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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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senden. Falls Ellerts Kraft nachließ, würde sich die Suche nach dem Posbischiff zu einem Glücksspiel entwickeln.
    Die ersten 18 Stunden des in mehreren Linearetappen gegliederten Rückflugs verliefen ohne Zwischenfälle. Die im Leerraum postierten Raumer meldeten nach jedem Linearaustritt der THEODERICH, daß sich das Posbischiff der Milchstraße näherte. Die letzte Meldung lautete, daß der Fragmentraumer in etwa zwölf Stunden M-13 erreichen würde. Anscheinend hatte Ellert die Situation nach wie vor fest unter Kontrolle.
    Rhodan beschloß, einige Stunden zu schlafen, um für die künftigen Ereignisse ausgeruht zu sein. Als er nach neun Stunden – die THEODERICH war noch etwa 5.000 Lichtjahre vom Rand der Galaxis entfernt – erwachte, ging er in den Laderaum, wo Ellerts Körper lag. Er wurde von Kule-Tats bereits erwartet.
    Er erschrak, als er in das Gesicht des Parapolers blickte. Eine solche Veränderung war gegen alle Erwartungen.
    Bläuliche Flecken zeigten sich auf der blassen Haut des Gesichtes. Die Augen waren noch tiefer in ihre Höhlen gesunken. Der Mund war fest zusammengepreßt und die Finger der linken Hand verkrampft. Die Füße waren etwas angezogen, und jeder Versuch, sie wieder zu strecken, scheiterte an der völligen Starre der Glieder.
    Kule-Tats, der Ara-Wissenschaftler, sah ebenfalls erschreckend blaß und abgeschlafft aus. Er hob ratlos die Hände, als Rhodan ihn fragend ansah.
    »Ich weiß nicht, was es ist«, versicherte er hilflos und deutete auf die Instrumente. »Wir haben ja gewußt, daß Ellerts Körper sterben würde – wenigstens vorübergehend. Unsere Zellauffrischung sollte diesen Zustand abschwächen. Aber nun tritt eine Art Leichenstarre ein, gegen die wir nichts unternehmen können. Ich weiß nicht, was wir machen können. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Die Geräte können doch nicht versagen …«
    »Ellert auch nicht«, betonte Rhodan, aber es klang nicht sehr überzeugend. »Seine Abwesenheit kann nichts mit der Veränderung hier zu tun haben. Er war oft Monate abwesend, ohne daß der Körper sich veränderte. Und nun, nach wenigen Stunden …«
    Der Ara sah auf, als Bully in den Raum trat.
    »Ich habe keine Erklärung«, bekannte er nochmals.
    »Was ist?« fragte Bully, aber dann sah er es selbst. Er erschrak. »Wie ist das möglich? Die Geräte funktionieren einwandfrei. Hängt das mit den Posbis zusammen?«
    »Vielleicht«, meinte Rhodan und kontrollierte die Geräte, während Bully vor Ellerts Körper niederkniete und in das Gesicht des Parapolers schaute. Vorsichtig tastete er mit den Fingerspitzen über die erstarrten Züge, als könne er so das Leben in sie zurückzaubern. Dann richtete er sich auf und sah den Ara an.
    »Ob Ellert diesmal sterben muß?« fragte er leise.
    »Niemand weiß es«, entgegnete Kule-Tats hilflos.
    Rhodan beendete seine Kontrollen.
    »Alles in Ordnung«, berichtete er. »Sämtliche Geräte arbeiten einwandfrei. Es liegt also nicht daran. Unsere Wissenschaftler trifft keine Schuld, wenn etwas schiefgeht. Wenn jemand eine Schuld trifft, dann nur mich, weil ich von Ellert das Unmögliche forderte …«
    »Niemand sollte sich mit Schuldgefühlen herumschlagen«, sagte Bully und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wir mußten es versuchen, und Ellert wollte es auch. Er hätte sich niemals die Gelegenheit entgehen lassen, seine Fähigkeiten in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Im übrigen glaube ich nicht, daß wir die Hoffnung aufgeben sollten, Perry. Warten wir erst ab, bis er sein Ziel erreicht hat. Auch wenn Ellerts Körper sterben sollte, ist er selbst nicht tot. Ich glaube, Ellert ist unsterblich.«
    »Jeder Mensch ist das – wenigstens seine Seele. Nur ist Ellert der einzige Mensch, den wir kennen, der es versteht, seine Seele zu beherrschen. Er trennt sie vom Körper, gibt ihr sein Bewußtsein und wird von jeglicher Materie unabhängig. Das tröstet mich, denn damit behältst du recht: Ellert wird nicht sterben, auch wenn sein Körper unbrauchbar geworden ist.«
    Rhodan wollte noch etwas sagen, als der Interkom summte.
    Er drückte auf den kleinen Knopf unter dem Bildschirm. Jefe Claudrin, der nach seiner Ruhepause wieder in die Zentrale der THEODERICH zurückgekehrt war, sagte aufgeregt: »Sir, eine Meldung von der Zentralstation auf Arkon. Soll ich vorlesen, oder …«
    »Vorlesen«, unterbrach ihn Rhodan.
    Claudrin las: »An THEODERICH von Kreuzer HEIDELBERG. Posbiraumer hat M-13 erreicht. Keine Reaktion auf

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