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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu.
    »Was passiert ist, wissen wir alle. Oberstleutnant Herzog verlangt über die Natur des
Lichtblitzes aufgeklärt zu werden. Was jeder von uns zu tun hat, ist bekannt.«
    Die Kollegen verließen den Besprechungsraum. Orff hielt Leyden zurück, als er auch gehen
wollte. »Leyden, Sie haben auf EXPLORER-2115 den letzten Flug mitgemacht, wenn heute durch Ihre
Schuld die Astro-Abteilung blamiert wird.« Ruhig blickte Tyll Leyden seinen Vorgesetzten an. »Was
hätte ich mehr sagen sollen? Ich verfüge nicht einmal über die geringste Vollmacht. Chef der
Abteilung sind Sie.«
    »Nein!« brauste Orff wieder auf. »Damit kommen Sie heute bei mir nicht durch. Sie haben
Vollmachten, und damit Sie beruhigt sind, werde ich zusätzlich beim Kommandanten nachfragen, ob
er mit meiner Vollmachterteilung einverstanden ist.«
    »Mich brauchen Sie nicht zu beruhigen, Orff. Ich bin ruhig. Machen Sie's, wie Sie wollen.«
    Hinter sich ließ er einen vor Erregung zitternden Gus Orff zurück. In dieser Minute bedauerte
Orff jene Worte, die er heute über Tyll Leyden dem Kommandanten gegenüber gesagt hatte.
    Kurz darauf erklärte sich der Kommandant damit einverstanden, daß Orff dem Astronomen und
Physiker Tyll Leyden zur Aufklärung des Lichtblitzes weitestgehende Vollmachten erteilte.
    Leyden nahm es kommentarlos zur Kenntnis.
    Er war in den Räumen seiner Abteilung überall zu finden. Mit unzähligen anderen
wissenschaftlichen Stellen des Schiffes stand er in Sprechkontakt. Er fragte in seiner knappen
Art, bat um diese und jene Gefälligkeit, forderte zusätzliche Messungen an und brachte es fertig,
zwei Drittel der Wissenschaftler für seine Aufgaben einzuspannen.
    Nach einigen Stunden erkundigte sich Thomas Herzog bei Gus Orff, ob bald etwas über die
Blitzbombe zu erfahren wäre.
    »Ich weiß selbst nichts, Sir«, mußte Orff zugeben. »Leyden läßt sich nicht in die Karten
sehen.«
    »Muß er deswegen siebzig Prozent der Wissenschaftler einspannen, Orff?«
    »Geben Sie Leyden noch eine Stunde, Sir«, schlug Gus Orff vor, dem die Fragen des Kommandanten
unangenehm waren. Er verstand selbst nicht, wie es Tyll Leyden gelungen war, so viele Abteilungen
mit seinen Aufgaben zu versorgen.
    Dreiundzwanzig Minuten vor Ablauf dieser Stundenfrist, von der Tyll Leyden nichts gewußt
hatte, meldete er sich über Interkom bei Gus Orff. »Ich glaube, wir haben es.«
    »Was denn?« rief Orff über die Sprechverbindung. »Wovon sprechen Sie?«
    »Von dem Lichtblitz, der kein Lichtblitz gewesen ist.«
    »Was war es denn?« Orff brüllte jetzt.
    »Eine neuartige Ortungsmethode, sich Raumschiffe anzusehen, die ins System fliegen oder einen
bestimmten Grenzbereich verletzen. In diesem Zusammenhang habe ich mir erlaubt, die Faltonsche
Theorie durch einen praktischen Versuch auf ihre Richtigkeit zu prüfen.«
    »Sagen Sie das noch einmal«, forderte Gus Orff.
    Tyll Leyden erklärte ruhig: »Der vermeintliche Lichtblitz war eine Art Detektorstrahl aus dem
Hyperraum oder einem anderen Kontinuum. Was wir dabei als Lichtblitz mit langer Brenndauer
gesehen haben, kann nichts anderes gewesen sein als der Überraum …«
    »Reden Sie keinen Unsinn.«
    »Den Vorwurf müssen Sie unseren Meßinstrumenten und Positroniken machen, Orff. Ich wiederhole
nur das, was sie uns gezeigt haben. Wenn wir den Tasterstrahl aus einem Überraum auch als Licht
gesehen haben, so ist dies doch kein Licht gewesen, sonst hätten unsere Energieorter
angesprochen.«
    »Wie kommen Sie dazu, von einem Tasterstrahl zu sprechen, Leyden?« Orff saß wieder dicht vor
seinem Bildschirm. Ein Leuchtsignal rechts von seinem Arbeitstisch gab an, daß der Kommandant
mithörte und mitsah, ohne selbst von Leyden entdeckt zu werden.
    »Die Dauer des Strahles liegt fest, und die das ganze Schiff durchlaufenden Strahleneinbrüche
haben überall winzige Spuren in Form von verschwundener Energie hinterlassen. Innerhalb der
Tasterstrahldauer von 6,09 Minuten ist also tatsächlich die EXPLORER-2115 wortwörtlich
auseinandergenommen und untersucht worden. Sagen Sie jetzt nicht, dies sei unmöglich. Unsere
Positronik behauptet es.«
    »Und jetzt?« Irgendwie war Gus Orff von Leydens Sicherheit doch beeindruckt.
    »Wir sollten uns das Sonnensystem in 3,93 Lichtjahren Entfernung ansehen. Nach der Faltonschen
Theorie trägt ein Planet dieses Systems Leben.«
    »Und die Wesen darauf sollen den Tasterstrahl, oder was es gewesen ist, losgeschickt haben?
Leyden, machen Sie sich

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