichtiger ist, als das, was wir
tun. Hier haben wir …«
»Die Antwort läuft ein!« rief Fellmer Lloyd.
In der Zentrale herrschte Totenstille. Mit
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