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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschrei der Blues erhob sich zu
schrillem Zwitschern. John torkelte vorwärts. Er kam nicht weit. Er prallte gegen etwas, weil die
Beine ihn nicht mehr tragen wollten. Mit letzter Kraft hob er den Kopf und betrachtete das
Hindernis.
    Es war Gil Krueger. Er grinste aus einem Gesicht, das nur aus Schweiß und Schmutz zu bestehen
schien.
    John hörte seine dumpfe Stimme: »Alles in Ordnung, John – wenigstens vorerst.«
    Der Weg war frei. Karen schien aus dem Gefühl heraus begriffen zu haben, was über
ihr vorging. Den Gefangenen vor sich hertreibend, kam sie durch den Freischacht herauf.
Inzwischen kümmerte sich Gil Krueger um den bewußtlosen Paddie. Er stellte ihn auf die Füße.
Träge schlug Paddie die Augen auf.
    »Was ist?« fragte er matt.
    Gil gab ihm einen derben Schlag auf die Schulter.
    »Die Luft ist rein!« schrie er ihn an. »Wir müssen weiter!«
    Paddie zuckte zusammen. Dann begann er, vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzen und
ging auf die Stelle zu, über der sich im Boden des nächsthöheren Rundgangs das Loch eines
Schwerkraftschachts befand. Er bewegte sich mechanisch, als wüßte er nicht genau, was mit ihm
vorging. Er drückte den obersten Knopf der Schaltplatte und schwang sich in die Höhe.
    Gil hielt die Stellung, während John und Karen mit ihrem Gefangenen Paddie folgten. Er
überzeugte sich, daß die Blues vorläufig an eine Verfolgung nicht dachten, dann glitt er
ebenfalls nach oben.
    Der unerwartete Erfolg hatte ihnen allen neue Kräfte gegeben. Sie kamen schneller voran als
zuvor. Rundgang um Rundgang, Geschoß um Geschoß blieb unter ihnen zurück. Gil rechnete zwar jeden
Augenblick damit, daß die Blues zum zweitenmal angriffen. Aber im Kessel blieb alles ruhig. Kein
Gegner zeigte sich mehr. Gil zerbrach sich den Kopf darüber, wie er sich das plötzliche
Nachlassen des Interesses erklären solle. Es fiel ihm nichts Besseres ein, als daß irgendwo eine
Lage entstanden sei, die für die Blues noch gefährlicher war als die Entführung eines der ihren
aus dem Generatorkessel. Vielleicht hatte Warren eine Offensive begonnen. Vielleicht war ein
Eingriff von außen her erfolgt. Gil dachte darüber nach, und beide Möglichkeiten erschienen ihm
schließlich so unwahrscheinlich, daß er das Grübeln aufgab und lieber den anderen, die schon am
Ende ihrer Kräfte waren, beim weiteren Aufstieg half.
    Sie erreichten schließlich den obersten Rundgang. Sie öffneten den Ausstieg und befanden sich
nun wieder im vierzehnten Geschoß, von dem alles Unglück seinen Ausgang genommen hatte. Sie
drangen, so rasch sie konnten, zum nächsten Antigravschacht vor und fanden ihn betriebsbereit.
Von den Blues war ringsum nichts zu sehen. Aber von oben her glaubte Gil, anhaltendes Rumpeln und
Dröhnen zu hören, als sei irgendwo in der Ferne eine Schlacht zwischen zwei kampfstarken Armeen
im Gange. Er wußte, daß dieser Kampfort in der dritten Etage lag, wo die Zentrale von den Blues
angegriffen wurde.
    Die Fremden griffen nun schon seit mehr als zwei Stunden ununterbrochen an.
Christoph Warren konnte nur hoffen, daß die versprochene Hilfe von der Flotte bald eintreffen
würde. Wie diese Hilfe aussehen würde, wußte er nicht, ebenso wie er nicht wußte, was sich unweit
des Eyciteo-Systems ereignete. Seit der Angriff begonnen hatte, war die Funkverbindung mit der
Flotte nicht mehr möglich. Die Huldvollen hatten Störsender zum Einsatz gebracht, die Hyperfunk
auf größere Distanz unmöglich machten.
    In den Räumen der Zentrale, in die sie sich zurückgezogen hatten, herrschte gedämpfte
Stimmung. Die Angriffe der Huldvollen hatten einige Verletzte gefordert. Außerdem war man über
das Schicksal der vier Terraner besorgt, die sich in den Tiefen der Anlage befanden.
    Warren war überall zu finden, wo man ihn brauchte. Er benutzte die kleine Kampfpause, die vor
wenigen Minuten entstanden war, um seine Gedanken zu ordnen, als plötzlich der Minikom in seiner
Brusttasche ansprach. Die Störsender der Huldvollen waren anscheinend so angebracht, daß sie
Funkverkehr innerhalb der Anlage zuließen.
    Christoph Warren zog das Gerät hervor und schaltete den Empfänger ein.
    »Hier Einsatzkommando MARY T.«, sagte eine heisere Stimme. »Stehen mit Transmitter auf Geschoß
drei, dicht vor Schacht zwo! Bitte melden!«
    Der Ruf wiederholte sich mehrmals. Ungläubig sah Christoph auf den kleinen braunen Kasten in
seiner Hand. Dann schaute er vorsichtig in den Gang

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