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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie an Licht hereinließen, machte uns alle halb blind.«
    Hinter dem 1. Offizier wurde geflüstert. Die ersten Auswertungen kamen. Die Geräte hatten bei
der Lichtflut nicht versagt.
    Über Interkom meldete sich die Abteilung Physik. Leuchtsignale gaben an, daß drei weitere
wissenschaftliche Abteilungen auch mit der Schiffszentrale sprechen wollten.
    Dieser Lichtausbruch, der die EXPLORER-2115 plötzlich getroffen hatte, schien nicht
natürlichen Ursprungs zu sein.
    Herzog hörte Stilb-, Candela-, Lux- und Lumenwerte in einer Größenordnung, die über seine
Vorstellungskraft gingen. Und dazwischen klang die Stimme des Abteilungsleiters für Physik. Er
sprach von einer unklaren Lichtblitzbombe mit langer Brenndauer.
    Herzog blickte über seinen Piloten hinweg auf das Steuerpult.
    »In welcher Entfernung von uns hat sich die Lichtquelle befunden?« Die Angaben vermißte Herzog
immer noch.
    Von der Distanzortung kam Stöhnen.
    »Sir«, erklärte der Mann an dem Gerät, »ich kann Ihnen nur unterschiedliche Werte mitteilen.
Das Lichtding rast hinter uns her.«
    »Was?« fragte Herzog kurz.
    »Ja, Sir. Beim Aufblitzen war der Abstand 1,7 Millionen Kilometer. Wir flogen mit Halblicht.
Innerhalb der ersten sechs Sekunden war die Lichtquelle bis auf rund 300.000 Kilometer an unser
Schiff heran. Als wir stoppten, ging sie mit ihrer Fahrt fast auf Null herunter und trieb von da
an nur noch langsam auf uns zu, bis das Grellicht vor wenigen Sekunden erlosch.«
    Herzog blickte zum Mikrophon, das ihn mit der physikalischen Abteilung verband. »Haben Sie
mitgehört?«
    »Mitgehört, Sir. Leider ist durch den Alarm meine Abteilung nicht mehr besetzt gewesen. Von
unserer Seite kann dazu nichts gesagt werden.«
    Herzog nickte. Zum Piloten sagte er: »Verdunklung aufheben.«
    Über den Panoramaschirm kam das Licht der Milliarden Sonnen in die Zentrale hinein.
    Der Oberstleutnant ging die Geräte ab. Alle hatten ihre Messungen ausgewertet, nur nicht die
Energie- und Materieorter. Sie zeigten Nullwerte.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Herzog unzufrieden. »Energie, die nicht zu orten ist –
eine Lichtquelle, die unserem Schiff folgt. Dieses Rätsel zu lösen, ist wohl mehr eine Arbeit für
unseren Experten.« Zu dem Piloten sagte er: »Bei erneutem Lichtausbruch sofort abdunkeln. Gehen
Sie wieder auf Fahrt.«
    Nach gut drei Stunden wurde der Alarm abgeblasen. Aus der Besatzung wurden wieder
Wissenschaftler. Sie kamen aus den Maschinenräumen, aus den Kraftstationen, aus der
Kalupabteilung, von den Waffentürmen, von überall her.
    Im wahrsten Sinne des Wortes jagten sie durch die Antigravschächte zu ihren
Arbeitsplätzen.
    Eine Ausnahme bildete Tyll Leyden, der sich nicht an seinen Arbeitsplatz, sondern in die
Kantine begab.
    Er frühstückte ausgiebig. Das Frühstück war seine Hauptmahlzeit. Er machte sich gerade daran,
einige der wohlschmeckenden blaurotgestreiften Mendfrüchte zu verspeisen, als Gus Orff an seinem
Tisch auftauchte.
    »Leyden, seit länger als einer halben Stunde frühstücken Sie schon.«
    »Ich weiß«, antwortete Leyden gelassen.
    Gus Orff beherrschte sich. Er beugte sich zu Leyden hinunter und bemerkte: »Die ganze
Astro-Abteilung wartet auf Sie. Alle haben ihre Arbeit abgesetzt und stehen herum.«
    Leyden blickte Orff aufreizend ruhig an und sagte: »Können Sie nicht einen älteren Kollegen
mit der Führung der Arbeit betrauen? Dann könnte ich wenigstens in Ruhe frühstücken.«
    Tyll Leyden standen, wenn kein Alarm herrschte und wenn das Schiff sich nicht im Linearflug
befand, siebzig Minuten Frühstückszeit zu. Bei einem täglichen Arbeitspensum von oft mehr als
zwölf Stunden Standardzeit hatte jeder Wissenschaftler ein Recht auf Entspannungspausen. Darum
dachte der junge Experte auch nicht daran, auf die letzten Scheiben der Mendfrüchte zu
verzichten. Was er Orff mit seinem Phlegma antat, schien er nicht zu ahnen.
    Der fauchte: »Und wenn die ganze Milchstraße auseinanderfliegt. Sie bleiben der Projektleiter
in meiner Abteilung.«
    »Ich verstehe nicht, warum Sie so nervös sind«, sagte Leyden und widmete sich erneut seinem
Frühstück.
    Dann blickte er Orff nach, der aus der Kantine stürmte und dabei mit einem Roboter
zusammenstieß.
    Danach blickte er auf seine Uhr. Er hatte noch zwölf Minuten gut, aber er hatte nichts mehr zu
essen. Deshalb hielt es ihn nicht länger in der Kantine.
    Mit kurzen Anordnungen teilte Tyll Leyden seinen Kollegen die Arbeit

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