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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leer.
    Im ersten Augenblick glaubte der Biologe, daß er sich verirrt und die Höhle aus einem anderen
Gang verlassen habe, aber dann sah er die Spuren des Amphibienschleppers. Sie verrieten, daß
Crack gewendet hatte und in Richtung Schiff davongefahren war.
    Borowski vertrödelte eine volle Minute, ehe er auf den Gedanken kam, sein Armbandgerät
einzuschalten. Aus dem winzigen Lautsprecher drangen eine Unzahl von Stimmen, die er nicht sofort
unterscheiden konnte. Alle sprachen durcheinander, und jede schien etwas Wichtiges mitteilen zu
wollen. Dann begann Borowski zu ahnen, daß eine Panik ausgebrochen war.
    Er begriff das nicht. Die Menschen auf dem Schiff konnten doch noch nichts von dem Unheil
ahnen, das in den Höhlen seinen Anfang genommen hatte. Hoax hatte keine Gelegenheit mehr
gefunden, eine Warnung abzustrahlen. Warum überhaupt war Crack geflohen? Hier draußen waren noch
keine Hornschrecken zu sehen.
    Er schaltete auf Senden und rief die EXPLORER-3218. Dann schaltete er wieder auf Empfang.
    Niemand nahm von ihm Notiz.
    Es mußte etwas geschehen sein, das alle bestehende Ordnung über den Haufen geworfen hatte.
Vielleicht hing das mit Cracks Verschwinden zusammen, der seinen Posten sicherlich nicht ohne
zwingenden Grund verlassen hatte.
    Im Funkgerät wurde es leiser. Schonepals Stimme war deutlich zu vernehmen. Er befahl, daß auch
der letzte Mann endlich aus dem Schiff verschwinden solle, da man starten müsse.
    Das klang nun tatsächlich verrückt.
    Wenn das Schiff starten sollte, mußten doch alle an Bord sein, und nicht umgekehrt.
    Borowski erfuhr die Auflösung des Rätsels Sekunden später, als es ihm endlich gelang,
Verbindung mit Schonepal aufzunehmen. Ehe er dem Kommandanten von seiner schrecklichen Entdeckung
berichten konnte, erfuhr er von diesem, daß die zwei Dutzend Schoten an Bord der EXPLORER-3218
ausgeschlüpft seien. Die unheimlichen Lebewesen waren dabei, das Schiff aufzufressen. Es gab
nichts, was den Hornschrecken Einhalt gebieten konnte. Terkonit wurde ebenso aufgelöst wie
organische Substanzen. Selbst Schutzschirme boten den Hornschrecken keinen Widerstand. Auf eine
unerklärliche Weise brachten sie die Schutzfelder zum Zusammenbruch, indem sie ihre Energien
absorbierten, bis der Generator überlastet war und seinen Dienst einstellte. Mindestens dreißig
Mann der Besatzung waren bei der kopflosen Flucht ums Leben gekommen. Die Biester hatten damit
begonnen, sich zu vermehren. Und zwar durch eine Art Zellteilung.
    Das war neu für Borowski. Er konnte sich ausrechnen, daß es bereits mehrere tausend
Hornschrecken auf dem Schiff gab.
    »Sie sind hinter mir her!« brüllte er in das Mikrofon. »Crack ist weggefahren! Was soll ich
tun? Von der Gruppe blieb außer mir und Hoax niemand übrig!«
    »Wir kommen Sie holen, sobald ich alle Überlebenden in Sicherheit gebracht habe«, gab
Schonepal zurück. »Wir konnten einige Gleiter und Rettungsboote aus dem Schiff bringen. Sie
halten sich in der Luft, damit keins der Biester eindringen kann. Warten Sie dort.«
    Borowski wollte noch sagen, daß ihm vielleicht nicht mehr viel Zeit blieb, aber er kam nicht
mehr dazu. Das Stimmengewirr setzte wieder ein. Außerdem kam Hoax gerade aus der Höhle gestürzt.
Er fuchtelte wie wild mit seinem Strahler.
    »Sie lassen sich umbringen. Und sie teilen sich, sie teilen sich wie Amöben.«
    »Ich weiß.« In wenigen Worten klärte er den Sergeanten über die Vorgänge auf dem
Forschungsschiff auf, dann fragte er: »Was sagen Sie? Man kann sie töten?«
    »Wenn man den Energiestrahl fein einstellt, aber was hilft das gegen diese Übermacht, die sich
von Sekunde zu Sekunde vergrößert? Wir müssen weg hier. Gleich werden sie die Ausgänge der Höhlen
erreichen.«
    Borowski sah sich um.
    »Sie kommen schon!« rief er. »Da, sehen Sie nur! Sie dringen zu Tausenden aus den Tunneln! Und
sie springen fünf Meter weit! Jede Flucht ist sinnlos! Wenn Schonepal uns nicht gleich abholt,
sind wir verloren!«
    Hoax deutete auf die steilen Felsenhänge. »Wir müssen da hinauf. An den glatten Felsen finden
sie keinen Halt. Zu dumm, daß Sie Ihre Waffe fortgeworfen haben. Haben Sie wenigstens noch
Reservemagazine dabei?«
    Borowski nickte und betrachtete den Felsen. Wenn sie noch lange warteten, wurde ihnen der Weg
abgeschnitten. »Beeilen wir uns. Wer weiß, wann Schonepal kommt – wenn überhaupt.«
    Sie rannten auf die Felsen zu, wichen einem Zug von Hornschrecken aus, die gerade

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