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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begann es zu flimmern. Wo
er auch die Füße hinsetzte, überall trafen sie auf Hitze.
    Sie hatten viel gewagt – und alles verloren.
    In einer Reihe von Fehlschlägen war das Versagen der Fremden am tragischsten. Es
beraubte ihn seiner letzten Hoffnung. Erst jetzt erkannte er, wie intensiv er damit gerechnet
hatte, daß sie es schaffen würden, dem Schiff eine andere Richtung zu geben.
    Mit dem Angriff der Roboter hatte er die Verteidigungsmöglichkeiten des Schiffes für erschöpft
gehalten. Einer der Fremden war halbtot, doch die anderen hätten genügt, die Steuerung zu
übernehmen.
    Die Sperrschaltungen jedoch hatten seine Pläne vereitelt.
    Die Hitze innerhalb der Zentrale wurde zunehmend stärker. Ihm machte das wenig aus, aber die
kleinen Kreaturen litten darunter. Ihr Anführer hatte behauptet, sie würden daran sterben, wenn
nichts geschah.
    Das störte ihn wenig. Er war damit der Aufgabe enthoben, sie zu töten, denn es hatte sich
herausgestellt, daß sie ihm doch nicht helfen konnten. Die Luft war jetzt bereits so heiß, daß
sie flimmerte. Drei der Fremden lehnten völlig erschöpft an der Wand, der vierte lag am Boden.
Vielleicht war er bereits tot.
    Ein Gefühl des Mitleids überkam ihn.
    Er ertappte sich dabei, wie er nachzudenken begann, ob er sie nicht retten konnte. Langsam
kroch er vom Eingang in die Mitte des Raumes. Durch das Schott kam kein kühler Luftzug, denn das
gesamte Schiff wurde von der teuflischen Sperre überhitzt.
    »Könnt ihr mich hören?« sendete er einen Impuls ab.
    Es dauerte diesmal länger, bis die Antwort kam.
    »Wir verstehen dich. Was willst du noch? Wir werden bald tot sein.«
    »Kriecht auf meinen Rücken«, forderte er sie auf. »Dort seid ihr vor der unmittelbaren Hitze
geschützt.«
    Noch während er dieses Angebot unterbreitete, wunderte er sich darüber. Warum half er ihnen
jetzt? Um sie später selbst umzubringen? Innerlich wich er dieser Frage aus. Die Zeit würde die
Antwort bringen.
    »Komm zu uns herüber«, gaben die Fremden durch. »Schiebe deinen Hinterkörper vor uns, damit
wir leichter an dir hinaufkommen.«
    Sie griffen nach dieser kleinen Chance. Sie hofften noch immer. Bewunderung für ihren Mut kam
in ihm auf.
    Er spürte, daß er allmählich eine schwache Zuneigung den Fremden gegenüber hegte. Sein
Kollektivwissen sagte ihm, daß es so etwas bei seiner Rasse bisher noch nicht gegeben hatte.
    Wie er erwartet hatte, kümmerten sie sich zunächst um den Verletzten. Mit vereinten Kräften
schoben sie ihn an ihm herauf. So gut es ging, half er ihnen dabei.
    Vor dem glühenden Boden konnte er sie bewahren. Er war auch in der Lage, sie von den
überhitzten Wänden fernzuhalten.
    Nur eines konnte er nicht: Sie an einen Platz bringen, wo sie vor dem Gluthauch der Luft
sicher waren.
    Firgolt half Collignot und Kopenziack, den bewußtlosen Warren auf den Schreckwurm
zu heben. Die Haut des Giganten fühlte sich zwar ebenfalls warm an, aber gegenüber dem Boden war
sie angenehm.
    Er zwang sich dazu, mit flachen Atemzügen durch die Nase zu atmen, um innere Verbrennungen zu
vermeiden, wenn die Luft noch heißer werden sollte.
    Sie banden Warren auf dem Rücken des Schreckwurms fest, dann kletterten sie in den Nacken des
Riesen, der bereitwillig stillhielt.
    Firgolts Schock ließ allmählich nach. Er begann zu überlegen, ob es keine Möglichkeiten gab,
diese Hitze einzudämmen.
    Er zog den Symboltransformer an die Brust.
    »Wo hat die Glut ihren Ursprung?« fragte er den Schreckwurm. »Sie scheint ihr Zentrum nicht in
der Zentrale zu haben.«
    »Was hast du vor, Fremder?« kam die Gegenfrage.
    »Wir müssen den Herd des Brandes finden. Vielleicht läßt sich etwas dagegen unternehmen«,
beeilte sich Firgolt zu senden.
    »Wir müßten durch das Schiff«, wurde ihm geantwortet. »Und das Schiff ist eine Hölle.«
    »Schlimmer als es hier ist, kann es wohl kaum mehr werden«, mischte sich Collignot ein. Sein
schwarzes Haar klebte auf der Stirn. Seine Wangen waren eingefallen. Er sah aus, als habe man ihn
gerade aus einem Dampfbad gezogen.
    Firgolt schob einen Wasserdrops über die Lippen.
    »Wir versuchen es«, sagte er zu dem Schreckwurm.
    Der Koloß setzte sich in Bewegung. Sie klammerten sich an dieser metallisch harten Haut fest,
die weder durch Säure noch durch Feuer zu verwunden war.
    Der Schreckwurm wand sich hinaus auf den Gang, in die Hitze, die hier noch unerträglicher zu
sein schien. Sie mußten Warren festhalten, da

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