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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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(vermutlich als eine Art
Stoffwechselprodukt) eine durchsichtige Flüssigkeit, die schwer zu Boden tropfte. Dort blieb sie
liegen und verfärbte sich langsam milchig. Die beiden neu entstandenen Hornschrecken benötigten
nur wenige Minuten, um völlig aktionsfähig zu werden. Sie begannen sofort zu wachsen und griffen
den Felsen an.
    Sie begannen ihn aufzufressen.
    Borowski erwachte wie aus einem Alptraum. »Kommandant! Uns bleiben noch fünf Minuten. Die
Hornschrecken fressen den Fels. Sie lösen ihn mit ihrer Säure auf und verschlingen ihn. Sie
wachsen zusehends und teilen sich dann. Holen Sie uns ab.«
    »Ich schicke Ihnen einen Gleiter«, versprach Schonepal und unterbrach die Verbindung.
    Borowski atmete auf.
    Der Gleiter erschien bald über ihnen, fand aber keinen Platz zum Landen.
    »Hier Leutnant Gabriel, Borowski. Steigen Sie noch sechzig Meter. Da ist ein kleines Plateau,
auf dem wir niedergehen können. Schaffen Sie das noch?«
    »Wir müssen«, erklärte der Biologe. »Wer ist bei Ihnen?«
    »Claudia Peggins und Nordmann. Dazu Dr. Lazarus und noch drei Mann.«
    »Dann sind wir acht. Noch Platz für mehr?«
    »Leider nicht. Steigen Sie schon, die Hornbiester sind dicht unter Ihnen.«
    Hoax kletterte bereits. Er fand immer wieder einen Vorsprung, an dem seine Finger sich
festklammern und den Körper nachziehen konnten. Er kam nur langsam voran, aber immer noch
schneller als die Hornschrecken, die meist wieder abfielen, wenn sie den Fels nicht richtig
ansprangen.
    Borowski kletterte dicht hinter Hoax her. Über ihnen schwebte der Gleiter. Gabriel gab
Anweisungen und machte sie auf besonders gut erkennbare Vorsprünge aufmerksam.
    Nach fünfzehn Minuten erreichten sie das Plateau. Der Gleiter war gelandet und nahm sie auf.
Dann startete er wieder.
    In geringer Höhe flogen sie über die Ebene dem Fluß zu.
    Unten wälzten sich die Hornschrecken gleich brodelndem Magma dem Ufer entgegen. Sie fraßen
alles auf. Nicht nur die spärliche Vegetation, sondern auch Felsbrocken und Sandhügel fielen
ihrer Gefräßigkeit zum Opfer. Zurück blieben nichts als konturlose Schleimberge und die
schimmernden Krusten der erstarrenden Teilungssekrete.
    Über der verlassenen EXPLORER-3218 kreisten die Gleiter und Boote wie ein aufgeschreckter
Schwarm riesiger Vögel. Allmählich kam Ordnung in den bisher wirren Funkverkehr. Schonepal erließ
ein Sendeverbot und erlaubte nur eine Funkverbindung im Notfall.
    Das Heer der Hornschrecken aus den Gebirgshöhlen hatte das Ufer des Stromes erreicht. Es
staute sich dort.
    Wie es schien, scheuten die unheimlichen Lebewesen das Wasser.
    Die Terraner erhielten eine Galgenfrist, nicht mehr. Denn lange konnte es nicht dauern, bis
aus den zwanzig Schoten, die man auf die EXPLORER gebracht hatte, eine neue Welle von
Hunderttausenden von Hornschrecken entstanden war.
    Fassungslos mußten die Überlebenden mitansehen, was aus ihrem Schiff wurde.
    Die Teleskopstützen waren angefressen worden, und der schwere Raumer begann in dem Boden
einzusinken, weil die Schwerkraftregler ausgefallen waren und das Gewicht des Schiffes für den
Boden zu groß war. Gleichzeitig verwandelte sich die Hülle, auf der Tausende von Hornschrecken
herumkrochen. Sie besprühten sie mit ihrer verderbenbringenden Säure, die ein Chemiker
›Schrecksäure‹ genannt hatte. Langsam, aber sicher, wurde die stolze EXPLORER-3218 zu einem
unansehnlichen Berg aus Schleim und schimmernden Krusten, der zusehends in sich zusammensank.
    Schließlich war das, was die EXPLORER gewesen war, nur knapp fünfzig Meter hoch.
    Die Hornschrecken wanderten weiter, auf der Suche nach neuer Nahrung.
    Dann standen sich die beiden Heere am Strom gegenüber.
    Über ihnen warteten drei Beiboote und fünf Gleiter, alle bis zum Bersten mit Menschen
angefüllt. Ein Namensaufruf hatte bestätigt, daß von den vierhundert Männern und Frauen der
Besatzung mehr als einhundertfünfzig ihr Leben eingebüßt hatten.
    Die Übriggebliebenen warteten auf das, was geschehen würde. War das Wasser ein Hindernis für
die Hornschrecken? Davon hing es ab, was als nächstes geschehen sollte.
    Die violetten Massen stauten sich. Die hinteren schoben nach, bis die vordersten Reihen dem
Druck nicht mehr widerstehen konnten und sich weiterschieben ließen.
    Tausende von Hornschrecken stürzten auf die langsam vorbeiziehende Wasserfläche. Sie versanken
nicht, sondern trieben mit der Strömung dem Meer zu. Dann begannen sie zu

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