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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bedrohlich zu werden.
    John zog den Mikrokom aus der Tasche, schaltete ihn ein und fing an zu sprechen. »Hier John
Pohl. Ich rufe Gil Krueger …«
    Er bekam Kontakt und schilderte Gil ihre Lage. Dann gab er ihm weitere Positionshinweise, um
sich gleich darauf wieder den Gegnern zuzuwenden. Er bemerkte, daß die Blues einander ablösten.
Sie kämpften in Trupps von etwa dreißig. Ihre Taktik war, die Angriffsfront Paddies und seine
eigenen Schüsse auffangen zu lassen, so daß das zweite Glied ungestört Gelegenheit bekam, sichere
Treffer anzubringen. Einer der Schüsse hatte John die Montur verbrannt, und ein anderer hatte
Paddie Irish an der Schulter gestreift. Die beiden Terraner hatten ihr Feuer daraufhin verstärkt,
und die Blues waren weiter zurückgewichen. Paddie und John drangen so weit vor, daß sie in den
Gang hineinfeuern konnten, aus dem die Ablösung kam. Die Tür schloß sich sofort, und die nächste
Gruppe von Blues brach aus einer bisher unsichtbaren Öffnung weiter hinten aus dem Rundgang
hervor.
    Sie hatten alle Kräfte mobilisiert. John wußte, daß der ungleiche Kampf höchstens noch ein
paar Minuten lang anhalten konnte. Die Blues hatten zwar Angst vor der Radioaktivität, die den
Kessel füllte. Aber sie hatten genug Leute, um ihre einzelnen Kampfgruppen der Gefahr nicht
länger als jeweils ein paar Minuten auszusetzen. John dagegen war am Ende seiner Kraft. Er bekam
fast keine Luft mehr. Stechender Schmerz tobte in den Lungen. Die Hitze schien ihm vor den Augen
zu flimmern, und er wußte, daß Paddie noch schlimmer dran war als er selbst. Ganz abgesehen von
Karen, die eine Etage tiefer auf den Gefangenen aufpassen und obendrein damit rechnen mußte, daß
die Blues ihr in den Rücken fielen.
    Er hatte in den kurzen Verschnaufpausen, während die Blues einander ablösten und Paddie sie
allein in Schach halten konnte, mit Gil Krueger gesprochen. Gil war auf dem Weg hierher, aber
John bezweifelte, daß er ihnen helfen könnte.
    Nein, es war aus. John Pohls Laufbahn als Wissenschaftler im Dienst der Galaktischen Abwehr
fand hier ihr Ende.
    »Wie gefällt dir das, John?« überlegte er und fand, daß der Gedanke ihn jetzt, am Ende seiner
Kräfte, kaum mehr berührte. Ruhig legte er auf einen rasch vordringenden Blues an und schoß. Der
Blue wurde mitten im Sprung getroffen. Die volle Wucht des Strahlschusses traf ihn gegen die
Brust. Er wurde zurückgeschleudert, prallte gegen das Geländer, verlor das Gleichgewicht und
stürzte in die Tiefe.
    Da brach Paddie neben ihm zusammen. Er hatte die ganze Zeit über schon am Boden gelegen, weil
das die sicherste Stelle war, und die nach vorne gestreckten Arme den unbedeckten Kopf schützten.
John sah, wie er plötzlich zusammenzuckte. Die Arme streckten sich noch ein wenig weiter, der
Kopf sank vollends zu Boden, und die Waffe glitt aus der kraftlos sich öffnenden Hand. Es war
kein Schuß gefallen. Paddie hatte einfach die Schwäche übermannt.
    Also schön, dachte John, machen wir der Sache ein Ende.
    Er stand auf. Allein diese Bewegung bewirkte, daß die Blues entsetzt weiter zurückwichen. John
ging, den Blaster mit beiden Händen vor sich haltend und unablässig feuernd, auf sie zu. Die
Umrisse des Gegners verschwammen ihm vor den Augen. Er sah nur noch die fauchende, gleißende
Lichtbahn, die aus seinem Blaster brach und die Blues vor sich hertrieb.
    Nur sein Unterbewußtsein nahm wahr, daß die Lage sich mit einemmal änderte. Das Zirpen der
Blues klang plötzlich nicht mehr so wie die ganze Zeit über. Ihr Schießen war nicht mehr so
konzentriert. Sie bildeten keine geschlossene Formation mehr, und ein paar von ihnen liefen, so
rasch sie konnten, den Rundgang entlang, offenbar um aus der Kampfzone zu entkommen.
    John blieb stehen. Gedankenlos ließ er den Finger vom Auslöser der Waffe gleiten. Der Blaster
hörte auf zu feuern. Und trotzdem griffen ihn die Blues nicht an.
    Verwundert wollte er sich umsehen. Da hörte er plötzlich das mörderische Geschrei aus dem
Gang, aus dem die Blues zuletzt ihre Ablösungen geschickt hatten. Scharen schwerbewaffneter
Gegner, ganz offenbar in Panik, brachen aus dem Gang hervor, rannten die Draußenstehenden über
den Haufen und flüchteten den Rundgang entlang. Eine große Gestalt schoß brüllend durch die
Öffnung, packte zwei der flüchtenden Feinde gleichzeitig, hob sie hoch und schleuderte sie über
das Geländer hinweg in die Tiefe. Schüsse blitzten auf. Das

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