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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaubwürdig, Sir. Ich habe mich deshalb entschlossen, Sie anzurufen. Ich würde Beybo am liebsten einsperren lassen, aber …«
    »Halten Sie den Mann fest. Wir kommen«, unterbrach Rhodan.
    Apple erblaßte. »Wie – Sie wollen sich den Kerl ansehen? Ich dachte, Sie könnten mir bestimmte Anweisungen …«
    »Ich komme selbst«, unterbrach Perry erneut. »In unserer Situation kann alles wichtig sein.«
    Perry schaltete ab. Wir verließen die Zentrale.
    Die Büroräume des Sicherheitsdiensts lagen tausend Meter unter dem Boden. Apple erwartete uns schon.
    »Lassen Sie den Springer vorführen«, sagte ich ausdruckslos.
    Apple nickte und gab einem Mitarbeiter einen Wink.
    Ein breitschultriges Individuum streckte einen verfilzten Rotbart in das Zimmer. Ein nicht minder verwahrloster Rotschopf folgte.
    Ich betrachtete den Springer. Er trug enge Kunstfaserhosen, wadenhohe Schnürstiefel mit ausklappbaren Magnetelementen und eine weite Bluse aus Kosztileder, die über den Hüften von einem breiten Kombinationsgürtel zusammengehalten wurde.
    Die an und für sich kleidsame Tracht glänzte wie eine Speckschwarte. Von Beybos Gesicht waren eigentlich nur eine knollige Nase und zwei graublaue Augen zu sehen. Alle anderen Partien wurden entweder vom Bartgestrüpp oder von der Haarpracht verdeckt.
    »Bleiben Sie dort stehen«, sagte Rhodan rasch.
    Der Springer runzelte die Stirn. Dann zeichnete sich inmitten des Bart-Urwalds ein dunkles Loch ab. Der Kerl grinste uns an, daß Oberst Apple die Zornesröte in die Stirn stieg. Auf einen Blick von mir beherrschte er sich.
    »Alle Sonnen der großen Insel grüßen Euch, Erhabenheit«, sagte Beybo als Begrüßung.
    Er hakte seine schmutzigen Daumen hinter den Gürtel und stellte sich in Positur.
    »Wir haben fünf Minuten Zeit«, erklärte ich. »Du hast mich zu sprechen verlangt?«
    »So ist es.«
    »Ich höre.«
    Beybos Augen verengten sich. Ich ahnte, daß wir einen gerissenen Mann vor uns sahen. Für Pendler vom Range eines Beybo galt nur das Geschäft. Er wurde auch sofort sachlich.
    »Ich habe zwei Tonnen Katalysemasse verfeuert, um mein Schiff nach Arkon zu bringen«, begann er vorsichtig.
    Ich nickte gelangweilt. Es wäre verwunderlich gewesen, wenn er nicht auf seine Ausgaben hingewiesen hätte.
    »Jemand, den ich weder namentlich nennen noch beschreiben kann, gab mir den Auftrag, Sie und Perry Rhodan aufzusuchen. Die Treffpunktkoordinaten sind in meiner Bordpositronik verankert worden. Wie sie da hineingekommen sind, ist mir unbekannt. Die Daten können nicht abgerufen werden. Es bleibt Ihnen also keine andere Wahl, als sich mir und meinem Schiff anzuvertrauen. Mein Auftraggeber möchte Sie und Perry Rhodan sprechen. Meine Unkosten belaufen sich auf hunderttausend terranische Solar. Eine gute Währung, denke ich.«
    Beybo verstummte, und sein Bart bewegte sich wieder. Rhodan stutzte. War der Händler verrückt geworden? Ehe ich etwas entgegnen konnte, sagte Rhodan: »Herr Oberst, ist Gucky in der Nähe?«
    »Leider nicht.«
    »Ist sonst jemand vom Korps anwesend?«
    »Ich habe vorsichtshalber Fellmer Lloyd rufen lassen. Er müßte gleich kommen. Sonst steht niemand zur Verfügung. Marshall ist gestern zu einem Einsatz gestartet.«
    Fellmer Lloyd war ein ›Orter‹ mit telepathischen Fähigkeiten. Ich wandte mich in englischer Sprache an Rhodan.
    »Entweder ist der Kerl verrückt oder er hat einen Trumpf im Ärmel, den wir nicht stechen können.«
    Perry konzentrierte sich. Die fünf Minuten, die wir dem Springer gewähren wollten, waren bereits überzogen. Ich rief mir den Wortlaut seiner Erklärung ins Gedächtnis zurück. Beybo war mit der Tür ins Haus gefallen, wie man auf der Erde sagte.
    »Wollen Sie das noch einmal wiederholen?« forderte Rhodan. »Sie sprachen etwas zusammenhanglos, vor allem aber zu unvermittelt. Wer möchte uns sprechen?«
    »Jemand, den ich nicht kenne. Ich landete auf einer urzeitlichen Welt, und dort traf ich meinen Auftraggeber. Mir wurde nichts von Bedeutung gesagt, lediglich diese Spule wurde mir überreicht, damit ich sie Ihnen aushändige.«
    Er zog eine kleine Spule aus der Tasche und übergab sie mir.
    »Was ist in der Spule?« fragte ich. Ohne eine Antwort zu erwarten, übergab ich sie an Apple. »Apple, sehen Sie sich bitte den Inhalt an.«
    Augenblicke später wußten wir, daß der Pendler einen Mikrofilm mitgebracht hatte. Es handelte sich um eine fremdartige Kassette, wie sie weder auf Arkon noch im Solaren System üblich

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