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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyperstrahl anzupeilen. Wir dürfen den Mikrokom nicht mehr benutzen, verstehen Sie? Wir können Gil oder der Zentrale nicht Bescheid geben.«
    Karen nickte. »Dasselbe dachte ich mir auch schon. Trotzdem danke.«
    Sie gingen weiter. Nach etwa zwanzig Metern kamen sie an eine Stelle, an der der Fußboden der
Balustrade ein Loch von etwa anderthalb Metern Durchmesser aufwies. Rechts und links blieb nur
noch ein schmaler Rand. John legte sich auf die Knie und spähte durch das Loch hinunter. Das
heißt, er hatte das vor. Kaum beugte er sich nach vorne, da spürte er das merkwürdige
Schwindelgefühl, das ein künstliches Gravitationsfeld hervorruft, wenn es nur den Kopf erfaßt.
John schloß die Augen eine Weile und kämpfte gegen den Schwindel an. Dann machte er seine
Beobachtung.
    Trotz der Helligkeit konnte er erkennen, daß etwa zehn Meter unter der Balustrade ein weiterer
Rundgang lag. Er glich demjenigen, auf dem sie sich jetzt befanden, bis aufs Haar. John richtete
sich auf und untersuchte die Wand zu seiner Rechten. Jenseits des Loches fand er eine winzige
Schalttafel mit drei verschiedenfarbigen Knöpfen.
    »Ein freier Antigravschacht«, erklärte er und stand auf. »Paddie, gib etwas her, das wir
hineinwerfen können.«
    Paddie suchte in seinen Taschen und brachte ein hartes Stück Kaugummi zum Vorschein.
    »Ich bin ansonsten nicht unhygienisch«, entschuldige er sich, »aber was den …«
    Wortlos nahm ihm John die graue Kugel aus der Hand und hielt sie über das Loch. Sie blieb
reglos in der Luft hängen. John balancierte am Geländer entlang um das Loch herum und drückte auf
den untersten Knopf der Schaltplatte. Der gewünschte Erfolg trat ein. Der Kaugummi senkte sich
langsam nach unten.
    »Hinter mir her!« befahl John und trat durch das Loch hindurch. Sekunden später stand er auf
dem unteren Rundgang. Karen und Paddie folgten ihm gemäß seiner Weisung. John fand eine zweite
Schalttafel und regulierte das Feld durch Druck auf den mittleren Knopf auf Neutral zurück. Dann
sah er sich um und fand fünf Meter weiter ein zweites Loch.
    »Ich bin überzeugt, daß es hinter diesen Wänden Gänge gibt«, sagte er und deutete nach rechts.
»Wenn wir Paddie suchen ließen, würden wir wahrscheinlich eine Menge Türen finden. Aber solange
es noch Schächte gibt, bin ich dafür, daß wir weiter nach unten vordringen. Da unten«, er zeigte
über das Geländer hinweg, »liegen die wahren Geheimnisse.«
    Karen und Paddie nickten. Sie glitten durch den nächsten Schacht hinab und überwanden abermals
eine Höhendifferenz von zehn Metern. Es war unheimlich, in freier Luft dicht neben dem Abgrund
des riesigen Kessels zu schweben, aber beim drittenmal hatten sie sich schon fast daran gewöhnt,
und im vierten Schacht empfanden sie überhaupt nichts mehr dabei. John schätzte, daß die
Rundgänge jeweils auf der Höhe geradzahliger Geschosse lagen. Sie hatten im vierzehnten
angefangen und befanden sich demnach, als sie vier Balustraden über sich gelassen hatten, im
zweiundzwanzigsten Geschoß. Und immer noch war kein Ende des Kessels abzusehen.
    Die Helligkeit nahm zunächst zu. John schmerzten die Augen immer unerträglicher, und er sah
den Zeitpunkt kommen, an dem sie ihren Vorstoß in die Unterwelt ganz einfach deswegen abbrechen
mußten, weil sie das Licht nicht mehr aushalten konnten. Nach dem sechsten Rundgang, also auf der
Höhe des sechsundzwanzigsten Geschosses, bemerkte John jedoch, daß der Schmerz nachließ. Es
dauerte noch eine Weile, bis er bemerkte, daß auch die Helligkeit abnahm, und als ihm das zum
erstenmal bewußt wurde, stand er ein paar Minuten lang vor einem Rätsel. Er zerbrach sich den
Kopf, aber er fand keine Lösung, bevor sie das dreißigste Geschoß erreicht hatten. Nach der
ungewohnten Lichtflut auf den oberen Rundgängen tappten sie nun schon fast im Halbdunkel. Man
konnte sich über das Geländer beugen und aus zusammengekniffenen Augen hinunter in die Tiefe des
Kessels schauen. Was man sah, war ein gewaltiger Ball dunkelroten Lichtes, der ruhig vor sich
hinglimmte.
    »Ein optisches Schirmfeld«, entschied John schließlich. »Der Kessel ist mit diesem Feld
ausgelegt. Es befindet sich irgendwo«, sein Zeigefinger stach durch die Luft, »jenseits des
Geländers. Die Huldvollen haben sich Geld und Mühe gespart und es nur dort angelegt, wo es
wirklich notwendig ist, nämlich auf den unteren Rundgängen.«
    »Welches Prinzip?« wollte Karen

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