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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nie so recht gefallen. Und weil sie doch einen blauen
Pelz haben, dachte ich, könnten wir sie …«
    John sah ihn an. »Einverstanden, Paddie. Gute Idee.«
    Gil wußte, daß er vor einer Tür stand, aber er getraute sich nicht, sie zu öffnen,
solange das unheimliche Geräusch anhielt. Er wußte, daß dort drinnen Gefahr auf ihn lauerte,
wahrscheinlich Todesgefahr.
    Aber Karen konnte dort sein und sich in derselben Gefahr befinden, die er scheute. Er mußte
sich Gewißheit verschaffen. John Pohl trug einen Mikrokom. Wenn er John nur ganz kurz anrief und
John ebenso kurz antwortete, kämen die Huldvollen wahrscheinlich nicht dazu, die beiden Sender
anzupeilen. Dafür wußte er aber, daß John noch am Leben war – und mit ihm hoffentlich
Karen.
    Er schaltete das Gerät ein und drückte den Impulsauslöser, der Johns Empfänger in Betrieb
setzte. Dann sagte er, kurz und abgehackt: »John Pohl, hier Gil Krueger! Bitte melden!«
    Er war darauf gefaßt, eine Weile warten zu müssen. Er ließ die Hand mit dem Gerät schon
sinken, da kam, blitzschnell und wie aus der Pistole geschossen, die Antwort: »Keine
Unterhaltung, Gil!«
    Gil erkannte Johns Stimme. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er riß den Mikrokom zum Mund und
sprach hastig: »John, hören Sie zu. Ich bin ziemlich beweglich und habe keine Angst davor,
geortet zu werden. Ich kann also zu Ihnen sprechen. Ich will herausfinden, wo Sie sind und ob Sie
meine Hilfe brauchen. Ich stelle einfache Fragen, um mich zu orientieren. Senden Sie nur
Nanosekundenimpulse als Antwort. Ein Impuls bedeutet ›Ja‹, kein Impuls bedeutet ›Nein‹. Ich bin
sicher, daß die Huldvollen Sie so nicht anpeilen können. Sind Sie derselben Meinung?«
    »Knacks«, machte der Empfänger, also »Ja«.
    Gil atmete auf.
    »Gut«, fuhr er fort. »Ich stelle die erste Frage.« Er zögerte einen Augenblick, dann sprudelte
er hervor: »Ist Karen bei Ihnen und in guter Verfassung?«
    Mit angehaltenem Atem horchte er auf die Antwort.
    Es knackste im Empfänger, und von da an wäre Gil Krueger willens gewesen, es mit einer ganzen
Armee von Huldvollen aufzunehmen.
    Eine Stunde, nachdem sie die drei Blues gefangen und Gil Krueger schon eine
Zeitlang Richtungsanweisungen gegeben hatten, erhielten sie einen Kurzfunkspruch von Warren.
    Der Spruch besagte: »Wir werden angegriffen. Wir haben uns verschanzt. Keine Seite erzielt
Fortschritte. Wenn nichts Entscheidendes geschieht, können wir uns noch etwa zwanzig Stunden lang
halten. Ich melde mich in einer Stunde wieder – oder früher, wenn die Lage schlimmer
wird.«
    Die Sendung war als Rundspruch abgeschickt. Gil Krueger hörte sie ebenfalls und natürlich auch
John Pohl.
    Inzwischen besaß Gil Krueger den Beweis dafür, daß seine Funksprüche angepeilt wurden. Die
Gänge waren plötzlich voller Leben. Er setzte seinen Scheinwerfer nur ein, wenn es sich nicht
vermeiden ließ. Soweit es ging, fand er sich im Dunkeln zurecht, und im großen und ganzen verließ
er sich auf sein Gehör, um herauszufinden, wo vor ihm die Luft rein war. Es verging keine
Viertelstunde, in der er nicht wenigstens einmal das Gezirpe fremder Stimmen und das merkwürdige
Rascheln von Schritten hörte. Über Rampen tastete er sich in die Tiefe des Labyrinths vor. Auf
Fragen hatte er von John Pohl die Bestätigung erhalten, daß das brausende Geräusch hinter der
Wand, an der er zuerst gestanden hatte, wirklich Ausdruck einer tödlichen Gefahr sei. Er hatte
keine weiteren Fragen mehr gestellt, sondern hatte begonnen, sich dem Ort, an dem sich John,
Karen und Paddie jetzt befanden, auf anderem Weg zu nähern. Weiter unten wollte er dann einen der
Antigravschächte benutzen, um rascher voranzukommen.
    Inzwischen hatte John Pohls Unruhe zugenommen. Er hatte sich in die Idee verbissen,
daß er wenigstens einen der drei Blues mit nach oben nehmen wollte. Was die Galaktische Abwehr
brauchte, war ein lebendiger, vernehmungsfähiger Gefangener. Mit einem Gefangenen jedoch, der dem
Unternehmen jedes erdenkliche Hindernis in den Weg legen würde, war ein Aufstieg durch die
unbekannten Gänge und Schächte des Labyrinthinnern undenkbar. Der einzige Weg, der blieb, war der
an der Wand des Kessels entlang – derselbe, den sie herabgekommen waren. Nur dort konnte
John erwarten, freie Bahn zu haben.
    Das Donnern und Dröhnen hörte endlich auf.
    John atmete erleichtert auf. Sie fesselten zwei der Blues und ließen sie zurück.
    Gemeinsam mit ihrem letzten

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