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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Riesenhaft daran gedacht hatte, daß die Roboter in der Energiezentrale nicht die einzigen auf Fossil waren. Er mußte damit rechnen, daß das Gehirn bereits weitere Roboter in Marsch gesetzt hatte, die den Ausgang an der Mauer absperrten.
    Loden würde den Stützpunkt nicht lebend verlassen. Er war gefangen. Hinter ihm kamen die Verfolger näher, während ihn eine andere Gruppe mit großer Sicherheit am Ausgang der Mauer erwarten würde.
    Trotzdem rannte der Wissenschaftler weiter. Es gab eine letzte Rettungsmöglichkeit für ihn. Noch hatte das Zentralgehirn den Tunnel nicht entdeckt. Vielleicht konnte er sich dort ungesehen verkriechen. Keuchend stürmte Loden aus dem Gebäude.
    Hier draußen waren noch keine Roboter zu sehen. So schnell er konnte, überquerte er den freien Platz. Der Snoof hatte den Eingang zum Schacht so geschickt getarnt, daß Loden beinahe daran vorbeigerannt wäre. Mit einem Sprung warf er sich in das Loch. Die auf Blätter gefüllte Erdschicht rutschte zusammen. Schwer atmend lag Loden auf dem Bauch. Er preßte sein heißes Gesicht in die kühle Erde.
    Nach wenigen Atemzügen wandte er sich um. Vorsichtig spähte er aus dem Stollen. Er sah gerade noch seine Verfolger aus der Halle kommen. Sie bogen in Richtung zur Mauer ab. Das bedeutete für Loden eine Verschnaufpause. Doch er durfte noch nicht frohlocken. Früher oder später würde die Positronik den Stützpunkt von den Robotern absuchen lassen, denn sie mußte zu dem Schluß kommen, daß Loden sich noch innerhalb der Station aufhielt.
    Mit zitternden Händen versuchte Loden, den Blätterschutz über der Öffnung zu erneuern. Aber er war für diese Arbeit viel zu ungeschickt. Es bliebt ihm nichts anderes übrig, als durch den Tunnel zu kriechen, um zu entkommen. Er beschloß, unterwegs die Stützbalken einzureißen, um den Robotern das Auffinden seiner Spur zu erschweren.
    Loden legte sich auf den Boden und kroch tiefer in den Stollen. Der Kybernetiker zwang sich zur Ruhe. Er fand heraus, daß er am schnellsten vorankam, wenn er sich auf die Ellenbogen stützte und so weiterrobbte. Mit den Füßen stieß er alle Stützbalken ein, an denen er vorübergekommen war. Einige gaben nicht nach, aber ein großer Teil des Tunnels brach hinter Loden zusammen. Hoffentlich war auf der Oberfläche davon nichts zu sehen. Loden geriet allmählich in Schweiß, aber er arbeitete sich unverdrossen weiter.
    Es wäre eine Ironie des Schicksals gewesen, wenn ihn die Roboter am anderen Ende des Tunnels erwartet hätten. Fast wäre Loden bei diesem Gedanken liegengeblieben.
    Doch als er ins Freie kletterte, war niemand zu sehen. Es war fast dunkel. Loden blickte hinüber zu dem Stützpunkt. Er hatte einen Sieg errungen, an den er selbst nie geglaubt hatte.
    Für einen Moment war der Mann entschlossen, zu den Snoofs zu gehen, um sich wie Albright verstecken zu lassen. Doch das würde die Pelzwesen in unnötige Gefahren bringen.
    Loden schüttelte seinen Kopf. Er fühlte sich müde, aber nicht niedergeschlagen. Er änderte seine Richtung und ging auf den dunklen Buschwald zu, wo die Tiere der Nacht ihr klagendes Konzert anzustimmen begannen.
    Mit steif gewordenen Gliedern sprang Jens Bergmann von den unteren Ästen des Baumes auf den Boden hinab. Riesenhaft und Shawlee hatten ihre unbequemen Plätze bereits verlassen und sammelten Baumfrüchte, die ihnen die Snoofs zuerst angeboten hatten. Sie hatten einen herben Geschmack, waren aber genießbar.
    »Guten Morgen!« rief Riesenhaft mit ungewöhnlicher Freundlichkeit. »Sie schlafen wie ein Murmeltier, Bergmann.«
    Bergmann lächelte unsicher, denn er wußte nicht, wie er auf die gute Stimmung des Kleinen reagieren sollte. Stumm schloß er sich der Suche nach Nahrung an. Schweigend aßen sie. Bergmann sehnte sich nach einem frischen Bad. Der Dreck, der seinen ganzen Körper wie eine Schicht umgab, wurde ihm immer unerträglicher. Es war ihm, als seien sie auf den Stufen der Zivilisation ein gewaltiges Stück nach unten gerutscht.
    Als sie ihr spartanisches Mahl beendet hatten, stieg Shawlee auf den Baum, um einen Blick in die Umgegend zu werfen. Er winkte ihnen beruhigend zu. Die Roboter hatten ihre Spur noch nicht entdeckt.
    Riesenhaft blickte zum Himmel empor, der an diesem Morgen mit Wolken überzogen war. Das bedeutete Regen. Ein derart unfreundliches Wetter würde für ihre geschwächten Körper nicht gut sein.
    Der Wissenschaftler entschloß sich, den Befehl zum Aufbruch zu geben. Es war unvorsichtig, wenn

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