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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen nichts anhaben. Aber die Helme scheinen frei zu sein.« Er schlug
sich mit der Hand gegen die Stirn. »Warum bin ich nicht früher daraufgekommen.«
    Paddie sah sehr nachdenklich drein. Dann fing er plötzlich an zu grinsen und nickte heftig vor
sich hin. »Ja, ich habe mich schon gefragt, ob Sie es gemerkt hätten, Doktor. Anscheinend nicht,
wie?«
    »Bemerkt? Was?«
    »Ihre Helme schimmerten so merkwürdig. Bei der eigenartigen Zusammensetzung der Substanz
Molkex nähme es mich nicht wunder, wenn sie auch um den ganzen Helm einen hieb- und stichfesten
Überzug trügen. Schließlich sind sie nicht dumm. Sie werden nicht den Körper schützen und den
Kopf, das Allerwichtigste, schutzlos herumtragen. Dabei nehmen sie die leichte Sichtbehinderung,
die durch die hauchdünne Molkexschicht entsteht, in Kauf, denn der Vorteil überwiegt bei
weitem.«
    John ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Na schön«, sagte er. »Wir können mit unseren Waffen die Molkexanzüge an keiner Stelle
durchdringen, aber wenigstens entwickeln die auftreffenden Energien genügend kinetische Kräfte,
um die Huldvollen zurückzudrängen. Ich werde Warren von unserer Entdeckung unterrichten.«
    Er zog den Mikrokom aus der Tasche und schaltete ihn ein. John hob das kleine Gerät zum Mund
und wollte anfangen zu sprechen, da brach aus dem Empfänger ein lauter gräßlicher Schrei.
    »Lauft! Macht, daß ihr fortkommt! Sie greifen von allen Seiten an!«
    Dort, wo der Empfänger sich befand, mußte heftiges Getümmel herrschen. Der Empfänger übertrug
das Fauchen heftiger Strahlschüsse, das Getrappel von Schritten und lautes Geschrei.
    John horchte atemlos. Die Stimme, die er gehört hatte, gehörte Andy Coburn. Und das Gegengerät
schien sich von seinem Standort nicht zu entfernen. Die Geräusche kamen ständig aus demselben
Hintergrund. Sie änderten sich allerdings. Das Trappeln der Schritte entfernte sich. Die wilden
Schreie wurden seltener und leiser. Zirpende Geräusche machten sich breit. Die Strahlschüsse
hörten auf zu fauchen.
    So leise wie möglich sagte John: »Andy?«
    Das Zirpen erstarb im selben Augenblick. Andy gab keine Antwort, aber jemand anders war
aufmerksam geworden. Die Huldvollen.
    John schaltete das Gerät ab und schob es in die Tasche zurück. Paddie und Karen sahen ihn
fragend an, und ihre Gesichter waren blaß. John nahm alle Kraft zusammen, um nach außen hin ruhig
zu erscheinen, und sagte: »Andy ist wahrscheinlich tot. Die Fremden haben seine Gruppe
angegriffen und vertrieben. Wir sind abgeschnitten. Außerdem haben die Huldvollen unsere Frequenz
angepeilt. Wir können daher aus Sicherheitsgründen nicht senden, ohne auf unseren Standort
aufmerksam zu machen.«
    Gil Krueger befand sich in der Zentrale und besprach sich mit Christoph Warren, als
der Rest von John Pohls Gruppe eintraf. Sie sahen aus, als wären sie mitten durchs Fegefeuer
gelaufen, und manche von ihnen schrien unaufhörlich, von Panik besessen. Die gleiche Panik packte
Gil. Er wußte, daß Karen sich bei dieser Gruppe befand, und insgeheim hatte er sich die ganze
Zeit über Sorgen um sie gemacht.
    Die Menschen drängten sich in den Funkraum. Einer von ihnen stand schreiend vor Warren und
fuchtelte wild mit den Armen, unfähig, auch nur einen artikulierten Laut hervorzubringen. Warren
schob ihn zur Seite und trat vor den nächsten.
    »Was ist los?« brüllte er ihn an.
    Der Mann zitterte.
    »Halbe Gruppe – aufgerieben«, rief er verstört. »Hunderte von Fremden – schweres
Strahlfeuer – oooh, fürchterlich!« Er schlug die Hände vors Gesicht.
    »Ist da keiner in diesem Narrenhaufen, der einen anständigen Rapport abgeben kann?« schrie
Warren wütend.
    Einer der Männer drängte sich schließlich nach vorne. Er hatte eine häßliche Brandwunde auf
der Wange, und seine Montur war zerrissen und versengt.
    »Wir drangen bis zu einem Verteiler vor«, begann er hastig, aber mit ruhiger Stimme. »John
Pohl, Paddie und Karen entschlossen sich, das Gelände vor uns zunächst zu erkunden. Während
dieser Zeit sollte die Gruppe unter Andy Coburns Leitung im Verteiler warten. John und seine
Begleiter waren vielleicht eine Viertelstunde lang weg, da griffen die Fremden an. Sie kamen aus
allen möglichen Gängen, die auf den Verteiler mündeten. Ich glaube nicht, daß es Hunderte waren,
aber sicherlich hatten sie eine drei- bis vierfache Übermacht. Unsere Schüsse richteten bei ihnen
nichts aus. Wir fingen an

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