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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte es sie nie gegeben.
    »Kommt nicht näher heran! Ich warne euch! Gefahr!«
    Jeder in der Zentrale hatte die Worte gehört. Ob auf akustischem oder telepathischem Weg, das
vermochte niemand zu sagen. Die Stimme war einfach dagewesen und hatte zu ihnen gesprochen. Für
Rhodan, Bully und Gucky war das keine neue Erfahrung. Der Unsterbliche hatte schon so oft zu
ihnen gesprochen, wenn er auch meistens dafür sorgte, daß ein Mittler körperlich vorhanden
war.
    »Halten Sie die Höhe der Kreisbahn, Hogard. Nicht tiefer gehen.«
    Aber der Unsterbliche war damit nicht zufrieden.
    »Abstand vergrößern, sonst kann ich nicht für eure Sicherheit garantieren«, sagte die Stimme
aus dem Nichts. »Der Planet wird nur noch wenige Minuten in der jetzigen Form existieren. Ich
kann es nicht ändern.«
    Sie vermißten das homerische Gelächter, das sonst alle Reden des Unsterblichen begleitete.
Hatte ES seinen Humor verloren? Rhodan konnte sich nicht entsinnen, die Stimme je zuvor so ernst
gehört zu haben.
    Was war geschehen?
    »Wir vergrößern den Abstand«, sagte er. »Aber willst du uns nicht mitteilen, warum wir nicht
landen dürfen? Warum gibt es keine Zelldusche mehr? Du hättest uns eher von deinen Absichten in
Kenntnis setzen sollen.«
    Diesmal lachte der Unsterbliche wieder. Es war ein höhnisches Gelächter, und es dröhnte durch
das ganze Schiff. Die Männer sahen sich in den Gängen, Kabinen und Maschinenräumen ängstlich an,
ohne eine Erklärung zu finden. Das Gelächter kam aus den Wänden, aus den Decken und aus den
Böden. Es kam aus dem Nichts.
    »… von meinen Absichten in Kenntnis setzen …« Erneutes Lachen unterbrach die
Feststellung des Unsterblichen. »Es gibt Dinge, die auch ich nicht weiß, Perry Rhodan. Du siehst
mich als mächtiges Wesen, dem keine Grenzen gesetzt sind und das jeder Gefahr trotzt. Aber wisse,
daß du mich nicht richtig siehst. Ich muß Wanderer und die Galaxis verlassen, weil mir dort eine
unvorstellbare Gefahr droht. Ich muß fliehen.«
    Fliehen? Der Unsterbliche mußte fliehen? Vor wem?
    Bully sah Rhodan schweigend an. Von einer Sekunde zur anderen war die Lage tödlich ernst
geworden. Der Einfluß des Unsterblichen auf die Geschicke der galaktischen Zivilisation war
größer, als Unbeteiligte ahnen mochten.
    Ehe Rhodan sich äußern konnte, war die Stimme wieder da. »Mir bleibt nicht viel Zeit. Ohne die
Schaffung katastrophaler Paradoxa kann ich nichts gegen das drohende Schicksal unternehmen. Ich
muß fliehen und Wanderer vernichten. Fünfundzwanzig Zellaktivatoren liegen in der bekannten
Galaxis verstreut – einen fandet ihr bereits. Bull trägt ihn. Finde auch die anderen,
Rhodan, und verzeihe meine Scherze, die ich mit ihrem Auffinden verband. Zum Trost aber leihe ich
dir Homunk, meinen treuen Diener. Er wird einige Tage bei euch bleiben und dann spurlos
verschwinden.«
    Homunk, dachte Rhodan verblüfft. Er will mir Homunk leihen, den Androiden oder
Roboter – was war Homunk eigentlich? Er sah wie ein Mensch aus, aber sein Gehirn war
halborganisch, inpotronisch, sein Bewußtsein funktionierte sechsdimensional, richtiger
ausgedrückt. Homunk war es gewesen, der sie stets bei der Zelldusche empfangen und ihnen die
Botschaften des Unsterblichen überbracht hatte.
    Ehe Rhodan antworten konnte, stieß Gucky ein schrilles Pfeifen aus. Er deutete erregt in die
Mitte der Zentrale, wo aus dem Nichts etwas entstand.
    Homunk.
    Der Robot lächelte und verneigte sich in Rhodans Richtung.
    »Mein Herr will, daß ich dir diene. Meine erste Bitte an dich ist, sofort mit deinem Schiff
Fahrt aufzunehmen, denn jene Welt, die du Wanderer nennst, wird in hundert Sekunden zu existieren
aufhören.«
    Rhodan nickte Oberst Hogard zu. Die Triebwerke liefen Sekunden später an. Wanderer wurde
kleiner.
    »Du wirst mit uns kommen, Homunk?«
    »Ja, Rhodan. Ich stehe zu deiner Verfügung.«
    »Hast du noch etwas vom Unsterblichen zu überbringen? Hatte er uns nichts mehr zu sagen?«
    Homunk schritt auf Rhodan zu. Unterwegs fuhr er mit der Hand streichelnd durch Guckys
Fell.
    »Doch. ES gab mir eine Botschaft mit, aber ich weiß nicht, ob sie erfreulicher Natur ist. ES
läßt dir, Rhodan, sagen, ihr alle tätet ihm leid. Die Galaxis täte ihm leid.«
    Rhodan starrte den Robot an.
    »Das ist alles?« Er schüttelte den Kopf. »Warum tun wir ihm denn leid? Kann es eine Gefahr
geben, die stärker als der Unsterbliche ist? Kann es überhaupt eine Gefahr geben, der

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